So klappt’s: 10 Tipps für nachhaltiges Einkaufen
Wie funktioniert nachhaltiges Einkaufen im Supermarkt? Was mache ich, wenn es schnell gehen muss? Und woran erkenne ich, ob ein Produkt nachhaltig ist? Unsere nachhaltigen Einkaufs-Tipps klären Sie auf und helfen Ihnen, Ihren Alltag umweltfreundlicher zu gestalten.
Der Wunsch, nachhaltiger zu Leben wird bei den Österreicher:innen immer deutlicher. Beim Lebensmitteleinkauf achten laut einer Umfrage des Handelsverbandes Österreich 90 Prozent der Konsument:innen auf den Faktor Nachhaltigkeit. Doch woher weiß man, welche Lebensmittel nachhaltig sind und worauf sollte man ansonsten beim Einkaufen achten? Unsere 10 Tipps für einen umweltschonenden Einkauf verraten es Ihnen!
1. Schonend sauber
Ein Putzmittel für die Duschwand, eins für die Duschwanne, eins für den Spiegel und eins für das WC – wer kennt es nicht, in kürzester Zeit häuft sich Zuhause eine umfangreiche Sammlung an Putzmitteln an, die allesamt in Plastikverpackungen kommen. Um hier Verpackung, Platz und Geld zu sparen, lohnt es sich, auf Allzweckmittel zu setzen. Noch besser ist es, auf Hausmittel zu setzen. Mit Essig, Zitronensäure, Soda und Natron bekommen Sie so gut wie jeden Schmutz weg und vermeiden Plastikmüll und umweltbelastende Inhaltsstoffe.
Mehr dazu in unserem Beitrag:
2. Plastikfrei unterwegs
Manchmal muss es einfach schnell gehen, auch beim Essen. Wer keine Zeit zum Vorkochen hat, ist auf Essen to go angewiesen – das kommt meist in Einweg-Plastikverpackungen und ist damit alles andere als umweltfreundlich. Vermeiden können Sie das, indem Sie immer einen wiederverwendbaren Essensbox dabei haben, in die Sie ein Essen füllen können. Besonders praktisch sind faltbare Boxen und Behälter, die Sie leicht im Rucksack mittragen und somit jederzeit verwenden können. Auch wiederverwendbares Besteck und ein To-Go-Becher für Kaffee und Tee helfen, Plastik zu vermeiden.
3. Nachhaltig einkaufen: Kleidung
Mittlerweile gibt es unzählige Marken, die damit werben, ihre Kleidung nachhaltig und fair zu produzieren. Hier gilt es aber, genau hinzusehen, denn einige Unternehme halten ihre Versprechen nicht. Sie können aber auf bestimmte Zertifikate wie GOTS oder das Qualitätszeichen IVN Best achten. Dabei handelt es sich um Ökotextil-Siegel, die garantieren, dass die Mode fair und ökologisch hergestellt wurde. Noch nachhaltiger ist es, Secondhand-Kleidung zu kaufen, da diese Kleidungsstücke ohnehin schon im Umlauf sind und nicht extra produziert wurden. Außerdem schont Secondhand-Kleidung auch den Geldbeutel.
Nachhaltiges Einkaufen leicht gemacht!
Die ReUseRevolution-Karte von Greenpeace hilft Ihnen dabei, Geschäfte für unverpackte Lebensmittel in Ihrer Nähe zu entdecken oder Orte zu finden, an denen Sie Kleidung leihen, tauschen, reparieren oder secondhand kaufen können. Erstellen Sie selbst einen Eintrag auf der Karte und sorgen dafür, dass die ReUse-Revolution auch in Ihrer Stadt durchstartet!
Werden Sie Teil der ReUseRevolution!4. Planen, planen, planen
Wer genau weiß, was er oder sie braucht, ist weniger anfällig für Spontankäufe. Das gilt sowohl für Lebensmittel als auch für Gebrauchsgegenstände und Kleidung. Bevor Sie in den Supermarkt gehen, sollten Sie sich deshalb eine Einkaufsliste schreiben. Überlegen Sie sich genau, was Sie die kommenden Tage kochen wollen und schreiben Sie sich die Zutaten dafür auf. So sind Sie beim Einkaufen weniger geneigt, Lebensmittel einzukaufen, die Sie eigentlich gar nicht brauchen und die dann vielleicht im Müll landen. Auch für Kleidung können Sie eine eigene Liste führen, auf der Sie sich notieren, welche Teile Sie gerne hätten. Lassen Sie dann ein paar Tage verstreichen und sehen sich die Liste nochmal an. Brauchen Sie das Kleidungsstück wirklich oder hatten Sie nur spontan Lust darauf? Auch damit vermeiden Sie Impulskäufe und sparen Ressourcen.
