Starkregen: Tipps für Garten und Balkon
Aktuell erleben wir einmal mehr: Der Klimawandel bringt nicht nur Hitze und Dürre mit sich. Extreme Wetterereignisse aller Art steigen an und auch ungewöhnlich viel Niederschlag, sogenannter „Starkregen“, zählt zu den Folgen.
Nicht immer kommt es gleich zu katastrophalen Überschwemmungen. Aber schlimm genug, wenn Ihre Pflanzen leiden. Wir verraten Ihnen deshalb, wie Sie Ihren Balkon oder Garten gut auf Unwetter vorbereiten und was nach dem Regen hilft.
Vor dem Regen
Den Boden gesund halten
Die beste Grundlage, um Ihren Garten vor Überschwemmungen zu schützen, ist ein humusreicher Boden. Je naturbelassener Ihr Garten ist, desto besser: Lassen Sie etwa abgestorbene Blätter liegen und verzichten Sie auf häufiges Mähen. Das organische Material führt dem Boden Nährstoffe zu und hält ihn gesund. So hat Ihr Boden die besten Voraussetzungen, um Wasser wie ein Schwamm aufnehmen und speichern zu können.
So viel Vegetation wie möglich pflanzen
Rasen hat nur schwache Wurzeln und bietet kaum Schutz vor Regen. Durch den konstanten Druck der Tropfen auf den Boden verdichtet sich das Erdreich deshalb schneller als bei abwechslungsreicher bepflanzten Flächen. Pflanzen wirken wie kleine Regendächer, die das Wasser, bevor es auf den Boden fällt, abfangen – der Boden bleibt dadurch lockerer und kann das Regenwasser besser aufnehmen. Ihr stärkeres Wurzelwerk hält die Erde zudem stabil. Deshalb sollten Sie Ihren Garten so bunt und vielfältig wie möglich gestalten. Das hilft nicht nur bei Unwettern, sondern bringt auch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge zum Jubeln.
So wenig Boden wie möglich versiegeln
Versiegelte Flächen im Garten verhindern, dass Regenwasser versickern kann. Stattdessen fließt es ab und begünstigt Überschwemmungen.
Jede noch so kleine Grünfläche wirkt der Katastrophe entgegen. Am besten sollte man den Garten deshalb so wenig wie möglich betonieren. Möchten Sie etwa einen Gehweg anlegen, können Sie überlegen, ein Rasengitter zu verwenden. Die Gitter versiegeln den Boden nicht komplett, sondern lassen Freiräume, über die das Regenwasser in die Erde sickern kann.
Stoppen wir die Bodenversiegelung!
Weil in Österreich immer mehr Naturflächen und Äcker versiegelt und verbaut werden, steigt auch die Gefahr von Überschwemmungen massiv an. Ganze Dörfer versinken im Hochwasser. Wir machen uns deshalb stark dafür, die Betonlawine sofort zu stoppen. Machen Sie gemeinsam mit uns Druck auf die Politik und unterzeichnen Sie unsere Petition gegen die zunehmende Bodenversiegelung in Österreich!
Dachrinnen und Abflüsse kontrollieren
Befreien Sie Dachrinnen und Abflüsse regelmäßig von Blättern und Schmutz. Je besser das Wasser abrinnen kann, desto geringer ist das Risiko, dass Ihr Garten oder Balkon zum Überschwemmungsgebiet wird.
Vermeiden Sie größere Verunreinigungen von vornherein, indem Sie Blattschutz- und Abflussgitter installieren. Beim Reinigen der Dachrinne helfen spezielle Werkzeuge wie Dachrinnen-Schaufeln oder Reinigungsstäbe mit Bürstenaufsatz. Ansonsten liefert auch der Gartenschlauch mit Hochdruckdüse gute Ergebnisse. Sind die Dachrinne oder der Abfluss nur schwer zugänglich oder stark verstopft, sollten Sie für die sichere Reinigung unbedingt Fachleute engagieren.
Pflanzen vor Staunässe schützen
Zu viel Wasser in der Erde kann Ihren Pflanzen gefährlich werden. Die Staunässe führt dazu, dass ihre Wurzeln nicht mehr atmen können oder sogar faulen. Die geschädigten Wurzeln nehmen dann weniger Nährstoffe auf und das Wachstum der Pflanze wird gestört.
Wer Beete mit einem Gefälle anlegt, sorgt dafür, dass Regenwasser von den Pflanzen wegfließen kann. Generell hilft es, eine Drainage im Beet anzulegen, zum Beispiel in Form einer Schicht Sand oder Kies (in etwa 70 Zentimeter Tiefe). Ein Drainagerohr nimmt Regenwasser über Löcher auf und leitet es in die Kanalisation ab.
