Greenpeace zu Waldfonds: Großteil der Förderungen muss Artenschutz in Österreich dienen
Wien – Greenpeace begrüßt die Artenschutzmaßnahmen des heute in Kraft tretenden Waldfonds der österreichischen Bundesregierung. Das Maßnahmenpaket in der Höhe von 350 Millionen Euro soll WaldbesitzerInnen unterstützen, die aufgrund von Borkenkäferbefall und den Folgen der COVID-19-Pandemie Einbußen hinnehmen mussten. Ebenso sollen mit dem Waldfonds Investitionen in klimafitte und artenreiche Wälder möglich sein. Ein Großteil dieser Förderungen müsse nun auch in gefährdete Tier- und Pflanzenarten in Österreich investiert werden, so Greenpeace. Zusätzlich fordert die Umweltschutzorganisation von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, sich auf EU-Ebene für den Schutz der globalen Regenwälder einzusetzen.
„Österreich ist eine Waldnation und gehört zu den artenreichsten Ländern Europas. Umso wichtiger ist es daher, dass Artenschutzmaßnahmen in dem Waldfonds verankert sind. Jetzt muss ein Großteil der Förderungen für den Erhalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt verwendet werden. Denn auch in Österreich schreitet das Artensterben ungehindert voran”, erklärt Lukas Meus, Waldexperte bei Greenpeace in Österreich. Von Säugetieren über Vögel bis zu Insekten - über 50.000 Tier- und Pflanzenarten leben in Österreich. Doch nicht nur weltweit, sondern auch in Österreich nimmt die Artenvielfalt ab. Fast jede dritte heimische Pflanzen- und Tierart ist bedroht. Zu den im Waldfonds angekündigten Förderungen für den Artenschutz zählt beispielsweise die Verbesserung und Wiederherstellung von Flächen, die wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen darstellen.
Ebenso fordert Greenpeace von Landwirtschaftsministerin Köstinger, sich auf EU-Ebene für globalen Waldschutz zu engagieren. Weltweit sind Wälder die Heimat von rund 80 Prozent der auf Land vorkommenden Tier- und Pflanzenarten. Doch die voranschreitende globale Waldzerstörung bringt Tier- und Pflanzenarten an den Rand des Kollaps. Die EU-Kommission will nun Verantwortung übernehmen und noch dieses Jahr ein neues Waldschutzgesetz vorschlagen. „Alle Länder der EU sind mitverantwortlich dafür, dass Regenwälder abgebrannt und zerstört werden. Landwirtschaftsministerin Köstinger muss sich für ein Waldschutzgesetz stark machen, mit dem keine Produkte und Rohstoffe aus Waldzerstörung auf den EU-Markt kommen”, so Meus.