Greenpeace vor Aufsichtsratssitzung: OMV braucht Klimawende unter neuer Führung
Anlässlich der bevorstehenden Entscheidung über die Besetzung des OMV-CEO-Postens bei der Aufsichtsratssitzung des Mineralölkonzerns am 15. April fordert Greenpeace eine grundsätzliche Neuausrichtung des Konzerns und eine Anpassung der Strategie an die Ziele des Pariser Klimaabkommens. Unter dem aktuellen Vorstandsvorsitzenden der OMV, Rainer Seele, kann dieser Wandel nicht gelingen. Ein nachhaltiger Umbau des Unternehmens zur Erreichung der Pariser Klimaziele ist zentral für die OMV und für die Republik Österreich als Anteilseignerin. Die stiefmütterliche Behandlung von Klimaschutz schlägt sich nicht zuletzt in den unambitionierten Klimazielen oder dem am 6. April veröffentlichten grün gewaschenen Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens nieder.
“Es ist Zeit für einen Neustart bei der OMV und für eine echte Zukunftsausrichtung. Mit Öl-Mann Rainer Seele und seiner völlig verfehlten Strategie wird das nicht möglich sein”, so Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace in Österreich. “Die OMV braucht eine neue Leitung, die sich der Neuausrichtung des Konzerns ernsthaft annimmt und Klimaschutz als integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie versteht”. Bislang wird Nachhaltigkeit bzw. Klimaschutz als Nebenthema im Rahmen von Nachhaltigkeitsberichten thematisiert, ohne echte Veränderungen in der Strategie der OMV selbst auszulösen. Das betrifft die Menge an Öl- und Gasförderung genauso wie eine Umlenkung der Investitionsströme. Auch in einem aktuell von Seele in Auftrag gegebenen und bislang unter Verschluß gehaltenen 82-seitigen Papier zur Nachhaltigkeitsstrategie wird keine, auch nur ansatzweise ausreichende Veränderung angestoßen. Die Klimaziele des Konzerns sind eine Augenauswischerei, da sie sich hauptsächlich mit den im Produktionsprozess entstehenden direkten Emissionen beschäftigen, nicht aber mit jenen Emissionen, die durch die Verbrennung der von der OMV produzierten Öl- und Gasprodukte entstehen. Diese machen allerdings deutlich über 90 Prozent aus. Auch neue Investitionen gehen nach wie vor zu einer überwältigen Mehrheit in überholte Geschäftsfelder wie in den offenbar stark überteuerten Kauf des Chemiekonzerns Borealis.