Gift in unserer Kleidung
Gefahr für Mensch und Umwelt
Für uns sehen sie neu und sauber aus. Doch viele der Kleidungsstücke, die wir im Geschäft kaufen, haben nicht nur eine lange Reise hinter sich, sondern verstecken auch ein schmutziges Geheimnis. Unsere Kleidung wird oft mit unzähligen Chemikalien behandelt, bevor sie in unserem Kleiderschrank landet. Und das betrifft keineswegs nur Billigmode.
Lösungsmittel, Weichmacher, Bleich- und Färbemittel: Die Bandbreite an Chemikalien, mit denen unsere Kleidung traktiert wird, ist vielfältig. Viele davon sind schon in geringer Menge schädlich für Mensch und Umwelt. Sie verschmutzen nicht nur Flüsse in den Produktionsländern: Über das Abwasser unserer Waschmaschinen gelangen sie auch in unseren Wasserkreislauf und in weiterer Folge in den menschlichen Körper.
Gefahr für Mensch und Umwelt
11 besonders gefährliche Chemikalien hat Greenpeace identifiziert. Dazu zählen Phtalate und Schwermetalle ebenso wie sogenannte PFC, also per- und polyfluorierte Chemikalien. PFC werden vor allem in Outdoorkleidung eingesetzt. Wenn sie sich im menschlichen Gewebe und Blut anreichern, können sie die Leberfunktion schädigen und das körpereigene Hormonsystem stören. PFC sind dabei nur ein Beispiel für gefährliche Chemie in der Kleidung: Um die Textilindustrie zu entgiften, müssten rund 400 chemische Substanzen aus der Produktion verbannt werden.
Modemarken unter der Detox-Lupe
Im Zuge der Detox-Kampagne fordert Greenpeace große Textilfirmen deshalb dazu auf, auf giftfreie Alternativen zu wechseln. Über 70 Unternehmen haben sich bereits dazu verpflichtet, in Zukunft auf giftige Chemikalien zu verzichten. Doch welche Unternehmen lassen ihren Worten Taten folgen?
Anfang 2016 hat Greenpeace die Detox-Pläne von 19 großen Modemarken unter die Lupe genommen. Insbesondere Inditex (Zara, Bershka, Pull & Bear u.a.), Benetton und H&M sind auf dem richtigen Weg in eine giftfreie Zukunft. Alle drei haben umfassende Pläne vorgelegt, um die gefährlichsten Chemikalien aus ihrer Produktion zu verbannen, und verzichten bereits heute auf den Einsatz von PFC. Zudem haben sie Schritte für mehr Transparenz gesetzt und ihre Lieferanten und eingesetzte Chemikalien offengelegt. Schlecht abgeschnitten haben dagegen die Firmen Nike, Esprit, Limitedbrands (Victoria’s Secret, La Senza u.a.) und Li-Ning. Sie haben sich zwar für eine giftfreie Produktion ausgesprochen, kommen aber ihren Verpflichtungen nicht nach.