Greenpeace: CO2-Abgabe muss mit Juli 2022 umgesetzt werden
Umweltschutzorganisation kritisiert WKO-Angriff auf CO2-Abgabe - jetzt Ausstieg aus fossilen Energien vorantreiben und Akut-Milliarde für Erneuerbare umsetzen
Wien – Greenpeace kritisiert den Angriff der Wirtschaftskammer auf die CO2-Abgabe scharf. Diese Klimaschutzmaßnahme muss mit Juli 2022 wie geplant umgesetzt werden. Schließlich brauchen wir jetzt mehr denn je echte Klimaschutzmaßnahmen und eine Abkehr von klimaschädlichen und kriegstreibenden fossilen Energien, wie Gas. Der ohnehin schon niedrig angesetzte CO2-Preis fällt bei den aktuellen Preisschwankungen nicht ins Gewicht, ist aber eine bitter nötige Maßnahme um den Preis für fossile Energien langfristig und kontinuierlich zu heben. Nur damit ist es möglich wirtschaftliche Anreize für einen Wechsel in Richtung klimafreundliche Technologien sicherzustellen. Ebenfalls muss dem fossilen Energieträger Gas der Kampf angesagt werden. Gas ist heute für 20 Prozent der österreichischen Treibhausgase verantwortlich und hat in einem klimaneutralen Österreich im Jahr 2040 keinen Platz mehr. Die Lösung liegt im Ausbau von erneuerbaren Energieträgern und der Wärmedämmung. Daher fordert Greenpeace zusätzlich eine Akut-Milliarde für erneuerbare Energien in Österreich.
“Der WKO-Vorschlag die CO2-Abgabe zu verschieben, ist kurzsichtig, klimaschädlich und verlängert unsere fossile Abhängigkeit von anderen Staaten. Wir müssen uns jetzt aus der Geiselhaft der fossilen Energien befreien. Nur so können wir sicherstellen, dass wir langfristig unseren Planeten vor der Zerstörung bewahren und gleichzeitig Putins Krieg einen Riegel vorschieben”, sagt Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich. “Ein Aussetzung der CO2-Abgabe ist jetzt ein völlig falsches Signal. Sie wirft uns weit zurück in Österreichs Klimaschutzbemühungen. Die Abgabe hat auf den aktuell hohen Preis fossiler Energien zudem praktisch keine Auswirkungen, da die Preisexplosion durch den Markt getrieben wird. Im Gegenteil: Der CO2-Preis wird jetzt benötigt, um Österreich langfristig auf einen klimafreundlichen und von anderen Ländern unabhängigen Pfad zu führen,“ plädiert Duregger. “Zusätzlich braucht es in den nächsten Monaten eine nie dagewesene Mobilisierung von erneuerbaren Energieträgern mit einer raschen Schaffung einer Akut-Milliarde für Fördertöpfe, um Wärmedämmung und rasch installierbare Technologien, wie Photovoltaik voranzutreiben”, sagt Duregger.