Greenpeace: Auch neue Gentechnik-Verfahren sind riskant für Umwelt und Gesundheit
Straßburg/Wien – Greenpeace zeigt sich alarmiert angesichts des heutigen Vorschlages des Generalanwaltes am Europäischen Gerichtshof zur neuen Gentechnik. Neuartige Gentechnik-Verfahren sollen laut dessen Einschätzung rechtlich nicht als Gentechnik behandelt werden. Die Umweltschutzorganisation warnt vor Umwelt- und Gesundheitsrisiken und fordert von der neuen Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein, die Position ihrer Vorgängerin beizubehalten und ein klares Anti-Gentechnik-Bekenntnis auch in Bezug auf die neuen Verfahren abzugeben.
„Die Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich wollen keine Gentechnik auf dem Acker und schon gar nicht auf dem Teller, das gilt auch für die sogenannte neue Gentechnik“, sagt Greenpeace –Sprecher Hewig Schuster. „Für uns ist ganz klar, dass diese Risiko-Produkte unter das gleiche Gesetzesregime zu fallen haben wie die bisherige Gentechnik. Hier geht es, jenseits der juristischen Bewertung, um eine politische Entscheidung und die muss eindeutig im Sinne der Konsumenten und der Umwelt sein.“
Bei den neuartigen Gentechnik-Verfahren wie beispielsweise CRISPR-Cas (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats) wird technisch in den Erbgut-Strang eingegriffen. Es gibt derzeit keinen Grund anzunehmen, dass es bei den mit neuen Gentechnik-Verfahren hergestellten Produkten nicht auch negative Effekte auf Umwelt oder Gesundheit gibt. Auch bei gentechnischen Veränderungen mit Hilfe der CRISPR-Cas-Technik wurden in Studien unbeabsichtigte Veränderungen im Genom gefunden. „Einmal ausgepflanzt können diese Pflanzen auskreuzen oder sich weitervermehren. Die Folgen dieser Risiko-Technologie kann alle Pflanzen, Tiere und Menschen treffen - auch diejenigen, die eine solche Technologie nicht nutzen oder die Gentech-Produkte ablehnen“, so Schuster. „Im Sinne des Vorsorgeprinzipes müssen in der ganzen Europäischen Union die Zulassungs- und Kennzeichnungsregelungen auch hier angewendet werden.“