Greenpeace empfiehlt zum Aschermittwoch Bio-Fisch aus der Region
Anlässlich des Aschermittwochs, an dem traditionell oft Fisch auf dem Teller landet, empfiehlt Greenpeace KonsumentInnen zu heimischem Fisch wie Karpfen oder Forelle zu greifen. ÖsterreicherInnen verzehren rund acht Kilogramm Fisch pro Jahr – nur rund fünf Prozent davon werden in Österreich erzeugt, der Großteil stammt aus den Meeren. Das Problem dabei: Laut der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen sind knapp 90 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände bereits entweder bis an die Grenze genutzt oder überfischt. Zertifizierungen wie das MSC-Siegel können Nachhaltigkeit nicht garantieren und führen KonsumentInnen mit falschen Versprechen in die Irre.
„Viele Konsumentinnen und Konsumenten kaufen Produkte mit einem MSC-Gütesiegel, weil sie darauf vertrauen, dass sie nachhaltig gefangenen Fisch essen. Doch regelmäßig decken Umweltschutzorganisationen auf, dass MSC Fischerei-Flotten zertifiziert, die zerstörerische Fangmethoden nutzen und in überfischten Gewässern fischen“, betont Lisa Panhuber, Konsum-Expertin von Greenpeace in Österreich. Das Vorsorgeprinzip für Nachhaltigkeit wird verletzt, denn die Zertifizierung wird auch an Fischereien vergeben, die nur einigen Standards gerecht werden und die Absicht bekunden, die Fischerei in Zukunft zu verbessern. Zudem ist eine hohe Beifangquote kein Ausschlusskriterium beim MSC. In mehreren Fällen wurde nachgewiesen, dass MSC-zertifizierte Fischereien etwa für den Tod tausender Delfine verantwortlich sind.
Wer sich umweltbewusst ernähren möchte, jedoch nicht ganz auf Fisch verzichten will, dem empfiehlt Greenpeace heimischen Bio-Fisch. Lisa Panhuber: „Nur wenn insgesamt weniger Meeresfisch konsumiert wird, können wir gefährdete Fischarten schützen und die Ökosysteme im Meer vor dem Kollaps bewahren. Friedfische aus der Region wie der Karpfen sind die umweltfreundlichste Wahl für den Aschermittwoch-Fisch.“