Greenpeace fordert EU-Abgeordnete zur “Nachtzug-Challenge” heraus
Greenpeace lädt die 18 österreichischen EU-Abgeordneten aller Fraktionen ein*, mit dem ersten ÖBB-Nightjet im Jänner 2020 klimafreundlich und beispielgebend nach Brüssel zu reisen. Denn ab 19. Jänner 2020 bieten die Österreichischen Bundesbahnen eine Nightjet-Direktverbindung von Wien und Innsbruck nach Brüssel an. Mit dieser Zugfahrt können die Abgeordneten ein starkes Zeichen für den Klimaschutz setzen: Während FlugpassagierInnen auf der Strecke von Wien nach Brüssel je 410 kg CO2 verursachen, sind es bei Nightjet-Fahrgästen nur je 40 kg CO2 pro Kopf.
„Klimaschutz war im vergangenen EU-Wahlkampf das Thema Nummer Eins. Deshalb sehen wir hier eine besondere Verantwortung bei den heimischen EU-PolitikerInnen“, meint Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace in Österreich: „Auf der Zugfahrt zwischen Brüssel und Wien können im Vergleich zu einem Flug auf derselben Strecke über 90 Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen gespart werden. Die Österreichischen Bundesbahnen, als größtes Klimaschutzunternehmen des Landes, bieten jetzt eine attraktive Lösung an.” Im Jahr 2020 werden die ÖBB in einer Pilotphase Österreich zweimal pro Woche mit Brüssel direkt verbinden. Die österreichische Treibhausgas-Bilanz zeigt: Der Verkehr ist das größte Klimaproblem Österreichs. Die Emissionen im Verkehr sind zwischen 1990 und 2018 um 73 Prozent gestiegen, somit ist er mittlerweile für fast ein Drittel der österreichischen Gesamtemissionen verantwortlich.
Um die Klimaschutzziele von Paris zu erreichen, müssen jetzt rasch konkrete Maßnahmen gesetzt werden. Entscheidend dafür ist auch, dass der Flugverkehr auf die Schiene verlagert wird. So wie die EU-Hauptstadt Brüssel liegen fünf der zehn meistbesuchten Destinationen des Flughafens Wien-Schwechat in einer Distanz, die problemlos mit einer direkten Verbindung per Schlafwagen erreichbar ist. So fahren die ÖBB beispielsweise auch die Städte Zürich, Hamburg und demnächst Amsterdam direkt per Nachtzug an. „Die österreichischen Europa-Abgeordneten müssen jetzt gemeinsam mit gutem Beispiel vorangehen und andere Reisende motivieren, auch auf Mittelstrecken zukünftig die Bahn zu benützen“, so Egit.
* Hinweis: Die Einladung von Greenpeace ist eine Aufforderung, an dieser Zugfahrt teilzunehmen. Die Kosten für die Zugtickets sind jeweils von den EU-Abgeordneten zu entrichten. Die Buchung und Abwicklung der Reise wird von den zuständigen Stellen der Österreichischen Bundesbahnen durchgeführt.