Blumenkästen und Pflanzentöpfe, die an der Balkonbrüstung hängen, sollten Ablauflöcher haben. Sie verhindern, dass Wasser in den Gefäßen steht und die Blumen eingehen. Auch eine Kiesschicht im unteren Teil von Blumentöpfen beugt Staunässe vor.
Achtung! Frisch ausgesäte Samen können durch starken Regen leicht weggespült werden. Zum Schutz können Sie sie mit einem Pflanzvlies abdecken. Um die Umwelt vor Plastikfasern zu schützen, sollte das Vlies frei von Plastik sein. Am besten, Sie wählen ein Bio-Vlies aus Naturfasern, etwa Jute, das biologisch abbaubar ist.
Regenwasser auffangen
Jeder Tropfen, den Sie in einer Regentonne auffangen, gelangt nicht auf den Rasen. Sie vermeiden damit nicht nur Überschwemmungen, sondern können das Regenwasser in trockenen Zeiten auch gleich zum Gießen verwenden.
Nach dem Regen
Wasser entfernen
Um Schäden an den Wurzeln von Pflanzen zu vermeiden, sollte man im Beet stehende Wasserlacken so gut es geht abschöpfen. Auch Mücken und Gelsen, die dort gerne ihre Eier ablegen, können so nicht zur Plage werden.
Kontrollieren Sie Ihre Kübelpflanzen im Garten oder auf dem Balkon und schütten Sie das Wasser weg, das sich in Untersetzern gesammelt hat.
Beete und Bäume kontrollieren
Abgeknickte oder eingerissene Stängel mit einem scharfen Messer entfernen, sonst machen die Beschädigungen die Pflanzen anfälliger für Pilze und Bakterien. Auch beschädigte Früchte können dazu führen, dass die Pflanzen krank werden. Sie sollten sie deshalb abpflücken und wenn möglich verwerten.
Kontrollieren Sie nach stürmischem Starkregen auch die Bäume in Ihrem Garten, entfernen Sie beschädigte Zweige und schauen Sie sich die Äste genauer an. Beschädigte Äste können gefährlich werden, wenn sie unentdeckt bleiben und zu einem späteren Zeitpunkt herunterfallen. Auch den Bereich um den Baumstamm herum sollten Sie kritisch inspizieren: Wölbungen könnten darauf hindeuten, dass der Baum den Halt verliert und droht, umzukippen.
Boden lockern
Den Rasen sollte man erst wieder betreten, wenn man keine tiefen Spuren mehr hinterlässt, sonst verdichtet man die Erde zusätzlich. Sobald der Rasen trocken ist, helfen Geräte wie Lüftungsgabeln oder Nagelschuhe beim Durchlüften.
Nach starkem Regen ist auch die Erde im Beet häufig verdichtet und die Oberfläche hart. Damit der Boden wieder besser durchlüftet wird, sollten Sie ihn vorsichtig auflockern.
Pflanzen düngen
Weil Nährstoffe, vor allem Stickstoff, durch viel Regen ausgewaschen werden, ist es sinnvoll, Beete und Balkonpflanzen nach starkem Regen sanft zu düngen. Verwenden Sie unbedingt organischen Dünger wie Kompost oder Pflanzenjauche, um Ihre Pflanzen bei der Regeneration zu unterstützen, ohne die Umwelt zu belasten.
Ein bisschen Planung und Pflege vor und nach dem Regen machen einen großen Unterschied. Unsere Tipps helfen Ihnen dabei, Ihren Garten oder Balkon gut auf Starkregen vorzubereiten und Schäden zu vermeiden. Viel Spaß beim Gärtnern!
Nach Starkregen kommt es in Österreich immer häufiger zu katastrophalen Überschwemmungen. Ein Grund dafür ist die zunehmende Bodenversiegelung! Helfen Sie mit, die Betonflut zu stoppen: Unterzeichnen Sie unsere Petition!
Petition: Stoppt die Bodenversiegelung!
Eine gewaltige Betonlawine verschüttet Österreich: Täglich werden 16 Fußballfelder Fläche versiegelt und verbaut! Unsere Naturschätze wie Seeufer, Berge und Wiesen verschwinden im rasenden Tempo. Und während natürliche und fruchtbare Böden zerstört werden, häuft sich die Menge an Leerständen. Das ist ein Verbrechen an der Natur, sowie an uns Menschen.
Petition unterzeichnen