Greenpeace-Erfolg: Fischereiverbot in der Arktis
Washington D.C./ Wien – Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßt die gestern von der internationalen Staatengemeinschaft, darunter auch die Europäischen Union, getroffene Vereinbarung zum Schutz der Meere: Für die nächsten 16 Jahre ist die industrielle Fischerei in den internationalen Gewässern der Arktis verboten. Dies betrifft eine Fläche von 2,8 Millionen Quadratkilometer, eine Fläche über 30 Mal so groß wie Österreich. Die Ankündigung folgt einer jahrelangen Kampagne der Umweltschutzorganisation Greenpeace, die sich gegen Ölbohrungen und Fischerei in der Arktis einsetzt.
„Das Verbot der industriellen Fischerei ist ein Meilenstein für den Schutz der Arktis. Die Nahrungsgrundlage von einer einzigartigen Tierwelt bleibt fürs Erste gesichert“, erklärt Lukas Meus, Meeressprecher von Greenpeace in Österreich. Die Vereinbarung wurde zwischen den fünf Anrainerstaaten der Arktis sowie der Europäischen Union, China, Japan, Südkorea und Island beschlossen. Für die nächsten 16 Jahre wird industrielle Fischerei rund um den Nordpol in den internationalen Gewässern verboten sein. Danach soll die Vereinbarung alle fünf Jahre erneuert werden. Denn während die arktischen Staaten USA, Kanada, Russland, Dänemark und Norwegen die Fischerei an den Küstengewässern und den ausschließlichen Wirtschaftszonen kontrollieren, werden die internationalen Gewässer der Arktis von keinem Staat überprüft. Durch den Klimawandel schmilzt jedoch das Eis der Arktis. Für die industrielle Fischerei eröffnen sich damit neue Wege. „Mit dieser historischen Vereinbarung bekommt die Arktis eine Verschnaufpause“, so Meus.
Neben dieser Entscheidung, tritt heute ebenso das weltweit größte Meeresschutzgebiet am anderen Ende der Welt in Kraft: Ab sofort wird eine Fläche von 1,5 Millionen Quadratkilometer – mehr als 15 Mal so groß wie Österreich - in der Antarktis vor Fischerei und anderen Industrien geschützt sein. Auch dafür hatte sich Greenpeace jahrelang eingesetzt. „Die Meere brauchen unseren Schutz. Wir werden uns auch in Zukunft weiterhin dafür einsetzen, dass unsere Weltmeere vor industrieller Fischerei und Ölbohrungen sicher sind“, sagt Meus. Denn Handlungsbedarf besteht weiterhin: Obwohl internationale Zusagen gemacht wurden, bis zum Jahr 2020 zehn Prozent der Meere unter Schutz zu stellen, sind derzeit nur zwei Prozent geschützt. Meeresschutzgebiete sind entscheidend, um die ökologische Vielfalt zu bewahren, Fischbestände wieder aufzubauen und die Widerstandsfähigkeit im Kampf gegen den Klimawandel zu erhöhen.