Greenpeace: 80 Mio. Wegwerfsackerl aus Plastik pro Jahr in Textilbranche
Wien - Kurz vor dem ersten Weihnachtseinkaufssamstag im Jahr kritisiert Greenpeace die Summe an Wegwerfsackerl aus Plastik, die jährlich von der Bekleidungsbranche ausgegeben wird: Laut Berechnungen der Umweltschutzorganisation wandern in Österreich rund 80 Millionen Sackerl pro Jahr über den Ladentisch. Teilweise sogar kostenfrei. Im Vergleich zum Lebensmitteleinzelhandel wurden hier bislang noch kaum Gegenmaßnahmen getroffen um die Plastikflut einzudämmen. Greenpeace fordert jetzt von Umweltministerin Köstinger eine gesetzliche Regelung.
“Die Bekleidungsbranche müllt uns mit Plastik zu. Rund 80 Millionen Wegwerfsackerl aus Plastik wandern jährlich über den Ladentisch. Das befeuert massiv die Plastik-Krise, denn das Sackerl landet oft schon nach kürzester Zeit im Müll. Im schlimmsten Fall verschmutzt es unsere heimische Natur oder wandert über Flüsse in das Meer und tötet dort Meereslebewesen wie Wale”, kritisiert Greenpeace-Sprecher Lukas Hammer. Der Lebensmitteleinzelhandel, der bislang die meisten ausgegebenen Wegwerfsackerl aus Plastik ausgibt, hat sich bereits im Jahr 2016 selbst dazu verpflichtet die Plastiksackerl zu reduzieren. Die Bekleidungsbranche ist bislang säumig, obwohl hier nach den Supermärkten die meisten Plastiksackerl im Umlauf sind.
“Besonders in der Vorweihnachtszeit wird Vieles gekauft und in Plastik verpackt. Umweltministerin Köstinger muss jetzt eine Verordnung erlassen, um im ersten Schritt die gratis ausgegebenen Wegwerfsackerl aus Plastik zu verbannen”, fordert Hammer. Einen ersten Entwurf für ein solches Gesetz gibt es bereits: Die entsprechende Verordnung ging im Juli 2017 in die Begutachtung, wurde jedoch bis heute vom Umweltministerium nicht erlassen.
Das Fact Sheet “Für den Müll produziert” finden Sie unter: https://bit.ly/2r6Mgri