Tempo 140 befeuert Klimakrise und ist sinnloses, falsches Zeichen
„Tempo 140 ist ein Symbol für die Ignoranz und das Versagen der ehemaligen Regierung in Sachen Klimaschutz. In keinem Sektor sind die Emissionen in Österreich in den vergangenen 30 Jahren mehr gestiegen, als im Verkehr. Statt endlich effektive Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen einzuleiten, hat Schwarz-Blau eine völlig sinnlose und kontraproduktive Tempoerhöhung eingeführt. Damit ist die ehemalige Bundesregierung bewusst in die falsche Richtung gegangen“, so Greenpeace Programm-Manager Volker Plass.
Der Verkehr ist das große Sorgenkind in Österreichs Emissionsbilanz. Die Zahlen des Umweltbundesamtes sprechen für sich: Seit 1990 ist im Verkehrssektor eine Zunahme der Treibhausgase um über 70% zu verzeichnen. Der Verkehrssektor zählt zu den Hauptverursachern für Treibhausgas-Emissionen. Dabei ist der höchste Anteil der Emissionen im Verkehr auf den Straßenverkehr und hier insbesondere auf den PKW-Verkehr zurückzuführen, so das Umweltbundesamt. [1]
“Durch den enormen Anstieg der Emissionen im Verkehr werden auch Emissionseinsparungen in anderen Sektoren zunichte gemacht”, kritisiert Plass. Laut Umweltbundesamt konnten seit 1990 in den Bereichen Abfallwirtschaft, Gebäude und Landwirtschaft 7,3 Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart werden, während beim Verkehr ein Zuwachs von 9,9 Millionen Tonnen zu verzeichnen ist. [2]
Die Einführung von Tempo 140 hintertreibt auch das Erreichen der Klimaziele. Diese sehen vor, dass die Emissionen im Verkehr bis 2030 um ein Drittel reduziert werden. Laut Sachstandsbericht Mobilität, der vom Verkehrsministerium beauftragt wurde, könnte rund eine halbe Million Tonnen Treibhausgase jährlich eingespart werden, wenn auf Österreichs Autobahnen flächendeckend Tempo 100 eingeführt werden würde. [3]
Auch 2018 sind die Emissionen im Verkehr laut einer aktuellen Prognose - der sog. „NowCast-Prognose“ - des Umweltbundesamtes gestiegen: Die Einhaltung der sektoralen Höchstmengen bis 2020 seien aus heutiger Sicht im Sektor Verkehr nicht realistisch [4], heißt es darin. Österreich hält sich damit nicht an das eigene Klimaschutzgesetz, in dem die Höchstmengen für Treibhausgas-Emissionen im Bereich Verkehr festgelegt sind. “Der klimaschädliche Trend der letzten 30 Jahre muss endlich beendet werden. Statt Geschwindigkeitserhöhungen benötigen wir Investitionen in den öffentlichen Verkehr, den Ausbau von sicheren Radwegen und den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor”, fordert Plass.
Quelle [1]: http://bit.ly/2Zi79PB
Quelle [2]: http://bit.ly/2OpaLhS
Quelle [3]: http://bit.ly/32XECkL
Quelle [4]: https://bit.ly/32XMna6