Nachhaltig Ostern feiern
So klappt's!
Feste sind eine wichtige Abwechslung in unserem alltäglichen Leben. Besonders für Familien mit Kindern sind Osterbräuche wie Nesterl suchen, gemeinsam Basteln und Eierpecken ein Höhepunkt im Jahr.
Wie es gelingt, das Osterfest auch nachhaltig zu gestalten? Greenpeace hat 10 Tipps und Tricks für ein nachhaltiges Osterfest während der Corona-Krise zusammengestellt.
1) Natürlich Ostereier färben mit Pflanzen und Lebensmittelresten
Viele Lebensmittel und Gewürze lassen sich zum Färben nützen und ergeben schöne bunte Ostereier. Im Gegensatz zu vielen handelsüblichen Farben, enthalten diese keine für die Gesundheit bedenklichen Stoffe. Daher sind sie auch gut fürs Färben mit Kindern geeignet.
Mit welchen Lebensmitteln erziele ich welche Farben?
- Gelb: Kurkuma oder Currypulver
- Pink bis Rot: Saft von roten Rüben
- Blau: Blaukraut, Heidelbeeren
- Dunkelrot: rote Zwiebelschalen
- Grün: Spinat, Petersilie, Brennnessel
- Braun: Kaffeesatz
2) Augen auf beim Farbenkauf im Supermarkt
Wem es zu aufwändig ist, die Farben für die Ostereier selbst herzustellen, wird auch in den Supermärkten bei Eierfarben zum selber Färben mit unbedenklichen Zutaten fündig. Denn die Zutaten mancher Produkte sind problematisch für die Gesundheit.
Die von Greenpeace kritisierten Eierfarben enthalten Stoffe, die im Verdacht stehen, Hautreizungen auszulösen, Asthma mit zu verursachen und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung) zu begünstigen. Gerade beim Färben mit Kindern gelangen die Farben häufig auf die Haut. Durch kleine Risse in der Schale können die Farben auch aufs Ei gelangen und werden dann mitverzehrt.
Die kritischen Farbstoffe, vorwiegend Azofarben, sind an folgenden E-Nummern und Bezeichnungen zu erkennen:
- E 102 (Tartrazin)
- E 104 (Chinolingelb), kein Azofarbstoff
- E 110 (FD&C Yellow Nr. 6 , Gelborange S, Sunsetgelb FCF; gelborange)
- E 122 (Azorubin, Carmoisin)
- E 124 (Cochenillerot A, Ponceau 4R)
- E 129 (Allurarot)
- E 127 (Erythrosin), kein Azofarbstoff
Die für die Gesundheit problematischen Farbstoffe in Ostereierfarben sind an folgenden E-Nummern und Bezeichnungen zu erkennen:
- E 102 (Tartrazin). ...
- E 104 (Chinolingelb), kein Azofarbstoff.
- E 110 (FD&C Yellow Nr. ...
- E 122 (Azorubin, Carmoisin), Azofarbe.
- E 124 (Cochenillerot A, Ponceau 4R), Arzfarbe.
- E 127 (Erythrosin), kein Azofarbstoff.
3) Die letzten Fastentage noch nützen: weniger oder gar kein Fleisch essen
Die ÖsterreicherInnen essen deutlich mehr Fleisch, als ihnen und der Umwelt guttut. Um gesund zu bleiben sollten wir laut der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung nämlich nicht mehr als drei Portionen zu je 100 bis 150 Gramm Fleisch pro Woche konsumieren - der reale Fleischkonsum pro Kopf liegt jedoch mehr als dreimal so hoch. Darüber hinaus schätzt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dass die Nutztierhaltung weltweit für fast 15 Prozent der vom Menschen verursachten Treibhausgas- Emissionen verantwortlich ist.
Dabei gibt es viele köstliche Veggie-Rezepte, die Lust machen, wieder mal was Neues auszuprobieren. Derzeit bieten viele Köchinnen und Köche auch online Anleitungen für vegetarische Speisen an, beispielsweise:
- Sophia Hoffmann: auf ihrer Homepage
- Michelin Stern Koch Paul Ivic: auf seiner Facebook-Seite
4) Karfreitag: wenn Fisch, dann Bio
Wer am Karfreitag nicht auf Fisch verzichten möchte, dem empfiehlt Greenpeace, möglichst heimischen Fisch in Bio-Qualität zu kaufen. Die beste Wahl aus Umweltsicht sind Pflanzenfresser wie der Karpfen. Aus Sicht der Umwelt und zur Unterstützung kleiner regionaler Betriebe, sollte der Fisch möglichst regional eingekauft werden. Mögliche regionale Bezugsquellen finden sich im nächsten Tipp.
Die bekannten Siegel MSC für Meeresfisch und ASC für Fisch aus Aquakultur sind laut Greenpeace nicht empfehlenswert. Sie können nachhaltigen Fischfang nicht garantieren.
Infos dazu und zu weiteren bekannten Siegeln gibt der Greenpeace Gütezeichen-Ratgeber “Zeichen-Tricks”
5) Regional einkaufen fürs Osterfest
Die Krisen treffen lokale, regionale und kleine Unternehmen oft besonders hart. Doch immer mehr Menschen besinnen sich darauf, mit ihrem Konsum diese Kleinunternehmen zu unterstützen. Auch Nunu Kaller, die ehemalige Konsumsprecherin von Greenpeace, hat eine Liste mit regionalen Unternehmen erstellt, die auch Hauszustellung anbieten.
