Greenpeace zum UN-Klimagipfel: Zweite Woche muss Durchbruch bringen
Zähe Verhandlungen müssen Fahrt aufnehmen - Umweltschutzorganisation fordert faires und ehrgeiziges Klimafinanzierungsziel
Wien/Baku - Zur Halbzeit des UN-Klimagipfels zieht Greenpeace Bilanz: Nach einer übereilten Entscheidung zum gefährlichen Handel mit Emissionszertifikaten, treten die Verhandler:innen nach der ersten Woche weitgehend auf der Stelle und ein zähes Ringen um Klimaschutzmaßnahmen zeichnet sich ab. Positiv ließ China aufhorchen, da es zum ersten Mal eigene Zahlen zur Klimafinanzierung veröffentlichte: 24,5 Milliarden US-Dollar flossen seit 2016 in Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekte ins Ausland. Auch Großbritannien verkündete ambitioniert, seine Treibhausgase bis 2035 um 81 Prozent zu senken. Mit Blick auf die kommende Woche fordert Greenpeace mehr Tempo von den Staaten. Österreich und die EU müssen sich gemeinsam mit China und dem nächsten Gastgeberland Brasilien an die Seite der besonders vulnerablen Länder stellen. Nur so können Lösungen für die drängenden Finanzierungsfragen gefunden und der Ausstieg aus fossilen Energien vorangetrieben werden.
Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace und vor Ort in Baku: “Die Klimaverhandlungen laufen bis jetzt äußerst schleppend. Das muss sich in der zweiten Woche unbedingt ändern. Zu viel steht auf dem Spiel. Die Staaten müssen sich dringend auf ein neues Finanzierungsziel einigen. Denn ohne ausreichend Geld ist der Kampf gegen die Klimakrise aussichtslos.” Die Prioritäten sind klar: Zum einen müssen die öffentlichen Mittel für die Klimafinanzierung auf die Höhe von US-Billionen statt Milliarden steigen, zum anderen müssen auch endlich die Verursacher der Klimakrise – fossile Konzerne – angemessen besteuert werden um neue Finanzmittel für die Klimafinanzierung zu erschließen.
Ein weiteres wichtiges Thema ist der beim letzten Klimagipfel in Dubai beschlossene Ausstieg aus fossilen Energien. In Baku formierte sich in den letzten Stunden der ersten Woche noch eine Gruppe rund um Saudi-Arabien, Bolivien und Iran, die Fortschritte wichtige Klimaschutz-Prozesse blockierte. Das ist inaktzeptabel. Greenpeace fordert, dass alle Länder konkrete Ausstiegspfade für Kohle, Öl und Gas in ihren Klimaplänen verankern müssen. “Ohne ein konsequentes Ende von fossilen Energien, haben wir keine Chance, uns vor der Klimakrise und den dadurch zunehmenden Extremwettern zu schützen. Alle Staaten sind gefordert, Pläne für ihren eigenen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas auf den Tisch zu legen”, so Duregger.
Factsheet zum UN Klimagipfel in Baku: https://act.gp/4fCJhgs
Fotos der Greenpeace-Aktion: Fossile Konzerne zur Kassa! https://act.gp/OMV
Unter Angabe der Credits © Lea Scharl / Greenpeace stehen die Fotos kostenfrei zur redaktionellen Nutzung zur Verfügung.