Greenpeace zum Klimanotstand in Österreich: Jetzt müssen Taten folgen
Umweltschutzorganisation begrüßt Beschluss des Klimanotstands im Parlament. Gefragt sind jetzt ambitionierte Maßnahmen von Seiten der Politik, um die Klimakrise zu stoppen
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßt den bei der gestrigen Parlamentssitzung von den Parteien ÖVP, SPÖ, NEOS, Liste Pilz / JETZT beschlossenen Klimanotstand für Österreich. Österreich folgt damit auf Initiative von Fridays for Future dem Beispiel von Ländern wie Großbritannien oder Irland. Die Ausrufung des Klimanotstands ist ein wichtiger Schritt, damit die Klimakrise auf nationaler Ebene endlich ernst genommen und mit ambitionierten Maßnahmen eingedämmt wird. Greenpeace fordert darum, dass entsprechende zeitliche und finanzielle Ressourcen zur Bekämpfung der Klimakrise von der Regierung bereitgestellt werden müssen. Dazu zählt ein massiver Ausbau der erneuerbare Energien, eine Trendwende im Mobilitätssektor, sowie eine ökosoziale Steuerreform.
„Der Klimanotstand unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf Österreichs. Die zukünftige Regierung muss nun endlich entsprechende Maßnahmen setzen. Der Klimanotstand darf nicht eines von vielen Lippenbekenntnissen der Politikerinnen und Politiker bleiben”, so Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace. Österreich muss in Sachen Klimaschutz noch viel aufholen. Weder ist sicher, ob die Klimaschutzziele 2020 erreicht werden können, noch gibt es einen konkreten Plan wie Österreich die EU-Zielsetzung der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 36% erreichen will. „Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren und brauchen konkrete Maßnahmen, wie eine ökosoziale Steuerreform, eine Mobilitätswende und massives Umdenken im Energiesektor. In zehn Jahren ist es dafür zu spät”, so Duregger weiter.
Die Bedrohung durch die Klimakrise wurde erst diese Woche erneut mit dem alarmierenden Klimabericht der Weltwetterorganisation (WMO) aufgezeigt: Laut diesen neuesten Analysen, eskaliert die Erderhitzung noch schneller als bisher angenommen. Wollen wir die globale Erwärmung des Planeten auf 1,5 Grad begrenzen, bleiben laut Weltklimarat noch elf Jahre, um die globalen Emissionen zu halbieren. Scheitert dieses Unterfangen, steht uns ein unaufhaltsamer Kollaps des jetzigen Klimasystems bevor. Rapide steigende Temperaturen, massives Artensterben sowie ein steigender Meeresspiegel bedrohen dann den Lebensraum von Millionen Menschen. Österreich ist dabei mit seinem sensiblen alpinen Klima besonders gefährdet.