6) Osterjause: Bio ist besser für Umwelt, Mensch und Tier
Die biologische Landwirtschaft bietet viele Vorteile. Die schonende Bewirtschaftung unserer Böden sichert die Artenvielfalt, nützt auch wichtigen Bestäubern wie den Bienen und ist daher auch für den Menschen unverzichtbar. Auch bei der Osterjause mit Eiern, Pinzen und - in vielen Bundesländern traditionell - Schinken ist bio die beste Wahl. Für Hühner, Schweine und Lämmer bedeutet bio mehr Tierwohl. Bio-Eier sind an der Kennzeichnung "0" am Ei erkennbar. Das bedeutet viel Auslauf ins Freie und natürlich Bio-Futter. Bei vielen Bio-Marken wird auch sichergestellt, dass die männlichen Küken nicht mehr getötet werden. Greenpeace empfiehlt, wann immer möglich, zu biologisch produzierten Lebensmitteln zu greifen.
7) Nur faire und nachhaltige Produkte gehören ins Nest
Zum Naschen empfehlen sich faire Bio-Schoko-Hasen und -Eier. Beim Einkauf unbedingt auf das Zeichen von “Fairtrade” achten. Das garantiert, dass etwa bei der Herstellung von Kakao bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden. Die Organisationen Südwind und Global 2000 haben auch heuer den Osterhasen-Check gemacht. Dabei wurden die Schoko-Osterhasen in den Supermärkten unter die Lupe genommen und beurteilt, wie öko und fair sie produziert sind und was die Gütesiegel auf den Schokohasen bedeuten.
8) Ostergeschenke für die Umwelt: Den Hasen und seine FreundInnen schützen
Der Natur kann man zu Ostern ein besonderes Geschenk machen: Jeder und jede kann etwas dafür tun, dass der Lebensraum für Feldhasen, Vögel und Insekten erhalten bleibt. Denn die Nahrungsgrundlagen dieser Tiere schwinden zunehmend, sie gelten in Österreich als gefährdet. Statt Bodenversiegelung, Monokulturen und zunehmender Intensivierung der Landwirtschaft brauchen wir Vielfalt, Blühwiesen und Hecken. Also beim Osterspaziergang die Palmkatzerl nicht pflücken, sondern den Bienen lassen.
Ein ganz besonderes Ostergeschenk, das unserer Natur guttut: hier eine Biene adoptieren und damit die Zukunft der kleinen Brummer schützen. Die Bienen-Adoption kann man auch einem lieben Menschen zu Ostern schenken. Als Dankeschön erhält man eine personalisierte Adoptionsurkunde.
9) Upcycling: Umweltfreundliche Oster-Deko selbst machen
Wer die Wartezeit auf den Osterhasen umweltfreundlich verkürzen will, kann aus alten Dingen, Neue machen: Dank “Upcycling” werden aus Klopapierrollen mit Ohren die lustigsten Osterhasen. Aus Kresse wird frisches Ostergras. Und aus einem runden Gefäß, zum Beispiel einem Blumentopf oder einer runden Schachtel, wird ein buntes Osternest: Gefäß einfach mit Klebstoff oder Kleister einstreichen, mit grüner oder bunter Wolle dicht umwickeln und mit Blumen, Zweigen oder Bildern von Hasen und Eiern verzieren. Auch online finden sich viele Ideen. Die Osterferien und die Ostertage geben geben viel Raum und Zeit, um kreativ zu werden.
10) Für Familie und Umwelt: Auf Ökostrom wechseln
Ostern ist ein Familienfest. Auch heuer werden viele Menschen an den Feiertagen Kontakt zu ihren Lieben an anderen Orten suchen. Dabei greifen wir auf Handy, Internet und Co. zurück. An freien Tagen steigt auch unser Medienkonsum - vor allem Streaming-Dienste verbrauchen viele Strom: Warum also nicht jetzt zu einem Anbieter von Öko-Strom wechseln?
Was bedeuten die vielen Krisen für Greenpeace?
Die Welt braucht unsere Stimme gerade in Zeiten von Klimakrise und Kriegen ganz besonders. Greenpeace bleibt wachsam, damit Umweltzerstörung sichtbar gemacht wird und niemand unbemerkt Profit aus der Zerstörung wertvoller Naturräume schlagen kann. Um die Unabhängigkeit von Greenpeace zu erhalten und auch in Zukunft für den Schutz der Umwelt eintreten zu können, braucht es viele Unterstützer:innen.
- Werden Sie Fan und liken, kommentieren und teilen Sie die Beiträge von Greenpeace auf Facebook, Instagram, X(Twitter) und TikTok.
- Unterzeichnen Sie unsere Petitionen und verleihen Sie unseren Forderungen für Wälder, Meere und bedrohte Naturräume mehr Nachdruck.
- Greenpeace ist unabhängig und nimmt kein Geld von Konzernen, Staaten oder der EU. Deshalb sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.