Klimaschutzziele laut UNEP-Jahresbericht derzeit kaum erreichbar
Genf/Wien – Der heute vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) präsentierte „Emissions Gap Report“ zeigt auf, dass die Pariser Klimaschutzziele derzeit kaum zu erreichen sind. Um wie vereinbart die Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen, müssten bis zum Jahr 2030 um ein Drittel weniger klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen werden, als in den vorliegenden Klimaschutzplänen der einzelnen Staaten angedacht. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert daher ein Nachschärfen bei den EU-Zielen.
„Die EU-Ziele müssen deutlich ambitionierter ausfallen als bislang vorgesehen. Hier ist die Union als Ganzes aber auch jeder Mitgliedsstaat in der Pflicht, auch Österreich“, sagt Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher von Greenpeace in Österreich. „Die noch amtierende Regierung hat es bislang nicht einmal geschafft eine nationale Strategie zur Erfüllung der derzeitigen EU-Ziele auszuarbeiten. In Wahrheit muss Österreich jedoch eine Strategie samt Zielen vorlegen, die deutlich strenger sind als die von der EU vorgegeben.“ Denn werden die derzeit vorliegenden Klimaschutzpläne aller Staaten bis zum Jahr 2030 vollständig umgesetzt, so werden 11 Gigatonnen CO2 mehr in die Luft geblasen, als maximal erlaubt um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Diese Menge entspricht in etwa dem 14-fachen der jährlichen Emissionen in Österreich.
„Wir stehen vor einer beispielslosen Herausforderung, aber auch einer großen Chance“, so Pawloff. „Die künftige österreichische Bundesregierung muss zunächst ihre Hausaufgaben erledigen, um sich dann im Rahmen der kommenden EU-Präsidentschaft Österreichs dafür stark zu machen, das EU-Klimaschutzziel deutlich zu erhöhen“, so Pawloff abschließend.
Den „Emissions Gap Report 2017“ finden Sie unter: http://bit.ly/2gYMf78