Greenpeace vor OMV-Strategie: Energiewende jetzt einleiten
Umweltschutzorganisation fordert österreichischen Konzern auf fossiler Abhängigkeit und Russland-Geschäft den Rücken zu kehren
Anlässlich der für morgen, Mittwoch, angesetzten Präsentation der OMV-Strategie fordert die Umweltschutzorganisation Greenpeace, dass der teilstaatliche Öl- und Gaskonzern OMV endlich die Energiewende einleiten muss. Eine beispiellose Transformation ist notwendig, um die OMV klimafit zu gestalten und das Ende der fossilen Energien zu besiegeln. Insbesondere muss die OMV sich solidarisch mit der Ukraine zeigen und die toxischen Geschäfte mit Putins Gas beenden - dazu gehört die Trennung von dem Öl- und Gasfeld Juschno Russkoje in Sibirien sowie die Beendigung der Gaslieferverträge mit der russischen Gazprom. Die Zukunft für den fossilen Riesen sieht die Umweltschutzorganisation in innovativen erneuerbaren Lösungen wie Off-Shore Windanlagen oder im Bereich der Geothermie.
“Der letzte Bericht des Weltklimarats hat klar gezeigt: Wenn wir jetzt nicht handeln und aus den fossilen Energien aussteigen, ist der Kampf gegen die Klimakrise verloren. Die neue OMV-Strategie wird zeigen, ob der teilstaatliche Konzern seine Aufgabe verstanden hat. Ein stufenweise und in absoluten Zahlen bemessener Ausstieg aus Öl und Gas bis 2040 ist notwendig”, so Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace. “Zudem zeigt Putins Krieg in der Ukraine auf, welche autoritäten Systeme durch die Förderung von Öl & Gas mitfinanziert werden - die OMV muss schnellstmöglich ihre Finanzflüsse nach Russland stoppen”, so Duregger. Die Klimaexpertin warnt auch vor falschen Investments in die Chemie- und Plastikindustrie: “Nur weil Öl zu Plastik gemacht und nicht direkt verbrannt wird, ist das noch lange nicht klimafreundlich. Durch die Produktion und Verbrennung von Kunststoff entstanden im Jahr 2019 rund 860 Millionen Tonnen Treibhausgase - das entspricht in etwa den direkten Emissionen aus dem globalen Flugverkehr.
Ziel muss sein, dass die OMV umgehend aus der Produktion von Einwegplastik aussteigt und die verbleibenden langlebigen Produkte aus recyceltem Material hergestellt werden. Aktuell liegt der Recyclinganteil in den Produkten der OMV bei wenigen Prozent, dieser Anteil muss auf 50 Prozent bis 2030 gesteigert werden”, fordert Duregger abschließend.