Greenpeace zieht gegen Gasbohrungen in Molln vor Gericht
Umweltschutzorganisation wird diese Woche Beschwerde gegen Gasbohrungsbewilligung einreichen - Gesetz für Ende der Öl- und Gasproduktion in Österreich nötig
Wien/Molln - Der australische Konzern ADX hat von der Naturschutzbehörde Oberösterreich die Bewilligung erhalten, im oberösterreichischen Molln nach Gas zu bohren. Greenpeace wird diesen positiven Bescheid zusammen mit dem Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer von Heger & Partner rechtlich anfechten. Während die Weltklimakonferenz in Dubai jetzt gerade darauf fokussiert, weltweit aus fossilen Energien auszusteigen, werden im kompletten Widerspruch dazu in Österreich weitere klimaschädliche Gasbohrungen bewilligt. Alle bisherigen Appelle an den Konzern ADX sowie an die Regierung, diese Gasbohrungspläne fallen zu lassen, sind auf taube Ohren gestoßen. Nun beschreitet Greenpeace den Rechtsweg und wird diese Woche eine Bescheidbeschwerde einreichen.
“Die Suche nach fossilem Gas ist hochspekulativ, dauert Jahre und treibt Österreich weiter in die Abhängigkeit von dreckigen Energien. Damit setzen Energiekonzerne rücksichtslos unsere Zukunft aufs Spiel. Das lassen wir nicht zu und ziehen deshalb nun vor Gericht”, so Lisa Panhuber, Sprecherin bei Greenpeace in Österreich. Greenpeace fordert von der Bundesregierung ein Gesetz, das Österreich vor der rücksichtslosen Ausbeutung durch fossile Energiekonzerne schützt und die Öl- und Gasförderung bis 2035 hierzulande beendet. “Die Profitgier einzelner Öl- und Gaskonzerne darf nicht länger unsere Zukunft bedrohen. Wir brauchen jetzt den sofortigen Stopp von neuen Gas-Projekten in Österreich. Die Regierung darf nicht nur groß vom Ausstieg aus fossiler Energie auf der Klimakonferenz reden, sondern muss diesen auch hierzulande umsetzen”, so Panhuber.
Das Verbrennen von Öl und Gas hat nicht nur fatale Folgen für das Klima sondern gefährdet in Molln auch Pflanzen und Tiere im direkt angrenzenden Naturschutzgebiet. “Für kurzfristige Gas-Profitträume der ADX wird in Molln eine massive Umweltzerstörung in Kauf genommen. Schon für die Probebohrungen müssen schwere Maschinen durch das sensible Ökosystem brettern, in unmittelbarer Nähe vom Naturschutzgebiet und Nationalpark. Dabei sind die dortigen Wälder und Wiesen wertvolle Lebensräume für Luchs, Weißrückenspecht und viele andere seltene Tiere und Pflanzen. Eine Absage des Projekts ist nicht nur ein Gewinn für’s Klima, sondern auch für den Schutz bedrohter Arten in Österreich”, so Panhuber.