Greenpeace: Auftakt internationaler Kampagne zum Schutz der Antarktis
Wien – Noch in diesem Jahr könnte in der Antarktis das größte Schutzgebiet der Erde beschlossen werden. Diese Chance will Greenpeace nutzen und startet jetzt eine internationale Kampagne. Um den Menschen den Schutz der Antarktis näher zu bringen, ist das Greenpeace-Schiff „Arctic Sunrise” jetzt in die Antarktis aufgebrochen. Als Teil dieser Expedition werden zu wissenschaftlichen Zwecken erstmals bemannte Tauchboote in unerforschte Meerestiefen entsandt.
„Im Jahr 2018 können wir Geschichte schreiben. Es liegt jetzt an uns, eines der letzten intakten Meeresökosysteme der Welt zu schützen: Den antarktischen Ozean”, so Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster. Im Herbst wird die Antarktis-Kommission CCAMLR (Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis) über ein mögliches Schutzgebiet im antarktischen Weddell-Meer abstimmen. Dorthin ist derzeit auch das Greenpeace-Schiff „Arctic Sunrise“ gemeinsam mit einem renommierten Forscherteam unterwegs. „Erstmals werden mit bemannten Tauchbooten in hunderten Metern Tiefe wissenschaftliche Daten gesammelt werden. Das Forscherteam erwartet dort unbekannte Arten und besonders schützenswerte Ökosysteme zu entdecken”, erklärt Schuster.
Das angedachte Schutzgebiet im Weddell-Meer wäre das bisher größte der Erde. Mit einer Ausdehnung von 1,8 Millionen Quadratkilometern hätte es mehr als 20 Mal die Fläche Österreichs. Es ist jedoch zu befürchten, dass sich die Fischerei-Industrie diesem, von der EU initiierten, Vorhaben in den Weg stellen wird. “Die großen Fischfangflotten wittern fette Beute in der Antarktis. Sie stehen bereits in den Startlöchern, um dort nach dem antarktischen Krill zu fischen. Doch die winzigen Krebstierchen sind Nahrungsgrundlage für viele Antarktisbewohner und für diese überlebenswichtig.”
Bereits jetzt sind die Meeresbewohner der Antarktis zahlreichen Gefahren durch Klimawandel, Überfischung und Meeresverschmutzung ausgesetzt. “Die Fischerei-Industrie setzt das Leben in der Antarktis verstärkt unter Druck. Nur durch ein großflächiges Schutzgebiet kann der fragile Lebensraum bewahrt und so Pinguinen, Walen, Robben und anderen Meereslebewesen ein sicherer Hafen geboten werden”, betont Schuster abschließend.