Pestizid-Verbot für öffentliche Flächen: Greenpeace begrüßt Kärntner Vorreiter-Initiative
Wien - Greenpeace begrüßt die Initiative des Kärntner Landesrates Rolf Holub, ein umfassendes Pestizidverbot für öffentliche Flächen in Kärnten zu erlassen. Dieses wäre aus Sicht der Umweltschutzorganisation vorbildhaft in Europa. Die anderen Bundesländer sollten diesem Weg folgen, fordert Greenpeace. Von der Bundesregierung verlangt die Umweltschutzorganisation ein rasches österreichweites Glyphosat-Verbot, sowie einen ambitionierten Pestizidreduktionsplan.
„Nicht nur Glyphosat, auch andere Pflanzengifte haben in Parks und auf Spielplätzen nichts verloren“, sagt Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster. „Das Kärntner Vorhaben ist daher ein wichtiger und richtiger Schritt. Denn wenn wir den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, auf öffentlichen Flächen und im Privatgebrauch nicht bald deutlich reduzieren, steuern wir auf ein ökologisches Armageddon zu.“ Pestizide hätten katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt, die menschliche Gesundheit und auf das gesamte Ökosystem, so Schuster. Das Insektensterben etwa hänge ursächlich mit dem Einsatz der Pflanzengifte zusammen. Und zahlreiche Pflanzen- und Tierarten würden nur dank Insekten überleben. „Wir dürfen nicht länger an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen. Wir brauchen eine konsequente Pestizidreduktion. Parallel dazu muss es sofort wirksame Maßnahmen zur Förderung der biologischen, pestizidfreien Landwirtschaft geben“, fordert Schuster.
Im Zusammenhang mit der Ankündigung von Kanzler Kurz, ein österreichweites Glyphosat-Verbot zu verhängen, mahnt Greenpeace konkrete Schritte ein. Schuster: „Dass unser jahrelanger Einsatz und das Engagement von vielen Unterstützerinnen und Unterstützern eine Positionsänderung innerhalb der ÖVP bewirkt haben, ist erfreulich. Ankündigungen reichen aber nicht. Was Kanzler Kurz verspricht, muss er auch halten. Wir verlangen ein rasches bundesweites Glyphosat-Verbot.“ Greenpeace erhält diesbezüglich heute Rückenwind aus dem Burgenland. Dort präsentierten SPÖ, FPÖ und Grüne einen gemeinsamen Dringlichkeitsantrag, der die Bundesregierung auffordert, umgehend nationale Verbotsschritte einzuleiten.