Greenpeace fordert gesetzliches Verbot von Plastiksackerl
Wien - Anlässlich der heute präsentierten Bilanz der seit 2016 existierenden freiwilligen Selbstverpflichtung „Pfiat di Sackerl“ wiederholt Greenpeace seine Forderung aus dem vergangenen Jahr: „Diese von Greenpeace mitverhandelte freiwillige Selbstverpflichtung war ein sehr guter Schritt, um schnell auf die unglaubliche Menge an Gratisplastiksackerl zu reagieren. 2015 war noch eine Milliarde Gratisplastiksackerl pro Jahr im Umlauf. Doch um faire Bedingungen für den gesamten Handel in Österreich zu schaffen, muss endlich das entsprechende gesetzliche Verbot von Gratisplastiksackerl verabschiedet werden“, sagt Nunu Kaller, KonsumentInnensprecherin bei Greenpeace Österreich. Schließlich wurde die freiwillige Selbstverpflichtung nur von einigen Handelsunternehmen unterzeichnet.
„Immer noch verteilen zahlreiche Unternehmen Gratis-Plastiksackerl. Das muss gestoppt werden“, sagt Kaller. Bereits für Herbst 2016 hatte der damalige Umweltminister Rupprechter eine Tragetaschenverordnung angekündigt, die für den gesamten Handel gelten sollte. Der Gesetzestext ist jedoch erst im vergangenen Sommer in Begutachtung gegangen und wurde bislang noch nicht verordnet. Jetzt sei es endlich an der Zeit, die Verordnung umzusetzen, sagt Kaller.
Für die teilnehmenden Unternehmen hat Greenpeace Lob, warnt aber auch: „Gerade der Lebensmitteleinzelhandel hat allein durch seine Größe in Österreich einen riesigen Hebel, was Plastikeinsparung betrifft. Wir freuen uns, dass das wahrgenommen wird. Doch wir warnen vor Scheinlösungen: Wirklich ökologisch handelt nur, wer Einwegplastiktaschen, ob aus Papier oder aus Plastik, durch Mehrweglösungen ersetzt.“