Greenpeace: Hilfspakete zukunftsfähig ausgestalten
Greenpeace begrüßt die heute angekündigten Hilfspakete und betont die einmalige Chance, Österreichs Krisenfestigkeit nicht nur kurzfristig, sondern auch für die kommenden Generationen sicherzustellen. Im ersten Schritt gilt es, die vielfältigen und vorwiegend klein strukturierten, heimischen Betriebe und die ArbeitnehmerInnen bestmöglich zu unterstützen und Jobs zu sichern. Sie sind das Rückgrat einer regionalen, unabhängigen und krisenresistenten heimischen Wirtschaft. Gleichzeitig gilt es nun Investitionen zukunftsgerichtet und generationengerecht zu gestalten, indem Klimaschutz, Gesundheit und Sozialem Vorrang eingeräumt wird.
“Die Regierung hat erkannt, dass die schwarze Null am Ende eines Budgets nicht den Wohlstand eines Landes definiert. Wir erleben gerade schmerzhaft, dass die Gesundheit der Menschen über allem steht. Darum müssen auch Klimaschutz, Gesundheit und soziale Aspekte Kriterien bei der Vergabe der Hilfspakete sein: Wir müssen jetzt vor allem die kleinen Betriebe, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und die Familien unterstützen und kein Geld in die fossilen Großkonzerne und weitere Klimazerstörung stecken”, sagt Sophie Lampl, Programmdirektorin bei Greenpeace. “Mit der Corona-Krise beginnt eine neues Zeitalter: Wir müssen ab sofort alles daran setzen, Österreich auf Klimakurs zu bringen. Denn nur so verhindern wir, dass wir sehenden Auges in die nächste Krise laufen, die Klimakrise. Es gilt jetzt die Weichen für ein zukunftsfähiges Österreich zu stellen.”
Nach dem Finanzcrash von 2008 flossen öffentliche Gelder unverhältnismäßig stark in umweltverschmutzende Industrien und an die reichsten Bevölkerungsschichten. Die Reaktion auf die globale Finanzkrise verschärfte die Ungleichheit zwischen Arm und Reich und gab den Branchen, die den Klimawandel vorantreiben, einen kontraproduktiven Impuls. Dieser Fehler dürfe sich in der Antwort auf Covid-19 nicht wiederholen, betont die Umweltschutzorganisation.