5. Nachhaltig einkaufen: Lebensmittel
Brauchen Sie im Dezember wirklich einen Tomatensalat oder kann es vielleicht auch Feldsalat mit geriebener Karotte und ein paar Walnüssen sein? Vor allem im Winter legen viele Lebensmittel einen weiten Transportweg zurück, bevor sie im Kühlregal des nächstgelegenen Supermarktes landen. Auch die Produktion in aufwändig beheizte Glashäusern hat einen hohen CO2-Ausstoß und belastet neben dem Transport mit Lkw, Flugzeug oder Schiff auch mit der Kühlung unser Klima. Um Lebensmittel nachhaltig einzukaufen, setzen Sie deshalb am besten auf regionale und saisonale Produkte – am besten in Bio-Qualität. Damit sparen Sie CO2 und entdecken vielleicht auch heimische Obst- und Gemüsesorten neu, die dann fixer Bestandteil Ihres Speiseplans werden können.
6. Tierische Produkte reduzieren
Es ist längst kein Geheimnis mehr: Tierische Produkte wie Fleisch, Milch und Käse bringen einen sehr hohen CO2-Ausstoß mit sich und verstärken die Klimakrise. Bei der Aufzucht und Haltung der Tiere werden sehr viele Ressourcen – zum Beispiel Wasser oder Soja – eingesetzt, die eigentlich direkt in die Ernährung fließen könnten. Für den Anbau von Futtermittel wird außerdem oft wichtige Waldfläche gerodet, wertvoller Lebensraum verschwindet. Deshalb ist es ratsam, den Konsum von tierischen Produkten möglichst stark zu reduzieren. Wie wäre es also das nächste Mal mit einem Kidneybohnen-Burger, statt dem Rindfleisch-Patty?
7. Mehrweg statt Einweg
Viele Produkte gibt es mittlerweile in Mehrwegverpackungen, die gewaschen und jahrelang wiederverwendet werden können. Deshalb setzen Sie bei Mineralwasser, Joghurt und (Hafer-)Milch am besten auf Glasbehälter, die als Mehrwegprodukte gekennzeichnet sind. Ab Frühjahr 2022 wird es in Österreich auch erstmals wieder eine Mehrweg PET-Flasche für Mineralwasser geben, die deutlich weniger Plastikmüll und CO2 Emissionen verursacht als Einwegflaschen. Im Fall von Wasser ist es aber noch besser, einfach Leitungswasser zu trinken – dabei sparen Sie die Verpackung komplett.
8. Auf Labels achten
Bei verarbeiteten und abgepackten Produkten findeen Sie oft viele Hinweise über den ökologischen Fußabdruck auf der Rückseite der Verpackung. Zahlreiche Labels wollen Ihnen erklären, wie nachhaltig ein Produkt ist. Doch Vorsicht: Wie bei der Kleidung gibt es auch hier viele Hersteller, die ihre Produkte mit Schein-Labels grüner machen wollen als sie sind.
Einen guten Überblick über aussagekräftige Labels bekommen Sie im Greenpeace Guide:
9. Stoffsackerl statt Plastiktüte
Es klingt so einfach und ist trotzdem so effektiv: Bringen Sie beim Einkaufen Ihre eigene Baumwolltasche oder Rucksack mit und verzichten so auf das Plastiksackerl. Auch hier sparen Sie neben Plastik auch etwas Geld. Auch für Obst und Gemüse gibt es waschbare Netze, in denen Sie die unverpackten Lebensmittel umweltbewusst transportieren können.
10. Öfter mal verzichten
Die allerbeste Methode für nachhaltigen Konsum ist: Nicht zu konsumieren. Je weniger Sie einkaufen, umso ressourcenschonender handeln Sie. Das gilt für Kleidung und Gebrauchsgegenstände genauso wie für Lebensmittel. Verwenden Sie Gegenstände möglichst lange und reparieren Sie diese, wenn möglich, statt sofort ein neues Produkt zu kaufen. Und für die Küche gilt: Kreativ werden! Zauberen Sie aus Ihren Resten an Obst und Gemüse neue Gerichte anstatt sie im Kühlschrank verschimmeln zu lassen.
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