10 bienenfreundliche Pflanzen für Balkon und Garten
Ausg’sät is! Greif wertvollen Bestäubern bei der Futtersuche ein wenig unter die Flügel und verwandle deinen Balkon oder Garten in ein schmackhaftes Blütenbuffet.
Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge haben es heutzutage alles andere als leicht. Pestizide vergiften die sensiblen Tiere und die Zunahme versiegelter Betonwüsten erschwert ihnen die Nahrungssuche. Die erschreckende Folge: In Teilen Europas summen, schwirren und flattern mittlerweile rund 75 Prozent weniger Insekten durch die Luft als noch Ende der 80er Jahre.
Wenn Sie mithelfen möchten, das Insektensterben aufzuhalten, können Sie zum Beispiel diese Petition von Greenpeace für die Reduktion von Pestiziden unterzeichnen. Zudem können Sie Fensterbrett, Balkon oder Garten in ein farbenfrohes Blütenfest verwandeln, um den nützlichen Helferlein die Suche nach Nektar zu erleichtern.
Vor allem heimische Pflanzen eignen sich, um Bestäuber zu begeistern. Doch auch einige Exoten, die mit den klimatischen Bedingungen hierzulande gut zurechtkommen, schmecken unseren kleinen Freunden. Wenn Sie zudem Blumen pflanzen, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen, freuen sich Bienen, Hummeln und Schmetterlinge besonders lange vom Buffet in Ihrem Garten naschen zu können.
Damit es in Ihrem Garten oder am Balkon bald lebendig summt und brummt, können Sie folgende 10 bienenfreundliche Blumen pflanzen:
1. Löwenmäulchen – auch bekannt als Froschgoscherl
Österreicher:innen kennen das Löwenmäulchen auch als Froschgoscherl: Drückt man eine der Blüten seitlich leicht zusammen, reißt sie mit einem stummen Brüllen ihr Maul auf. Darüber, ob dieses nun eher dem eines Löwen oder dem eines Frosches ähnelt, lässt sich streiten (die Oberösterreicher:innen umgehen das Problem geschickt, indem sie den Namen durch die generische Bezeichnung "Maulauferl" erst gar nicht zur Streitfrage erheben). Die Blüten des Löwenmauls sind jedenfalls groß und reich an Nektar und Pollen – besonders Hummeln bieten sie ein Festmahl.
Blütezeit: Juli bis Oktober
Standort: Sonne und Halbschatten
Höhe: 20 cm
2. Ringelblume – bienenfreundlicher Tausendsassa
Die Ringelblume gilt als Multitalent: Zu einer Salbe verarbeitet, unterstützt sie die Haut bei der Wundheilung, als Tee kann sie bei Magen-Darmproblemen und Menstruationsbeschwerden helfen. Auch im Garten macht sie sich nützlich und hält Pflanzen-Schädlinge wie Schnecken und Drahtwürmer fern. Schwebfliegen, deren Larven die Blume selbst sowie benachbarte Pflanzen von Blattläusen befreien, werden von ihrem Duft hingegen verführerisch angezogen. Die Pflege der Ringelblume ist unproblematisch, sie freut sich über einen sonnigen Platz im Garten, fühlt sich aber auch im Blumentopf am Balkon rundum wohl.
Blütezeit: Juni bis Oktober
Standort: Sonne
Höhe: 15 bis 60 cm
3. Dahlie – pompöses Bienenglück
Dahlien sind in fast allen erdenklichen Größen, Formen und Farben erhältlich. Sie haben eine lange Blütezeit und eignen sich sowohl für den Garten als auch für den Balkon. Aber Achtung: Dahlie ist nicht gleich Dahlie, als Nahrungsquelle für Bienen sind nur bestimmte Sorten geeignet. Die Staubblätter “gefüllt blühender” Dahlien sind durch Züchtung zu zusätzlichen Blütenblättern umgewandelt worden, weshalb sie weder Pollen noch Nektar als Bienenfutter bereithalten. Wer den Insekten etwas Gutes tun möchte, sollte deshalb zu einfachblühenden Dahlien greifen. Dazu zählen etwa Orchideen-Dahlien, einige Bishop-Dahlien sowie Anemonenblütige und Päonienblütige Dahlien.
Blütezeit: Juli bis Oktober
Standort: Sonne
Höhe: Topfdahlien 30 bis 50 cm
4. Lavendel – Urlaubsfeeling auf Balkonien
Nicht nur Menschen betört der Duft von blühendem Lavendel, auch für viele Insekten riecht die violette Blüte unwiderstehlich. Ameisen und Motten zählen allerdings nicht zu den Freunden der Pflanze, sie werden von ihrem würzigen Geruch vertrieben. Bienen und Hummeln wiederum lieben Lavendel: Seine blühenden Sträucher dienen ihnen vor allem im Hochsommer als wichtige Nahrungsquelle, wenn viele andere Pflanzen bereits verwelkt sind. Bienenfreundliche Sorten sind sowohl für den Topf am Balkon als auch fürs Blumenbeet im Garten zu haben. Das mediterrane Urlaubsfeeling gibt’s gratis dazu.
