Greenpeace: Wichtiger Erfolg am Weg zu glyphosatfreiem Europa
Brüssel/Wien – Die Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigt sich erfreut über einen weiteren Zwischenerfolg auf dem Weg zu einem Europa ohne Glyphosat. Nach mehreren erfolglosen Anläufen im Jahr 2016 ist die Europäische Kommission heute erneut daran gescheitert, eine qualifizierte Mehrheit für eine Neuzulassung von Glyphosat zu erhalten. Gegen eine Neuzulassung um zehn Jahre sprachen sich Österreich, Frankreich, Italien, Belgien, Schweden, Griechenland, Kroatien, Slowenien, Malta und Luxemburg aus. Deutschland und Portugal enthielten sich. Daraufhin verschob die Europäische Kommission die endgültige Abstimmung um ein weiteres Mal. Greenpeace fordert ein rasches Ende von Glyphosat in Europa.
„Heute sind wir einem glyphosatfreien Europa wieder einen Schritt näher gekommen. Irgendwann wird auch die Europäische Kommission einsehen müssen, dass es in Europa keinen ausreichenden Rückhalt für eine Neuzulassung von Glyphosat gibt“, sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftssprecher bei Greenpeace in Österreich. „Bereits seit Frühling 2016 versucht die EU- Kommission, auf Biegen und Brechen eine Neuzulassung durchzuboxen. Trotz der Warnungen aus der Wissenschaft, trotz aller Skandale rund um die Manipulation von Studien durch Monsanto, trotz des Widerstands des EU-Parlaments. Und trotz des weiterhin fehlenden Rückhaltes einer ausreichenden Mehrheit der EU-Staaten.“
Derzeit ist Glyphosat lediglich noch bis Ende des Jahres zugelassen. Wenn sich die EU-Staaten nicht doch noch auf eine Neuzulassung einigen, dann ist die Verwendung von Glyphosat nach einer eineinhalb-jährigen Übergangsphase verboten. „Ein Ende von Glyphosat in der Europäischen Union wäre ein wichtiger Schritt in Richtung einer sichereren und umweltfreundlicheren Landwirtschaft“, sagt Theissing-Matei. Glyphosat solle dabei aber keinesfalls einfach durch andere Chemikalien ersetzt werden. Vielmehr gehe es um eine Systemumstellung, weg von Herbiziden, hin zu einer ökologischen Unkrautregulierung. Dabei sei auch die Politik gefordert: „Bäuerinnen und Bauern dürfen bei der Umstellung auf umweltfreundliche Methoden nicht alleine gelassen werden. Greenpeace fordert für die Umstellungszeit Unterstützung aus den vorhandenen Fördertöpfen. Nur gemeinsam kann uns der Wandel hin zu einer umweltfreundlichen Landwirtschaft gelingen, die gesunde Lebensmittel für uns alle produziert“, so Theissing-Matei abschließend.