Greenpeace zu COP-Verschiebung: Klimakrise lässt sich nicht verschieben
Die Verschiebung der Welt-Klimakonferenz ist angesichts der globalen Corona-Krise verständlich, sie darf aber keine Auswirkungen auf die Verpflichtungen der EU zur Bewältigung der Klimakatastrophe haben, warnt Greenpeace. Im Zuge der Covid-19-Krise hat die UNO gestern die für November geplante globale Klimakonferenz in Glasgow (bekannt als COP26) verschoben. Das ändert jedoch nichts an der Verpflichtung der EU, ihr Klimaziel für 2030 vor Ende des Jahres deutlich anzuheben. Kollektives Handeln auf der Grundlage der Wissenschaft ist notwendig, unabhängig davon, ob die COP26 im November in Glasgow zusammentritt oder nicht. Die Staats- und Regierungschefs der EU müssen ihre Versprechen halten und diesen Moment nutzen, um sicherzustellen, dass öffentliche Gelder in die Versorgung der Menschen, den Aufbau krisensicherer Gesellschaften und die Reduktion von Emissionen und anderen Formen der Umweltverschmutzung fließen. Österreich kann in der EU dabei eine Vorreiterrolle zur Verhinderung der nächsten globalen Krise - der Klimakrise - einnehmen.
“Die Verschiebung der COP26 bedeutet nicht, dass die Klimakrise verschoben ist. Im Gegenteil, die Corona-Krise führt uns vor Augen, dass wir das Leben der Menschen langfristig nur schützen können, wenn wir rechtzeitig daran arbeiten, zukünftige Krisen zu verhindern. Für die EU muss das heißen, ihr unzureichendes Klimaziel noch in diesem Jahr deutlich nachzubessern”, so Adam Pawloff, Klimaexperte bei Greenpeace in Österreich. “Österreich hat sich im Regierungsprogramm dazu verpflichtet, eine Vorreiterrolle in der europäischen und internationalen Klimapolitik einzunehmen - jetzt ist die Zeit dafür gekommen. Auch zuhause müssen wir handeln: Ein klug gestricktes Konjunkturpaket kann gleichzeitig die Arbeitslosigkeit in Folge der Corona Krise und die Klimakrise bekämpfen. Etwa durch Investitionen in massiven Photovoltaik Ausbau, thermische Gebäudesanierung und öffentliche Verkehrsmittel”.