Māori-Vertreter Smith plant Klage gegen OMV-Generaldirektor Seele
Der Klimaaktivist und Māori-Vertreter Mike Smith wird eine Strafanzeige gegen Rainer Seele, Vorstandsvorsitzenden und Generaldirektor der OMV beim Internationalen Strafgerichtshof einreichen. Das verkündete der Neuseeländer heute bei einer Pressekonferenz mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace Österreich, die ihn im Kampf für Klimagerechtigkeit unterstützt. Smith wirft Seele vor, für die Zerstörung der Lebensgrundlage der Māori mitverantwortlich zu sein. Aktuell plant die OMV Öl- und Gasbohrungen vor der neuseeländischen Küste. Damit befeuert der Konzern die Klimaerhitzung, die verheerende Konsequenzen für die indigene neuseeländische Bevölkerung haben wird. Greenpeace verurteilt die geplanten Bohrungen scharf. Die Umweltschutzorganisation fordert von der OMV, keine neuen Förderungen in Neuseeland umzusetzen. Zusätzlich müsse der Konzern langfristig aus fossilen Energien aussteigen.
„Es ist ganz einfach: Die OMV kann entweder die fossilen Energien hinter sich lassen, oder unsere Enkelkinder dazu verurteilen, lebendig geröstet zu werden. Die Führungskräfte der OMV haben die UN-Berichte zur Klimakrise gelesen, sie wissen, was hier auf dem Spiel steht, und sie haben die Macht, etwas zu bewegen. Wenn sie das nicht tun, werden sie persönlich verantwortlich gemacht und des Genozids und des Ökozids angeklagt”, sagt Smith zu seinen Plänen. Die OMV gehört zu den 100 größten fossilen Unternehmen weltweit - gemeinsam sind diese für 70 Prozent der Emissionen seit 1988 und somit maßgeblich für die Erderhitzung verantwortlich. Die Klimakrise trifft die Māori auf viele Arten: Der Anstieg des Meeresspiegels wird Māori-Küstengemeinden überfluten. Auch die traditionelle Fischerei der Māori ist durch die Ozeanversauerung stark bedroht. Die OMV ist laut eigenen Angaben seit 20 Jahren in Neuseeland tätig und betreibt aktuell sieben Explorationslizenzen in den neuseeländischen Gewässern.
Noch dieses Jahr plant die OMV neue Bohrungen vor der neuseeländischen Küste Taranakis. Das Lizenzgebiet überschneidet sich mit dem einzigen Nahrungsgrund von Blauwalen vor Ort. In der Nähe befindet sich auch der Lebensraum der bereits bedrohten Māui-Delfine, von denen es nur noch rund 60 Exemplare gibt. „In Österreich präsentiert sich die OMV gerne als sauberes Unternehmen. Doch in der Ferne bedroht das angebliche Vorzeigeunternehmen ein wertvolles Ökosystem und die Lebensgrundlage der Māori”, erklärt Adam Pawloff, Klimaexperte bei Greenpeace in Österreich. „Es ist an der Zeit, dass die OMV endlich den notwendigen Richtungswechsel vollzieht. Raus aus fossilen Energien, hin zu erneuerbaren Energien. Nur so ist die OMV zukunftsfähig.”
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