Greenpeace kritisiert Atom und Gas in EU-Taxonomie: Lobbys bekommen EU-Zuckerl
Umweltschutzorganisation fordert Ende der Förderung von Atomstrom und fossilem Gas - EU-Parlament muss sich gegen Taxonomie-Vorschlag stellen
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisiert den heute veröffentlichten Rechtsakt der Europäischen Kommission zur EU-Taxonomie. Die Atom- und Gaslobby hat sich erfolgreich für die Begünstigung von gefährlicher Atomkraft und schmutzigem fossilem Gas eingesetzt. Das ist ein Armutszeugnis für den scheinbaren Klimamusterkontinent Europa: Sogar China schließt fossiles Gas aus seiner Taxonomie aus und ist damit fortschrittlicher als die EU-Gemeinschaft. Atomenergie ist und bleibt ein gefährliches und giftiges Unterfangen: weder die Gefahr eines katastrophalen Unfalls noch der Umgang mit dem hochgiftigen Atommüll sind geklärt. Atomkraft ist zudem langsam im Ausbau und kann damit keinen Beitrag im Kampf gegen die akute Klimakrise leisten. Trotzdem bereitet die EU-Kommission mit der Taxonomie den Weg für Weiterbetrieb und sogar Neubau von Atomkraftwerken in der Europäischen Union. Greenpeace fordert die europäischen ParlamentarierInnen auf, gegen den irrsinnigen Vorschlag der EU-Kommission zu stimmen und Farbe gegen die schmutzige Scheinlösung Atom und Gas zu bekennen.
“Die heute von der EU Kommission präsentierte Taxonomie ist ein herber Rückschlag im Kampf gegen die Klimakrise. Die EU-Kommission gibt grünes Licht für weitere Milliarden an Investitionen in giftige, klimaschädliche und veraltete Technologien, statt dem klimaschädlichen fossilen Gas und der gefährlichen Atomkraft eine klare Absage zu erteilen. Für eine echte Energiewende muss das Geld in erneuerbare und sichere Kraftwerke wie Sonne, Wind und Wasser fließen”, kritisiert Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich. In den nächsten Jahren werden durch die Taxonomie alleine bis zu 560 Mrd. Euro an Investitionen in die Atomkraft freigemacht. Diese Mittel fehlen entsprechend im bitter nötigen Ausbau erneuerbarer Energien. Ein Erreichen der ohnehin schon schwachen Klimaziele der EU rückt damit in weite Ferne.