Kleidung richtig waschen und pflegen: unsere 5 Tipps
Das umweltfreundlichste Kleidungsstück ist das, das Sie bereits haben! Greenpeace-Konsumexpertin Lisa Panhuber zeigt Ihnen, was Sie tun müssen, damit Ihnen Ihre Pullis, Jeans und Schuhe möglichst lange Freude bereiten.
Egal ob Jacke, Hose oder Socke – jedes Kleidungsstück, das wir kaufen, hat Einfluss auf Umwelt und Klima. So werden bei der Kleiderherstellung etwa enorme Mengen Wasser verbraucht: Mit den 93.000 Milliarden Litern, die jährlich beim Bleichen, Färben und Waschen der gefertigten Kleidung zum Einsatz kommen, ließe sich zweimal der gesamte Bodensee füllen!
In der Brühe zu baden wäre allerdings lebensgefährlich, denn das Abwasser aus Textilfabriken ist häufig mit Chemikalien verseucht. Viel zu oft landen die Giftstoffe ungefiltert in der Natur und gefährden Menschen, Tiere und Pflanzen. Hinzu kommt, dass die Modeindustrie aktuell für über fünf Prozent des weltweiten Ausstoßes an Treibhausgasen verantwortlich ist. Sie ist damit klimaschädlicher als alle internationalen Flüge und Kreuzfahrten zusammen.
Greenpeace setzt sich dafür ein, die Modeindustrie auf einen nachhaltigen Kurs zu bringen. Wir kämpfen etwa für ein starkes EU-Lieferkettengesetz, das Hersteller und Händler dazu verpflichtet, die Stationen entlang ihrer Lieferkette offen zu legen. So können Umweltschäden, aber auch Menschenrechtsverletzungen und Gesundheitsschäden zurückverfolgt und Verursacher:innen rechtlich dafür zur Verantwortung gezogen werden.
Bis sich ökologische und soziale Standards in der Branche durchsetzen, fließt allerdings noch viel Abwasser den Fluss hinab. In der Zwischenzeit gilt deshalb: Das umweltfreundlichste Kleidungsstück ist das, das Sie bereits haben! Wer sich im Umgang mit Kleidung nachhaltig verhalten möchte, achtet also darauf, sorgsam mit schon gekauften Stücken umzugehen. Greenpeace-Konsumexpertin Lisa Panhuber verrät in unserem Video die besten Tipps, um die Lebensdauer von Kleidung zu erhöhen.
Alle Tipps zum Nachlesen:
1. Qualität überprüfen
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Ein teurer Preis garantiert nicht automatisch, dass ein Kleidungsstück von guter Qualität ist! Vor dem Kauf überprüfen, ob die Kleidung gut verarbeitet ist.
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Nähte prüfen: Sie sollten beim Auseinanderziehen in Form bleiben und sich nicht kräuseln.
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Kleidung aus hochwertigen Naturfasern wählen, z.B. aus Wolle, Seide, Leinen oder Baumwolle in Bio-Qualität.
Extra-Tipp: Auf Wollpullis bilden sich mit der Zeit oft unschöne Fusseln. Sie können mit einem Fusselrasierer ganz einfach abrasiert werden!
2. Richtig waschen
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Kleidungsstücke so selten wie möglich waschen.
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Niedrige Schleuderzahl verwenden.
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Mit ähnlichen Farben waschen.
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Wasch- und Pflegesymbole am Etikett beachten!
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Tipp für Jeans: Ab und zu einen Tag lang ins Gefrierfach legen. Dadurch werden Gerüche reduziert und Sie müssen die Jeans nicht so oft waschen.
3. Richtig trocknen
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Wäsche am besten auf dem Wäscheständer statt im Trockner trocknen. Das schont nicht nur die Kleidung, sondern spart auch Energie und ist somit besser für die Umwelt.
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Den Wäscheständer nicht ins direkte Sonnenlicht stellen und die Kleidung auf links drehen, also die Innenseite nach außen. So werden die Farben am besten vor dem Verblassen geschützt.
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Tipp: Leichter Wind sorgt dafür, dass die Wäsche weicher wird!
4. Schuhe pflegen
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Die Oberfläche von Lederschuhen können Sie sehr gut mit natürlichen Mitteln pflegen, z.B. mit Bienenwachs. Empfindliche Materialien lassen sich damit auch wunderbar imprägnieren. Wie Sie dabei vorgehen müssen, verrät utopia.de.
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Schuhe ordentlich ausziehen: Also nicht an der Ferse auf die Oberkante der Sohle steigen, sondern Schuhbänder oder Reißverschlüsse öffnen und locker herausschlüpfen. So wird das Material nicht unnötig beansprucht.
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Schuhspanner verwenden, damit Schuhe lange die Form behalten.
5. Kleidung reparieren
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Am besten sofort zu Nadel und Faden greifen, wenn Sie eine offene Naht oder ein Loch entdecken. Schäden werden mit der Zeit nur größer und damit aufwendiger zu reparieren.
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Kleine Löcher lassen sich unter Umständen auch mit selbstklebenden Flicken schließen. Vor allem für Outdoor-Kleidung mit glatter Oberfläche sind die Patches gut geeignet.
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Wer sich die Reparatur selbst nicht zutraut: Am besten im Familien- und Freundeskreis nachfragen oder zu einer Schneiderei gehen – davon gibt es noch mehr als man denkt!
Petition: Schluss mit Fast Fashion!
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