Greenpeace-Marktcheck: Bereits zwei Drittel der Babynahrung in Bio-Qualität
Herkunft der Hauptzutaten oft unbekannt – Greenpeace fordert klare Länderkennzeichnung am Produkt
Wien - Der aktuelle Greenpeace-Marktcheck hat das Angebot an Babynahrung in den österreichischen Supermärkten und Drogerien unter die Lupe genommen. Anhand eines Warenkorbs mit zehn Produkten hat die Umweltschutzorganisation abgefragt, wie viel Bio im Gläschen oder Brei steckt und von wo die Rohstoffe stammen. Das erfreuliche Ergebnis: Rund zwei Drittel des Angebots sind bereits bio. Handlungsbedarf gibt es trotzdem: Aus welchem Land die Zutaten stammen, ob etwa aus Österreich oder Chile, steht in der Regel nicht auf der Verpackung. Greenpeace fordert eine klare Kennzeichnung für alle verarbeiteten Produkte. Beim Marktcheck konnten Hofer bei den Supermärkten und DM bei den Drogeriemärkten besonders überzeugen und belegen daher jeweils den ersten Platz.
„Zum Wohle unserer Kinder sollte nur das Beste im Gläschen landen. Wir freuen uns, dass bereits zwei Drittel der Babynahrung bio ist und damit ohne Pflanzengifte oder Gentechnik auskommt”, sagt Gundi Schachl, Leiterin des Greenpeace-Marktchecks. Bis zu 400 Produkte an Babynahrung finden sich bei den Supermärkten im Regal, bei den Drogerieketten können es sogar mehr als 700 sein. Rund 65 Prozent davon sind in Bio-Qualität, das restliche Drittel wird konventionell unter Einsatz von Pestiziden hergestellt. Zum Wohl der Kinder und um die Umwelt zu schützen, müsse laut Greenpeace auch das übrige Sortiment biologisch produziert werden. Problematisch ist für Greenpeace auch die Zutat Palmöl, das in rund einem Drittel der untersuchten ölhaltigen Produkte zu finden war, darunter etwa Babymilch. Um das Öl zu gewinnen werden in Ländern wie Brasilien vermehrt auch Regenwälder gerodet und damit die Klimakrise vorangetrieben. Dass es auch ohne Palmöl in der Babynahrung geht, zeigen bereits einige Hersteller. Sie verwenden stattdessen regionales Raps- oder Sonnenblumenöl aus europäischem Anbau.
Die Umweltschutzorganisation kritisiert auch die mangelnde Transparenz bei der Herkunft der Rohstoffe. Denn wie der Greenpeace-Marktcheck zeigt, stammen zwar die Hauptzutaten bei rund 70 Prozent der geprüften Produkte aus der EU und der Rest auch aus Nicht-EU-Ländern. Aus welchem konkreten Land die Rohstoffe jedoch kommen, ist meistens unklar. Für die Umwelt und auch die Gesundheit wäre diese Information jedoch relevant: Kommen die Rohstoffe außerhalb der EU, sind damit nicht nur lange Transportwege verbunden, die dem Klima schaden. Die Zutaten der Babykost können bei konventioneller Produktion mit Pflanzengiften belastet sein, die in der EU verboten sind.
Greenpeace fordert daher rasche Verbesserungen: “Für Babynahrung braucht es eine Herkunftskennzeichnung, die ihren Namen auch verdient. Bio aus der Region muss bei Brei und Co. künftig ganz einfach zu erkennen sein. Davon profitiert nicht nur das Kind, sondern auch die Umwelt,” sagt Schachl.
Alle Unterlagen zum Marktcheck “Babynahrung” unter: https://cutt.ly/lmyXF0b
Bildmaterial: https://cutt.ly/lmyXVzJ
Fotomaterial steht unter Angabe der Credits für die redaktionelle Nutzung kostenlos zur Verfügung: © Mitja Kobal / Greenpeace