Greenpeace zu OMV-Ergebnis: Krisengewinne endlich besteuern
Umweltschutzorganisation protestiert heute mit Fridays for Future vor OMV - Finanzminister Brunner muss ambitionierte Übergewinnsteuer umsetzen
Wien – Anlässlich der Präsentation der dritten Quartalsergebnisse des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV prangert die Umweltschutzorganisation Greenpeace die unmoralisch hohen Profite an und ruft zusammen mit Fridays For Future zum Protest vor dem OMV Sitz am Prater auf. Gerade jene Unternehmen, wie die OMV, die Europa in die Abhängigkeit von fossilen Energien aus Russland getrieben haben und die Klimakrise mit ihrem Geschäftsmodell anheizen, machen jetzt exzessive Gewinne. Nach den Rekordprofiten im ersten Halbjahr, verdreifachte sich der Gewinn im 3. Quartal 2022 gegenüber 2021. Greenpeace fordert die Bundesregierung und insbesondere Finanzminister Brunner auf, die Krisengewinne von Öl- und Gaskonzernen zu besteuern. Das Geld muss zurück an die Menschen in Österreich und in den Ausbau erneuerbarer Energien fließen.
“Die Öl- und Gasindustrie erwirtschaftet massive Rekordgewinne auf dem Rücken der Menschen in Österreich. Was für uns eine Energiekrise ist, ist für diese Konzerne ein wahrer Geldregen", prangert Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich an. Greenpeace fordert von Finanzminister Brunner eine deutlich ambitionierte Umsetzung des auf EU-Ebene beschlossenen Modells der Übergewinnsteuer auf fossiles Öl und Gas. Im Moment sieht das Modell die Besteuerung der Übergewinne mit nur 33 Prozent vor, während Greenpeace eine komplette Abschöpfung der Übergewinne fordert. Auch muss bei der Berechnungsbasis der Übergewinne deutlich nachgeschärft werden. Greenpeace fordert eine Krisensteuer auf alle Gewinne, die zehn Prozent über dem Durchschnitt vom Zeitraum 2019-2021 liegen. Bleiben die Gewinne der OMV für das restliche Jahr 2022 ähnlich hoch, könnten so über 2 Milliarden an Übergewinnen abgeschöpft und umverteilt werden. “Mit einer ambitionierten Übergewinn-Steuer müsste die OMV für dieses Jahr über 2 Milliarden Euro an den Staat zahlen”, rechnet Duregger vor.
Greenpeace schließt sich heute dem Protest von Fridays for Future vor dem OMV-Sitz am Prater an und fordert mit der Klimagerechtigkeitsbewegung den Ausstieg aus fossilen Energien, sowie ein leistbares, klimafreundliches Leben für alle. Der Demozug startet um 15 Uhr und zieht von der OMV Zentrale an der Krieau bis zum Praterstern.