Greenpeace: Steuersenkung nur auf gesunde und ressourcenschonende Lebensmittel
Steuersenkungen auf Fleisch könnten Rohstoffkrise sogar verschärfen, warnt Umweltschutzorganisation.
Greenpeace fordert, dass die Mehrwertsteuer nur auf gesunde und ressourcenschonende Lebensmittel gesenkt wird. Die Mehrwertsteuer zu reduzieren, kann bei Inflation in Krisenzeiten kurzfristig Abhilfe schaffen. Doch eine Steuersenkung auf Fleisch und eine damit unter Umständen künstlich nach oben getriebene Nachfrage bewirkt genau das Gegenteil. Gerade die Produktion von Fleisch frisst enorm viel Ressourcen wie Getreide und Soja für Futtermittel. Damit wird der Preis für diese Rohstoffe weiter nach oben getrieben. Wird hingegen die Mehrwertsteuer auf gesunde und ressourcenschonende Lebensmittel gesenkt, wirkt sich das positiv auf Geldbörse, Umwelt und Gesundheit aus, so die Umweltschutzorganisation.
„Angesichts der aktuellen Knappheit von Rohstoffen wie beispielsweise Weizen ist es geradezu fahrlässig, Steuern auf ressourcenintensive Lebensmittel wie Fleisch zu senken”, sagt Ursula Bittner, Wirtschaftsexpertin bei Greenpeace in Österreich. „Stattdessen wäre es höchst sinnvoll, Steuern auf Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte zu senken - wie in Deutschland von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgeschlagen. Gesunde und umweltfreundliche Lebensmittel müssen für alle und immer leistbar sein. Gleichzeitig wäre eine solche Steuersenkung ein Lenkungseffekt für einen schonenden Umgang mit unseren Ressourcen.” Auch für unsere Gesundheit wäre weniger Fleischkonsum förderlich: Die ÖsterreicherInnen essen im Schnitt dreimal mehr Fleisch als gesundheitlich maximal empfohlen. Mehr Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte, dafür weniger Fleisch zu essen reduziert das Risiko für Herzkreislauferkrankungen und bestimmte Krebsarten und verringert damit auch die Folgekosten für unser Gesundheitssystem.
Hinzu kommt, dass pflanzliche Drinks in Österreich immer schon steuerlich benachteiligt sind. Kuhmilch wird als Grundnahrungsmittel mit zehn Prozent besteuert, Hafer- und Sojadrinks mit 20 Prozent. Auch hier wäre jetzt ein guter Zeitpunkt endlich die steuerliche Benachteiligung pflanzlicher Drinks auszugleichen.