Greenpeace zum Weltfischereitag: MSC kein Garant für nachhaltigen Fischkonsum
Wien - Anlässlich des morgigen Weltfischereitags pocht die Umweltschutzorganisation Greenpeace auf strengere Regelungen bei der Fischerei – und damit auch bei Gütesiegeln. Laut der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen sind 89 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände ausgereizt, überfischt oder zusammengebrochen. Auch das weit verbreitete Fisch-Gütesiegel MSC sei viel zu lasch und sogar potenziell kontraproduktiv.
„Viele Konsumentinnen und Konsumenten kaufen Produkte mit einem MSC-Gütesiegel, weil sie nachhaltig gefangenen Fisch essen wollen. Doch die Erwartung wird trotz Siegel oft nicht erfüllt“, betont Nunu Kaller, KonsumentInnensprecherin von Greenpeace in Österreich. Will man, dass sich die Fischbestände wieder erholen, muss der Meeresfischkonsum deutlich reduziert werden. „Gütesiegel wie das MSC werden jedoch als Verkaufsförderer eingesetzt, an den Umsatzzahlen ändert sich also nichts. Ein markttaugliches Gütesiegel im Meeresfischbereich darf die Überfischung nicht außer Acht lassen, sondern muss jene im Fokus haben - das ist beim MSC derzeit nicht der Fall.“
Kaller appelliert an die Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich: „Jede und jeder kann einen persönlichen Beitrag zum Schutz der Fische in unseren Meeren leisten, indem man den eigenen Lebensmittelkonsum überdenkt. Meeresfisch ist keine nachhaltige Alternative.“ Möchte man trotzdem nicht gänzlich auf Fisch verzichten, so sei es besser, zu Fisch aus Österreich in Bioqualität zu greifen.