Greenpeace: 12-Stunden-Tag gefährdet Freiwilligenarbeit in Österreich
Wien - Mit dem 12-Stunden-Tag sieht die Umweltschutzorganisation Greenpeace die Freiwilligenarbeit in Österreich gefährdet. Die neue Regelung würde die Möglichkeiten für das sogenannte Ehrenamt beispielsweise in den Bereichen Umweltschutz, Rettungsdienst, freiwillige Feuerwehr oder im Sozialbereich massiv einschränken, so Greenpeace. Damit drohen auch wichtige Leistungen des zivilgesellschaftlichen und gemeinnützigen Sektors in Österreich unter die Räder zu kommen. Solange derartige negative Auswirkungen nicht ausgeschlossen werden können, darf das Gesetz zum 12-Stunden-Tag nicht kommen, fordert die Umweltschutzorganisation.
„Über zwei Millionen Menschen engagieren sich in Österreich freiwillig, um etwa die Umwelt zu schützen, Kinder zu betreuen, Senioren zu unterstützen oder gar Leben zu retten. Durch den 12-Stunden-Tag gerät das Ehrenamt unter immensen Druck, weil dafür einfach keine Zeit bleibt. Das Gesetz gefährdet den sozialen Kitt unserer Gesellschaft und hat schwerwiegenden Folgen für unsere Versorgung sowie für die anwaltschaftliche Arbeit für Umwelt und Menschenrechte in unserem Land. Das muss verhindert werden“, fordert Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit. Wenn kurzfristig die tägliche Normalarbeitszeit um vier Stunden verlängert werden kann, ist das Engagement für die Gesellschaft nicht mehr planbar. Bei einer 60-Stunden-Woche wird Freiwilligenarbeit unmöglich.
Laut Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz sind rund 2,3 Millionen Menschen unbezahlt in Organisationen und Vereinen aktiv. Die Mehrzahl der Ehrenamtlichen sind insgesamt bis zu 30 Tage im Jahr im Einsatz. Sie leisten einen wichtigen Beitrag beispielsweise für Umweltschutz, im Sozialbereich oder beim Katastrophendienst.