Greenpeace veröffentlicht interaktive Karte für umweltfreundliche Konsumalternativen in Österreich
Bürger:innen können ihre Tipps für Second Hand Geschäfte, Unverpackt-Läden oder Tausch- und Reparaturmöglichkeiten in der ReUse Revolution Map eintragen
Wien - Greenpeace Österreich präsentiert eine neue interaktive Online-Landkarte, auf der Bürger:innen umweltfreundliche Konsumalternativen für Lebensmittel, Kleidung, Kosmetik, Möbel und Co. finden und selber eintragen können. Inmitten von Energie- und Klimakrise sind leistbare und gleichzeitig umweltverträgliche Alternativen zu Fast Fashion, Fast Food und Wegwerfkonsum dringend nötig. Die Landkarte soll Bürger:innen Orientierung und Inspiration geben, wie und wo es Möglichkeiten gibt, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern und somit einen Schritt gegen die Wegwerfkultur zu setzen. Die Umweltschutzorganisation fordert zudem Unternehmen auf, Konsumprodukte langlebig, wiederverwendbar und reparierbar zu designen. Die Bundesregierung müsse Alternativen zum Neukauf wie Second Hand, Mietservices, Reparatur oder Wiederverwenden stärker fördern und klimaschädliche Produktion besteuern.
“Täglich werden tonnenschwere Verpackungsberge, kurzlebige Elektrogeräte oder unverkaufte Kleidung verbrannt oder auf Mülldeponien im Globalen Süden gekippt. Von der Herstellung bis zur Entsorgung vergehen oft nur wenige Wochen. Zurück bleiben klimaschädliche Emissionen, gefährliche Chemikalien in der Umwelt und Müllberge. Die wichtigen Vorgaben für eine entschleunigte und klimafitte Kreislaufwirtschaft müssen von der Politik kommen. In manchen Bereichen kann aber jede:r einzelne für sich und als Signal an Unternehmen, umweltfreundliche Konsumalternativen wählen. Unsere ReUse Map soll Bürger:innen dabei unterstützen.”, sagt Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace. In Österreich fallen jedes Jahr ca. eine Million Tonnen Plastikmüll an, von denen nach wie vor mehr als 70 Prozent verbrannt werden. Laut Greenpeace Schätzung wurden in Österreich 2021 4,6 Millionen Kilogramm neuwertige Kleidung und Schuhe vernichtet, unzählige Stücke liegen zudem unbenutzt in den Kleiderschränken.
Mit der ReUse Revolution Map will Greenpeace Bürger:innen Alternativen zum Neukauf aufzeigen. “Auf der interaktiven Karte können Unverpackt Läden, Second Hand Läden sowie Orte zum Tauschen und Reparieren von Kleidung oder Spenden von Lebensmitteln in Österreich und Deutschland gefunden und auch selbst eingetragen werden”, so Panhuber. “Der aktuelle Wegwerfwahnsinn, mit kurzlebigen Mode- und Elektroniktrends und Unmengen an Verpackungsmüll muss gestoppt werden. Nur dann sind Klimaziele, Artenschutz und eine saubere Umwelt erreichbar. Weniger kaufen, Produkte lange nutzen, teilen, reparieren und wiederverwenden ist die umweltfreundlichste Wahl.” Nach wie vor wird nur ein Bruchteil unseres Mülls recycelt (bei Plastik etwa 26 Prozent), der Rest wird verbrannt oder auf Deponien in Länder des Globalen Südens abgeschoben. Der größte Hebel liege jedoch bei der Politik, die Bundesregierung müsse die Konzerne viel stärker zu Klimaschutz in der Produktion verpflichten und umweltfreundliche Produkte fördern, so die Umweltschutzorganisation. Greenpeace fordert deshalb eine Reduktion von Einwegverpackungen um 25 Prozent bis 2025 auf nationaler Ebene. Im Textilbereich müsse die kalkulierte Überproduktion sowie das Zerstören von Neuwaren verboten und Werbung für klimaschädliche Produkte eingeschränkt werden.
Die ReUse Revolution Map finden Sie hier:
https://reuse-revolution-map.greenpeace.de/index.html#/textile