Greenpeace zu Weltwassertag: Bundesregierung muss Österreich Dürre-Fit machen
Aktuelle Trockenheit ist Vorbote für künftige Herausforderungen - Greenpeace begrüßt positive Absichten im Regierungsprogramm, mahnt aber rasche Umsetzung ein

Wien - Anlässlich des morgigen Weltwassertags fordert Greenpeace von der neuen Bundesregierung ein rasches Maßnahmenpaket, um Österreich für die Zukunft Dürre-Fit zu machen. Als Erfolg sieht die Umweltschutzorganisation, dass einige ihrer Forderungen im Regierungsprogramm stehen. Dazu gehören ein zentrales Melderegister für mehr Transparenz über den Wasserverbrauch von Industrie und Landwirtschaft sowie die Weiterentwicklung des zahnlosen „Trinkwassersicherungsplans“ des Landwirtschaftsministeriums zu einer nationalen Wasserstrategie. Jetzt muss die Bundesregierung schnell ein breites Maßnahmenpaket zum Wasserschutz ausarbeiten und umsetzen - für Mensch und Natur.
Sebastian Theissing-Matei, Wasserexperte bei Greenpeace: “Eine der tückischen Auswirkungen der Klimakrise ist, dass das Pendel beim Niederschlag in beide Richtungen immer extremer ausschlägt. Wir haben in Zukunft also einerseits immer häufiger Starkregen und existenzbedrohende Fluten, gleichzeitig kommt es immer öfter zu Trockenheit und Dürre. Darauf müssen wir uns in Österreich besser vorbereiten. Unser Land muss Dürre-Fit werden.”
Der trockenste Winter seit fast drei Jahrzehnten, der Waldbrand im Raxgebiet sowie der aktuell fast ausgetrocknete Nussensee im Salzkammergut haben in den letzten Wochen wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, dass auch Österreich nicht vor Trockenheits- und Dürrephasen gefeit ist. Eine Analyse von Greenpeace (https://act.gp/Trockenheitsgemeinden) hatte bereits letzten Sommer gezeigt, dass in 25 Jahren 470 Gemeinden in Österreich ein besonders hohes Risiko für Wasserknappheit haben. Der Großteil der Gemeinden mit einem besonders hohem Risiko liegt in Niederösterreich, dem nördlichen Burgenland und dem Südosten der Steiermark. Aber selbst im wasserreichen alpinen Raum kann es zu Phasen großer Trockenheit kommen, zum Beispiel wenn wie dieses Jahr aufgrund fehlendes Schnees auch ein großer Teil des Wassers aus der Schneeschmelze fehlt.
Besonders anfällig für Dürren ist naturgemäß die Produktion unserer Lebensmittel, denn ohne Wasser kann auf unseren Äckern und Wiesen nichts wachsen. Die österreichische Landwirtschaft ist bereits jetzt regelmäßig stark von Dürren betroffen. So beliefen sich die Schäden aufgrund von Dürre hier laut Hagelversicherung in den letzten beiden Jahren auf 150 Millionen (2024) und 170 Millionen (2023) Euro. “Die Bundesregierung muss Österreich Dürre-Fit machen. Nur so bleibt unser lebenspendender Wasserschatz für alle erhalten. Sowohl für uns Menschen als auch für unsere unersetzliche Natur”, appelliert Theissing-Matei anlässlich des Weltwassertags an die neue Bundesregierung.
Bildmaterial finden Sie unter diesem Link: https://act.gp/Weltwassertag
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