Blütezeit: Juli und August
Standort: Sonne
Höhe: bis 1 Meter
5. Primel – Vorbote des Frühlings
Beim Anblick von Primeln macht das Herz einen Sprung: Verwilderte Arten sprießen nämlich meist als eine der ersten bunten Blütenpflanzen aus dem kargen Frühjahrsboden und gelten daher als Vorboten des Frühlings. Im Bergland blühen meist rötliche bis bläuliche Primeln, sie ziehen primär Schmetterlinge und Falter an. Bienen haben es im Gegensatz dazu besonders auf die gelblichen Vertreter abgesehen. Ungespritzt sind die Blüten übrigens auch für uns Menschen bekömmlich und machen sich super als Salat-Topping. Aber bitte nicht gleich alle auf einmal aufessen, sondern auch den Bienen ein paar Blüten übrig lassen!
Blütezeit: März bis April
Standort: Sonne und Halbschatten
Höhe: 15 bis 25 cm
6. Vanilleblume – süße Verführung
Tatsächlich erinnert der Duft der Vanilleblume an das gleichnamige Gewürz – der süßliche Geruch entsteht allerdings erst, wenn die Pflanze genug Sonne abbekommt. Dann laben sich schließlich auch fleißige Bienen in den blauen Blütenkelchen und können vom süßen Nektar gar nicht genug bekommen. Vorsicht ist geboten, wenn sich Kinder oder Haustiere in der Nähe aufhalten: Die Blüten der Vanilleblume sind giftig und sollten auf keinen Fall verzehrt werden.
Blütezeit: Mai bis Oktober
Standort: Sonne und Halbschatten
Höhe: 40 bis 50 cm
7. Echtes Eisenkraut – unkomplizierter Balkon-Buddy
Ähnlich wie die Ringelblume zählt das Eisenkraut zu den Heilpflanzen und wird schon seit der Antike zur Behandlung von Rheuma eingesetzt. Doch auch als Gaumenschmaus für Bienen und Hummeln ist die lange blühende Pflanze seit jeher beliebt. Seine rosa-violetten Blüten bestehen aus vier bis fünf Blättern, die meist an der Basis miteinander verwachsen sind. Es macht sowohl im Garten als auch am Balkon eine perfekte Figur, stellt kaum Ansprüche an seinen Standort und glänzt durch Pflegeleichtigkeit.
Blütezeit: Mai bis Oktober
Standort: Sonne oder Halbschatten
Höhe: 40 bis 120 cm
8. Männertreu – blaues Blütenmeer
Zurecht kann sich der Männertreu über eine große Fangemeinde freuen: Sein traditionell blaues Blütenmeer macht sich hervorragend auf der Terrasse oder am Balkon, zudem ist er robust und seine Pflege unkompliziert. Bienen schätzen die üppig mit Nektar gefüllten Blüten des Glockenblumengewächses und seine lange Blütezeit, die von Mai bis Oktober reichen kann. Für Haustiere ist er allerdings giftig, am besten man hängt ihn mit einer Blumenampel auf oder setzt ihn im erhöhten Blumenkasten ein.
Blütezeit: Mai bis Oktober
Standort: Sonne und Halbschatten
Höhe: 20 cm
9. Kapuzinerkresse – fotogener Spätblüher
Die Ranken der Kapuzinerkresse wachsen schnell und werden bis zu drei Meter lang – die farbenfrohe Pflanze eignet sich daher perfekt als Sichtschutz. Ihre trompetenförmigen Blüten halten zwar nicht übermäßig viel Pollen und Nektar bereit, Honigbienen wissen die Blume dennoch zu schätzen, da sie zu den wenigen Pflanzen zählt, die auch im Spätsommer noch Nahrung bieten. Die Kapuzinerkresse ist für den Menschen essbar, enthält viel Vitamin C und eignet sich super als Deko.
Blütezeit: Juli bis September
Standort: Sonne und Halbschatten
Höhe: bis zu 3 Meter
10. Kornblume – vom Feld in den Garten
Früher begrüßte die Kornblume ihre Bestäuber verlässlich entlang vieler Roggenfelder. Doch als Folge übermäßiger Düngung und der Vernichtung von “Unkraut” ist der blau leuchtende Korbblütler so gut wie vollständig vom Rand der Äckern verschwunden. Umso glücklicher macht es Bienen, Hummeln und Falter, wenn sie dem alten Bekannten im Garten über den Weg fliegen. Dort sprießen ihre Blüten auf sonnigen und halbschattigen Plätzen am zahlreichsten. Im Schatten trauen sich deutlich weniger hervor.
Blütezeit: Juni bis September
Standort: warm, Sonne und Halbschatten
Höhe: 40 bis 90 cm
Danke, dass Sie Ihren Balkon oder Garten zum schmackhaften Blütenbuffet für hungrige Bienen und Schmetterlinge machen.
Bitte unterzeichnen sie unsere Petition, um die wertvollen Bestäuber auch vor tödlichen Pestiziden zu schützen!
Jetzt Petition unterzeichnen!
In Österreich gibt es immer weniger Wildbienen, Hummeln und andere wichtige Bestäuber! Pestizide, Monokulturen, Schädlinge, Krankheiten und Klimakrise bedrohen sie.
Petition unterzeichnen