Greenpeace protestiert mit fünf Meter großem Hai vor Außenministerium
Knapp eine halbe Million Menschen in Österreich setzen sich für starkes Hochseeschutzabkommen ein
Wien, 11. August 2022 – Mit einer fünf Meter großen, kopfüber hängenden Hai-Attrappe überreichen Greenpeace-Aktivist:innen am Donnerstagmorgen dem Außenministerium eine Meeresschutz-Petition mit 463.300 Unterschriften aus Österreich. Die Aktion findet im Vorfeld der fünften Verhandlungsrunde der Vereinten Nationen zum Hochseeschutzabkommen statt. Greenpeace fordert Außenminister Schallenberg dazu auf, diese Stimmen ernst zu nehmen und bei den Verhandlungen konsequent für ein starkes Hochseeschutzabkommen einzustehen.
“Unsere Ozeane befinden sich in einer Krise: Jedes Jahr sterben 100 Millionen Haie in den Netzen der Fischerei-Industrien. Alle sieben Arten der Meeresschildkröten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. 90 Prozent der globalen Speisefischbestände sind entweder bis an die Grenze befischt oder bereits überfischt. Den brutalen Methoden der industriellen Fischerei muss endlich Einhalt geboten werden”, erklärt Lukas Meus, Meeresexperte bei Greenpeace in Österreich.
Haie werden gezielt gefangen oder landen als Beifang in den Netzen der industriellen Fischerei. Seit 1970 ist der weltweite Bestand an Hochseehaien und Rochen um dramatische 71 Prozent zurückgegangen. Laut Wissenschaftler:innen müssen bis 2030 mindestens 30 Prozent der Meere unter starkem Schutz stehen, damit sie ihren Artenreichtum erhalten und das Klima weiterhin schützen können. Schutzgebiete müssen für industrielle Tätigkeiten tabu sein, damit sich die Bestände von Meerestieren regenerieren können. Greenpeace hat jüngst bei einer Expedition aufgezeigt, wie industrielle Fischereien in einem ausgewiesenen Meeresschutzgebiet aktiv sind.
Die Verhandlungen der Vereinten Nationen zum Hochseeschutzabkommen können richtungsweisende Entscheidungen bringen. Die Verhandlungen finden vom 15. - 26. August in New York statt. “Österreich will endlich einen wirksamen Schutz unserer Meere sehen. Jetzt liegt es an Außenminister Schallenberg, ob er den Wunsch der Östereicher:innen ernst nimmt, Verantwortung für den Artenschutz übernimmt und sich bei den Verhandlungen für ein starkes Hochseeschutzabkommen einsetzt,” sagt Meus.
Fotomaterial finden Sie hier: https://act.gp/Meeresschutz-Petition
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