Greenpeace-AktivistInnen besetzen OMV-Versorgungsschiff in Neuseeland
Rund 30 Greenpeace-AktivistInnen besetzen seit heute Abend europäischer Zeit ein Schiff in Neuseeland, das für geplante Öl- und Gasbohrungen der OMV eingesetzt werden soll. Auch eine Österreicherin protestiert auf dem Schiffsmast. Die Umweltschützerin entrollte ein Transparent mit der Aufschrift „OMV, raus aus Neuseeland“. Weitere AktivistInnen ketteten sich an das Schiff, um es daran zu hindern, den Hafen zu verlassen. Die OMV ist das letzte internationale Unternehmen, das in neuseeländischen Gewässern nach Öl- und Gas bohren will. Damit gefährdet der österreichische Konzern vom Aussterben bedrohte Maui-Delfine, sowie seltene Blauwale, Buckelwale und Neuseeländische Seelöwen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert von der OMV, die geplanten Bohrungen fallen zu lassen.
„Ich bin heute hier, um mich gegen die geplanten Öl- und Gasbohrungen der OMV einzusetzen. So möchte ich vor Ort den betroffenen Meerestieren wie Maui-Delfinen und Blauwalen eine Stimme geben“, erklärt die 25-jährige Österreicherin Magdalena Bischof. „Es kann nicht sein, dass sich die österreichische OMV hierzulande als verantwortungsvolles Unternehmen präsentiert und am anderen Ende der Welt bedrohte Tiere gefährdet.“ Das Versorgungsschiff „Skandi Atlantic“ stand kurz davor, den Hafen zu verlassen, um eine rund 34.000 Tonnen schwere Bohrinsel zu erreichen. Mit dieser Plattform will die OMV vor der Küste Taranakis in den nächsten Wochen Bohrungen durchführen. Anfang nächsten Jahres plant die OMV im Great South Basin Tiefseebohrungen in über 1.000 Metern. In einer vergleichbaren Tiefe bohrte auch der britische Konzern BP mit der Deepwater Horizon nach Öl – und löste dabei im April 2010 eine der bisher größten Ölkatastrophen aus. „Ohne Versorgungsschiff kann die OMV nicht mit den Bohrungen starten. Daher verharren die Aktivistinnen so lange wie möglich auf dem Schiff, um die Abfahrt zu verzögern“, erklärt Lukas Meus, Meeresexperte bei Greenpeace in Österreich. „Die OMV hat bereits mehrere Ölunfälle in Neuseeland verursacht. Greenpeace wird nicht zusehen, wie die OMV still und heimlich ihre klimaschädlichen Pläne umsetzt und die artenreiche Region bedroht."
Die OMV ist laut eigenen Angaben bereits seit 20 Jahren in Neuseeland tätig. Erst vor wenigen Tagen kündigte der Mineralölkonzern an, in Neuseeland zu einem „reinen Gasproduzenten” zu werden – ein reines Ablenkungsmanöver, laut Greenpeace. Denn die OMV verschweige die geplanten Öl- und Gasbohrungen in Taranki und dem Great South Basin. Auch ist Gas keine klimafreundliche Alternative zu Öl. Bei der Förderung und dem Transport von Gas kann durch undichte Stellen Methan entweichen. Methan ist 28 Mal klimaschädlicher als CO2. „Millionen Jugendliche gehen auf die Straßen und protestieren für bessere Klimaschutzmaßnahmen, weil Regierungen und Unternehmen keine Verantwortung für unseren Planeten übernehmen. Ich will meinen Beitrag für den Klimaschutz leisten und konfrontiere daher heute die OMV. Sie darf nicht länger ignorieren, dass die Verbrennung fossiler Energien der Vergangenheit angehören muss“, so Bischof.
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Magdalena Bischof steht in Neuseeland für Interviews zur Verfügung. Anfragen richten Sie bitte an Julia Karzel, +43 (0) 664 61 26 725.