Greenpeace: Historischer Erfolg gegen Pflanzengift Glyphosat
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßt, dass eine Mehrheit im Parlament für ein österreichweites Glyphosat-Verbot stimmen will. Die FPÖ bekräftigte in einer Aussendung heute, dem SPÖ-Antrag für ein vollständiges Glyphosat-Verbot zustimmen zu wollen. Das Votum, das für den Nachmittag erwartet wird, ist ein historischer Moment: Österreich könnte nun das erste EU-Land werden, das frei von dem schädlichen Pflanzengift wird. Nach dem Votum liegt der Ball bei der Europäischen Kommission, die gegen den österreichischen Beschluss binnen drei Monaten Einspruch erheben kann. Greenpeace verweist darauf, dass die Europäische Kommission in der Vergangenheit die Möglichkeit nationaler Verbote zugesichert hatte. Sie dürfe ihr Versprechen jetzt nicht brechen.
“Die angekündigte Mehrheit für ein österreichisches Glyphosat-Verbot ist ein historischer Meilenstein für den Schutz von Umwelt und Gesundheit”, sagt Sebastian Theissing-Matei, Glyphosat-Experte bei Greenpeace in Österreich. Ein Antrag für ein vollständiges, österreichweites Glyphosat-Verbot wird heute von der SPÖ im Nationalrat eingebracht und mit den angekündigten Stimmen der FPÖ mehrheitlich beschlossen werden. Nach dem Beschluss im Parlament wird der Antrag noch zur “Notifizierung” nach Brüssel geschickt. Das vollständige Verbot tritt erst nach einer Zustimmung durch die Europäische Kommission in Kraft. Die Europäische Kommission selbst hatte in der Vergangenheit mehrfach zugesichert, dass nationale Verbote von glyphosathaltigen Pestiziden rechtlich möglich sind.“Jetzt muss die Europäische Kommission ihr Versprechen einlösen und dem Verbot zustimmen”, fordert Theissing-Matei.
Wichtig sei, dass Bäuerinnen und Bauern beim Umstieg auf umweltfreundliche Methoden etwa durch Agrar-Förderungen unterstützt werden. Hier sieht Greenpeace die Politik in der Pflicht. Nur gemeinsam könne der Wandel hin zu einer umweltfreundlichen und sicheren Landwirtschaft gelingen.
- Bildmaterial finden Sie unter http://bit.ly/2YnbUH3 - Dieses steht unter Angabe der Foto-Credits zur einmaligen Nutzung kostenlos zur Verfügung (© Greenpeace / Astrid Schwab)