Start der Weltnaturkonferenz: Greenpeace lässt UNO-City mit Artenschutz-Botschaft erstrahlen
Mit internationalen Aktionen fordert Greenpeace “Paris-Moment” für globalen Artenschutz
Wien - “Stoppt das Artensterben. Jetzt!” - Diese Botschaft mit einer Größe von circa 300 Quadratmeter projizierte Greenpeace Österreich gestern Abend an die UNO-City. Auch in zehn weiteren Ländern machte Greenpeace mit zahlreichen Aktionen auf die Artenkrise aufmerksam. Der Grund: Schon morgen startet im kanadischen Montreal die Weltnaturkonferenz (COP15). Bis zum 19. Dezember wird hier über die Zukunft der Artenvielfalt verhandelt. Greenpeace fordert ein starkes Artenschutz-Abkommen mit einem konkreten Plan für die Umsetzung. Das bedeutet, bis 2030 müssen 30 Prozent der Meere und Landflächen unter Wahrung der Rechte von Indigenen geschützt werden. Zudem muss der Finanztopf für den internationalen Artenschutz massiv aufgestockt werden. Falsche Lösungen wie Kompensationszahlungen dürfen im Abkommen keinen Platz haben.
”Das Artensterben hat ein fatales Ausmaß erreicht. Bereits eine Million Arten sind weltweit vom Aussterben bedroht. Auch die österreichische Tier- und Pflanzenwelt steht massiv unter Druck. Bei der Weltnaturkonferenz muss jetzt die Staatengemeinschaft das Ruder herumreißen und echte Lösungen vorantreiben“, sagt Ursula Bittner, Artenschutz-Expertin bei Greenpeace in Österreich. Um die Bedrohung der Artenkrise abzuwenden, braucht es, ähnlich wie beim Pariser Klimaabkommen, einen ehrgeizigen Pakt der Länder. Dieser muss konkrete Indikatoren und Meilensteine enthalten. „Bloße Augenauswischereien wie Ausgleichszahlungen bringen uns nicht weiter. Die Zerstörung wertvoller Naturräume muss endgültig gestoppt werden. Nur so können wir das dramatische Artensterben aufhalten und unsere Lebensgrundlage langfristig sichern“, sagt Bittner. Greenpeace fordert, dass in enger Abstimmung mit indigenen und lokalen Gemeinschaften, bis 2030 30 Prozent der Meere und Landflächen streng geschützt werden. Kompensationszahlungen, sogenannte Offsets, müssen bei der Finanzierung für Artenschutz ausgeschlossen werden, da sie Greenwashing befeuern.
Bei der Weltnaturkonferenz (COP15) wird ein globales Artenschutz-Abkommen verhandelt. Österreich wird dabei von Umweltministerin Leonore Gewessler vertreten. 2010 wurden mit den Aichi-Biodiversitätszielen bereits viele Ziele zum Artenschutz beschlossen. Dabei wurden jedoch keine konkreten Indikatoren oder Meilensteine festgelegt. Die Folgen sind fatal: Keines der beschlossenen Ziele wurde bisher erreicht. So wird umweltschädliches Handeln nach wie vor subventioniert, während es gleichzeitig noch immer zu wenige Schutzgebiete an Land und im Meer gibt. “Wir haben keine Zeit mehr für derartige Verfehlungen. Die Staatengemeinschaft muss es diesmal besser machen. Messbare Ziele, konkrete Umsetzungspläne sowie regelmäßige Kontrollen sind dringend erforderlich. Nur so können wir echte Erfolge im internationalen Artenschutz erzielen”, so Bittner abschließend.
Neben zahlreichen Aktionen, die von Greenpeace in verschiedenen Ländern stattfinden, gibt es auch digitale Protestaktionen. In einem großen Greenpeace Broadcast werden alle Aktionen und Möglichkeiten zur Teilnahme den ganzen Tag übertragen.
Den Broadcast wird unter diesem Link übertragen:
https://www.greenpeace.org/
Das Bild- und Videomaterial:
https://media.greenpeace.org/
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