Greenpeace zu Birdlife-Studie: Kurswechsel in der Agrarpolitik dringend nötig
Wien - Die heute von Birdlife in Österreich veröffentlichte Studie zur Bestandsentwicklung heimischer Brutvogelarten ist ein Alarmsignal, das die politisch Verantwortlichen endlich zum Handeln bringen muss, so Greenpeace. Intensiv genutzte Agrarflächen und der Einsatz von Pestiziden haben gravierende Auswirkungen auf die Artenvielfalt, wie die Studie ein weiteres Mal belegt. Um zusätzliches Artensterben zu verhindern müsse endlich die Agrarwende eingeleitet werden, so die Umweltschutzorganisation.
„Der Intensivierungsdruck in der Landwirtschaft sorgt für einen massiven Einsatz von Pestiziden und nimmt Vögeln und Insekten Lebensraum und Nahrung. Ohne einen drastischen Kurswechsel in der Agrarpolitik wird das Summen und Zwitschern zusehends verstummen“, warnt Greenpeace-Landwirtschaftssprecher Sebastian Theissing-Matei. Tagtäglich müssen in Österreich kleine bäuerliche Familienbetriebe schließen. Die verbleibenden Höfe wiederum werden größer und größer. Der Einsatz von Pestiziden steigt – in ganz Europa und auch in Österreich. Dieser lebensfeindliche Trend könne und müsse gestoppt werden, so Theissing-Matei.
Aktuell wird die künftige Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP) nach 2020 verhandelt. Für diese steht der größte Posten im EU-Budget zur Verfügung. Aus Sicht von Greenpeace muss dieses Steuergeld endlich für eine naturverträgliche und zukunftsfähige Agrarpolitik, für eine echte Agrarwende, genutzt werden.
„Ministerin Köstinger ist gefordert, endlich sicherzustellen, dass öffentliche Gelder für öffentlich gewünschte Leistungen eingesetzt werden. Anstatt rein die Fläche zu fördern, sind wir gut beraten unsere Bäuerinnen und Bauern dabei zu unterstützen, Lebensraum für Insekten und Vögel zu schützen. Der Erhalt der Natur und der Artenvielfalt, der Klimaschutz, das Wohl der gehaltenen Tiere und die Produktion von gesundem Essen müssen die Gradmesser für die künftige Vergabe von Steuergeld sein“, so Theissing-Matei.
Hier finden Sie die Birdlife-Studie zur Bestandsentwicklung häufiger österreichischer Brutvögel: https://goo.gl/NbBpAM