Greenpeace-Report entlarvt die leeren Klimaschutz-Versprechen der Öl- und Gasindustrie
Zwölf führende Energiekonzerne in Europa produzieren nur 0,3 Prozent erneuerbare Energien - Umweltschutzorganisation fordert Ausstieg aus Öl und Gas in Österreich bis 2035
Wien - Zwölf der führenden Energiekonzerne Europas stecken in einer fossilen Sackgasse fest und haben keine überzeugenden Strategien, wie sie ihre Klimaziele erreichen können. Das zeigt ein neuer Greenpeace-Bericht (https://act.gp/3E5kDEq), der die Jahresberichte 2022 von sechs internationalen und sechs europäischen Öl- und Gasunternehmen, darunter auch die OMV, analysiert. 2022 kamen nur 0,3 Prozent der Energie, die diese zwölf Konzerne insgesamt produzierten, aus erneuerbaren Energien. Zudem flossen über 92 Prozent der Investitionen in den Erhalt und den Ausbau fossiler Geschäftsmodelle. Die österreichische OMV investierte nicht einmal ein Prozent in den Ausbau von erneuerbaren Energien. Greenpeace fordert von der Bundesregierung einen verbindlichen Fahrplan für den österreichischen Ausstieg aus Öl und Gas bis 2035.
“Außer schönen Worten haben die großen Öl- und Gaskonzerne nicht viel zu bieten, um ihre Klimaversprechen einzuhalten. Statt die Energiewende aktiv voranzutreiben, stecken sie trotz eskalierender Klimakrise ihr Geld in fossile Energien. Neue Öl- und Gasprojekte sind mit keinen Klimazielen vereinbar und ihre Finanzierung ist somit eine verlorene Investition. Um Österreich auf Klimakurs zu bringen, muss die Bundesregierung endlich einen gesetzlichen Fahrplan für den Ausstieg aus Öl und Gas bis 2035 beschließen”, so Marc Dengler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace in Österreich.
Der Bericht zeigt, dass 2022 nur 7,3 Prozent (6,57 Milliarden Euro) der Investitionen der zwölf Unternehmen in erneuerbare Energie flossen - die restlichen 92,7 Prozent (81,52 Milliarden Euro) finanzieren das fossile Geschäft der Konzerne und in einigen Fällen sogar seine Ausweitung. Die OMV bleibt sogar deutlich hinter dem Branchenschnitt zurück und verwendet 2022 lediglich ein Prozent ihrer Gesamtinvestitionen (28,8 Millionen Euro) für Wind- und Solarenergie.
“Die Prioritäten der OMV liegen nicht auf einer echten Energiewende, die nur durch eine entschiedene Reduktion der Treibhausgasemissionen erfolgen kann, sondern darauf, mit gefährlichen Scheinlösungen wie der Kohlenstoffspeicherung ihr fossiles Geschäft zu bewahren. Die OMV muss den fossilen Energieträgern Öl und Gas endlich den Rücken kehren. Alle zukünftigen Investitionen müssen in erneuerbare Geschäftszweige fließen. Nur so lässt sich ein wirtschaftliches und ökologisches Desaster vermeiden und ein echter Beitrag zum Klimaschutz erreicht werden”, appelliert Dengler.
Greenpeace-Report (auf englisch): https://act.gp/3E5kDEq
Greenpeace Zusammenfassung (auf deutsch): https://act.gp/3P51TeD