Greenpeace kritisiert Gießkannen-Prinzip bei Strompreisbremse
Umweltschutzorganisation sieht bei Maßnahme wenig Anreize zum Stromsparen - langfristige Maßnahmen zur Energiesenkung in der Industrie gefordert
Wien – Die heute von der Regierung vorgestellte Strompreisbremse macht Stromsparen für viele Haushalte unattraktiv, kritisiert die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Stattdessen setzt die Regierung bei dieser Maßnahme auf das Gießkannen-Prinzip: Gefördert wird der Durchschnittsverbrauch aller Haushalte. Kleinere Haushalte profitieren von der Strompreisbremse daher überdurchschnittlich und können damit rechnen, dass ihr ganzer Stromverbrauch subventioniert wird. “Um die Klima- und Energiekrise zu bekämpfen, müssen wir weniger Energie verbrauchen. Mit der Strompreisbremse wird das Geld jedoch mit der Gießkanne verteilt - damit geht der Anreiz zum Stromsparen bei vielen Haushalten verloren,” kritisiert Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich.
Greenpeace fordert im Rahmen der Energiekrise, dass neben den Ausgleichsmaßnahmen auch Maßnahmen, die zum Energiesparen verpflichten, gesetzt werden. Dabei reicht es nicht aus nur auf die Haushalte zu setzen “Die Regierung muss auch die Industrie in die Pflicht nehmen. Jetzt müssen Pflöcke eingeschlagen werden, um den Energieverbrauch in der Branche radikal zu senken. Damit macht sich Österreich schneller von fossilen Energieimporten unabhängig, schützt das Klima und senkt die Energiepreise. Es braucht jetzt das Energieeffizienzgesetz, damit Österreich die toxische Abhängigkeit von fossilen Energien auch langfristig bekämpft”, so Duregger.