Greenpeace: OMV-Borealis-Deal als Feigenblatt für dreckige Öl- und Gasgeschäfte
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace bewertet die Übernahme von Borealis durch die OMV als Versuch, ihr Geschäft mit fossilen Energien weiter am Leben zu halten. Die Borealis-Petrochemie verarbeitet fossile Rohstoffe wie Erdgas oder Erdöl zu Plastik und anderen chemischen Produkten. Durch Investitionen in die Plastikproduktion kauft sich die OMV selbst einen Großkunden für ihre Öl- und Gasprodukte. Anstatt eine echte Kehrtwende einzuleiten und in erneuerbare Energie zu investieren, verstärkt der Konzern seine Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen.
“Borealis soll jetzt das Feigenblatt der OMV werden, mit dem sie sich ein grünes Mäntelchen umhängen will. Statt Milliarden in die Petrochemie zu pumpen und damit das Geschäft mit dreckigem Öl- und Gas nur weiter anzuheizen, muss sich die OMV endlich auf Klimakurs bringen. Als Konzern mit öffentlicher Beteiligung muss die OMV eine besondere Verantwortung in der Klimakrise übernehmen und in eine nachhaltige Zukunft investieren”, fordert Jasmin Duregger, Klimaexpertin von Greenpeace in Österreich.
Während die OMV in einer Aussendung behauptet, sich durch den Kauf der Borealis-Anteile “für eine klimaverträgliche Zukunft neu zu positionieren”, hält sie damit nicht nur an einer sterbenden fossilen Branche fest, sondern fördert gleichzeitig die Produktion von klimaschädlichem Plastik. Sowohl die Plastikproduktion als auch der Abbau von Plastik in der Natur oder die Verbrennung setzen weltweit jährlich hunderte Millionen Tonnen Treibhausgase frei. Mitunter verschmutzt dieses Plastik auch unsere heimischen Gewässer: Forscher der Uni Wien und die Tageszeitung die Presse deckten 2014 auf, dass aus dem Borealis-Werk in Schwechat Kunststoffgranulat über Jahre hinweg in die Donau gelangte.