10 Umwelt-Tipps für den Einkauf im Supermarkt
Die "Marktchecklist" für den umweltbewussten Einkauf
Wer beim Einkauf von Lebensmitteln nicht nur auf die Gesundheit, sondern auch auf Umwelt und Klima achtet, kann sich an den Öko-Tipps von Greenpeace orientieren.
Hier ist die kompakte "Marktchecklist" zum Mitnehmen in den Supermarkt gratis als pdf zum Runterladen:
1. Bio, regional und saisonal ist top
Der beste Tipp ist, möglichst bio, regional und saisonal zu kaufen und zu konsumieren. Die biologische Landwirtschaft schont Umwelt und Böden und schützt den Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere. Der Einsatz von chemisch-synthetischen Spritzmitteln ist verboten.
Lebensmittel, die in deiner Region angebaut werden, schmecken zur Saison geerntet besonders gut. Der Saisonkalender von Greenpeace informiert, welches Obst und Gemüse gerade frisch oder als Lagerware aus Österreich erhältlich ist.
2. Pflanzliches Essen tut allen gut
Lebensmittel wie Gemüse, Hülsenfrüchte und Co. sind vorteilhaft für Mensch, Tier und Umwelt. Hülsenfrüchte sind reich an gesundem pflanzlichen Eiweiß und laut einer Greenpeace-Studie im Vergleich zu vielen Fleischsorten auch die “bessere” Eiweißquelle. Mehr pflanzliche Lebensmittel zu essen, tut unserer Gesundheit gut und schont das Klima.
3. Fleisch - weniger ist mehr
Wenn Fleisch am Teller, dann in Maßen: Auch zum Wohle der Gesundheit empfiehlt es sich, Fleisch, Schinken und Co. in kleineren Mengen und weniger oft zu essen. Beim Einkauf möglichst zu Fleisch aus besserer Tierhaltung und biologischer Landwirtschaft greifen.
Greenpeace hat gemeinsam mit der Tierombudsstelle Wien einen Einkaufsratgeber für Schweinefleisch im Supermarkt erstellt. Dieser zeigt, was genau hinter den unterschiedlichen Siegeln und “Tierwohl”-Programmen stecken. Die höchsten Standards erfüllt Bio-Fleisch - und zwar bei allen Fleischsorten.
4. Bedrohte Fischarten
Unsere Meere sind überfischt, rund 60 Prozent der weltweiten Fisch-Bestände sind schon an ihrer natürlichen Grenze. Eine gute Alternative ist der Bio-Karpfen aus Österreich, der Pflanzenfresser ist top im Umweltvergleich und empfiehlt sich nicht nur zu Weihnachten.
ACHTUNG: Bekannte Siegel wie MSC (Marine Stewardship Council) und ASC (Aquaculture Stewardship Council) sind nicht vertrauenswürdig und deren Kriterien zu schwach, um die Fische im Meer zu schützen oder sie in Aquakultur artgemäß zu halten. Bei der industriellen Fischzucht werden die Tiere auf engstem Raum zusammengepfercht und vielfach mit gentechnisch verändertem Futter gezüchtet - mit vielen negativen Auswirkungen auf die Gewässer und freilebende Fischarten.
5. Palmöl vermeiden
Palmöl in unseren Lebensmitteln stammt vielfach von gerodeten Urwaldflächen. In Indonesien werden Regenwälder für den Anbau des Öls in großem Ausmaß abgeholzt. Das befeuert Klimakrise und Artensterben weiter. Auch bei zertifiziertem Palmöl von RSPO (Roundtable on sustainable Palm Oil) sind die Kritierien zu schwach, um diese Lebensgrundlagen zu schützen.
Generell gilt: Weit gereiste Zutaten und Rohstoffe - besonders bei Transport mit dem Flugzeug - vergrößern den CO2-Rucksack unserer Lebensmitteln.
6. Fairer Handel, faire Herstellung
Speziell bei Kaffee, Schokolade und Orangensaft mit Früchten von Ländern des Globalen Südens aus fairer Produktion kann man sich gut an Gütezeichen wie Fairtrade orientieren: Da ist Kinderarbeit nicht erlaubt und die Bäuer:innen erhalten garantierte Mindestpreise. Das ermöglicht uns unbeschwerten Genuss.
7. Mehrweg oder gänzlich unverpackt
Wiederbefüllbare Flaschen und Behälter mit Pfand sind die umweltschonendste Form der Verpackung. Besonders Plastikflaschen und Dosen, die nach einmaliger Verwendung weggeworfen werden, belasten die Umwelt stark - sowohl in der Herstellung, aber auch, wenn sie in der Umwelt landen. Also im Supermarkt möglichst die Pfand-Lösung wählen. Bei jedem Einkauf wiederbefüllbare Behälter, Netze für Obst und Gemüse sowie die eigene Einkaufstasche mitbringen. Das spart Geld und natürliche Ressourcen wie Holz: Das Papier-Sackerl ist keine Lösung!
Abfüllstationen für Lebensmittel wie Nudeln, Nüsse, Müsli und Co. gibt es in Unverpackt-Läden und in einzelnen Supermärkten, Abfüllanlagen für Wasch- und Putzmittel auch bei etlichen dm-Märkten. Denn die beste Verpackung ist keine Verpackung!
8. Leitungswasser statt Flaschen schleppen
Wasser zu kaufen und nach Haus zu schleppen, ist in Österreich dank guter Trinkwasserqualität in der Regel nicht notwendig. Zu oft landen Wegwerfflaschen in der Natur und schwer abbaubares Plastik verschmutzt unsere Gewässer. Dabei gibt es ganz viele Möglichkeiten, Plastik beim Einkaufen zu vermeiden.
9. Einkaufsliste mitnehmen!
Ein Einkaufszettel nutzt gegen Spontankäufen und vermeintlich günstigen Aktionspreisen. Gute Planung trägt dazu bei, dass keine Lebensmittel und damit wertvolle Ressourcen weggeworfen werden. Fleisch ist ein häufiger Lockartikel - die wahren Kosten und negativen Folgen für Umwelt und Klima bilden diese Preise nicht ab.
Übrigens: Greenpeace-Tests haben gezeigt, dass zum Beispiel Joghurts oft etliche Monate nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) noch bedenkenlos genießbar sind.
10. Vertrauenswürdige Gütezeichen
Und nicht zuletzt: Gütezeichen bieten Orientierung beim Einkauf, aber nicht alle sind empfehlenswert. Welche vertrauenswürdig sind, hat Greenpeace in drei Ratgebern "Zeichen-Tricks" zusammengefasst. Sie sind auf der Webseite von Greenpeace gratis zum Downloaden.
- Zeichen-Tricks I für Lebensmittel
- Zeichen-Tricks II für Kosmetik,
- Hygiene-Papier, Wasch- und Putzmittel
Verpackungsfreies Einkaufen leicht gemacht!
Die ReUseRevolution-Karte von Greenpeace hilft Ihnen dabei, Geschäfte für unverpackte Lebensmittel in Ihrer Nähe zu entdecken. Sie kennen selbst einen Laden mit passendem Angebot, der noch nicht in der Karte zu finden ist? Erstellen Sie selbst einen Eintrag und sorgen so dafür, dass die ReUse-Revolution auch in Ihrer Stadt durchstartet!
Werden Sie Teil der ReUseRevolution!