Greenpeace zum Globalen Plastikabkommen: Staaten müssen toxische Plastikproduktion weltweit einschränken
Neuer Greenpeace-Bericht zeigt toxische Gefahren von neuem und recyceltem Plastik auf und fordert ein Ende der Produktion von neuem Plastik bis 2040
Wien - Vor den Verhandlungen zum Globalen Plastikabkommen der UNO in Paris (29. Mai bis 2. Juni) fordert Greenpeace, dass die Staaten Plastikverschmutzung weltweit vor allem durch Maßnahmen an der Quelle effektiv bekämpfen. Denn Recycling oder der Umstieg auf andere Materialien wie Papier würden Menschen und Umwelt weiter belasten. Zudem kritisiert Greenpeace das intensive Industrielobbying rund um die Verhandlungen und fordert, dass die Industrielobbyist:innen von den Verhandlungen ausgeschlossen werden. Denn die Ambitionen der Regierungsvertreter:innen dürfen nicht von Öl- und Gaskonzernen geschwächt werden.
“Die Welt muss jetzt damit anfangen, den Plastikhahn zuzudrehen. Plastik wird zu 99 Prozent aus Öl und Gas hergestellt und ist umweltbelastend und schädlich. Die Regierungsvertreterinnen und Regierungsvertreter müssen die gefährlichen Auswirkungen der Plastikverschmutzung auf Umwelt und Menschen ernst nehmen und einen radikalen Kurswechsel beschließen. Mini-Schritte oder freiwillige Maßnahmen sind angesichts des Ausmaßes vollkommen unzureichend”, fordert Lisa Panhuber, Kreislaufwirtschaftsexpertin bei Greenpeace in Österreich, die als Beobachterin der Verhandlungen in Paris vor Ort ist.
Ein neuer Bericht von Greenpeace USA zeigt die Belastung von neuem und recyceltem Plastik auf. Trotz der Auswirkungen auf unsere Ozeane, Flüsse und die betroffenen Menschen hat die weltweite Kunststoffproduktion seit den 1950er Jahren stetig zugenommen. Die Kunststoffindustrie möchte die Produktion bis 2040 noch einmal verdoppeln. Nach Angaben des UN-Umweltprogramms (UNEP) enthalten Kunststoffe mehr als 13.000 Chemikalien, von denen mehr als 3.200 als gesundheitsgefährdend bekannt sind. Recycelte Kunststoffe enthalten oft sogar noch höhere Mengen an Chemikalien, darunter giftige Flammschutzmittel, krebserregende Stoffe, Umweltschadstoffe sowie zahlreiche Umwelthormone, die den natürlichen Hormonspiegel des Körpers verändern können.
“Die Plastikkrise ist auch eine soziale Krise. Denn die ärmsten Bevölkerungsgruppen sind durch petrochemische Anlagen, Mülldeponien, verschmutzte Flüsse und die Verbrennung von illegal importiertem Plastik unverhältnismäßig hohen Gesundheitsbelastungen durch die Plastikindustrie ausgesetzt. Das führt zum Beispiel zu höheren Krebsraten, Asthma und beeinträchtigt das Hormonsystem. Und genau diese Menschen sind oft besonders stark von der Klimakrise betroffen, die auch durch die Plastikproduktion befeuert wird”, so Panhuber. Greenpeace fordert unter anderem, dass die Staaten im Plastikabkommen verbindliche globale Reduktionsziele und eine Ende der Produktion von neuem Plastik bis 2040 verankern sowie besonders problematische und unnötige Plastikarten umgehend verbieten.
- Link zum Greenpeace USA Report Forever Toxic - The Science on Health Threats from Plastic Recycling auf Englisch: https://act.gp/3BXnFcE
- Link zum Greenpeace Brief an die UNEP mit den Forderungen das Industrielobbying rund um die Verhandlungen einzuschränken: https://act.gp/3osDfdr
- Factsheet zum globalen Plastikabkommen inklusive der Greenpeace Forderungen: https://act.gp/3MTQu0a
Passendes Bild-, Audio-, und Videomaterial finden Sie hier: https://act.gp/434X49N
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