Verlässliche Einschätzungen
Die Konsumarbeit von Greenpeace ist seit vielen Jahren eine wesentliche Säule zum Schutz der Umwelt. Sicherheit für Verbraucher:innen und Orientierung im Markendschungel der Märkte stehen für uns an oberster Stelle. So nehmen wir mit unserem „Marktcheck“ nicht nur die österreichischen Supermärkte und ihr Angebot unter die Lupe, sondern unterziehen etwa auch vermeintliche Gütesiegel einer strengen Überprüfung hinsichtlich ihrer Kriterien und deren Einhaltung. Denn nicht alle Produktangaben sind vertrauenswürdig. Wir decken Missstände auf und geben Einschätzungen, auf die man sich verlassen kann.
Bewusstsein und Angebot
Wir wollen das Bewusstsein der Menschen hinsichtlich ihres eigenen Konsums stärken. Kritische Konsument:innen sind wichtig und können einen Unterschied machen. Dabei überprüfen wir gezielt die großen Supermarktketten, denn hier werden schließlich österreichweit die meisten Kaufentscheidungen getroffen. Um eine Verbesserung für den Planeten und das Klima zu erreichen, müssen wir viele Menschen begeistern. Denn ökologisch nachhaltige Produkte sollen nicht nur im Bio-Supermarkt in den Ballungsräumen im Regal stehen, sondern für alle Menschen in Österreich verfügbar sein.
Ein weiteres Ziel unserer Konsumarbeit besteht darin, laufende Verbesserungen in den Unternehmen zu erwirken. Über die Jahre haben sich die Greenpeace-Marktchecks als fixe Größe und unabhängige Instanz in Konsumfragen etabliert, denen die Menschen vertrauen. Supermärkte stellen sich dem Wettbewerb und bemühen sich, bei den Tests gut abzuschneiden. Und die Konsument:innen nutzen die Informationen für Ihren umweltschonenden Einkauf. So können wir laufend Erfolge für die Umwelt erzielen und das Sortiment Stück für Stück in Richtung ökologisch vertretbarer Lebensmittel und Produkte ausbauen.
Marktcheck: Die Öko-Instanz im Supermarkt
Der Greenpeace-Marktcheck analysiert seit Oktober 2015 das Angebot der österreichischen Supermärkte: Geprüft wird, wie umweltfreundlich die Produkte sind und wie nachhaltig die Märkte und Handelsunternehmen agieren. Als unabhängige Instanz in ökologischen Konsumfragen setzen wir auf eine Reihe von Methoden – von Fragebögen über persönliche Gespräche mit Verantwortlichen bis hin zu aufwendigen Labortests.
Bio- Angebot
Regionalität, Herkunft der Produkte
Ohne Gentechnik
Saisonales Angebot
Kennzeichnung der Inhaltsstoffe
Vegane Produkte
Soziale Zertifizierung wie FairTrade u.ä.
Verpackung
Im Gespräch
Die Vorgehensweise und Ergebnisse dieser Analysen kommunizieren wir auf breiter Basis, in unseren eigenen Medien genauso wie über klassische Pressearbeit. Zeitungen und Fernsehsender zeigen dabei stets großes Interesse und berichten ausführlich über unsere Marktchecks.
Aber um tatsächliche Kaufentscheidungen zu beeinflussen und Menschen über die Risiken von Gentechnik oder den Einsatz von Pestiziden aufzuklären, setzen wir zusätzlich noch auf das, was seit jeher am besten funktioniert: das direkte Gespräch mit den Kund:innen vor Ort im Supermarkt. Unsere Teams sind mit Infoständen in den Filialen und sprechen mit den Menschen über die neuesten Testergebnisse.
Durch die andauernde Corona-Ausnahmesituation fällt jedoch genau dieser Austausch leider vielerorts weg. Für den Moment kommt unseren digitalen Kanälen deshalb noch größere Bedeutung zu als sonst. Und mit unseren Online-Kampagnen erreichen wir heute so viele Menschen wie niemals zuvor.
Außerdem informieren wir über diverse Social-Media-Kanäle und E-Mail-Aktionen ausführlich über aktuelle Marktchecks und Kampagneninhalte. Greenpeace in Österreich hat alleine auf Facebook rund 120.000 Fans, unsere Beiträge sehen teilweise mehrere Millionen Menschen. Knapp 300.000 Menschen erreichen wir mit unseren regelmäßigen Newslettern.
Wir analysieren unsere Wirksamkeit, um bestmöglich Menschen für Umweltthemen zu erreichen und zu begeistern. Wir setzen auf innovative Tools und regelmäßige Trainings zu digitalen Trends, um Fragen optimal zu beantworten, Kritik konstruktiv zu begegnen und falsche oder irreführende Behauptungen zu entkräften.
So schaffen wir eine starke Community von kritischen Verbraucher:innen und halten das direkte Gespräch aufrecht.
Den Handel bewegen
Greenpeace setzt sich auf vielen Ebenen für mehr umweltfreundliche Optionen beim Einkauf ein. So konnten wir bedeutend mehr Pfand- und Mehrwegflaschen zurück in die Supermarktregale bringen, ökologische Verbesserungen beim Sortiment erwirken und Orientierung in der unüberschaubaren Welt der Gütezeichen schaffen.
Plastik
Um die weltweite Plastikkrise zu überwinden, muss vor allem grundsätzlich weniger Plastik in Umlauf gebracht werden. Wir leisten hier seit Jahren Überzeugungsarbeit und konnten so dazu beitragen, dass Gratis-Plastiksackerl aus den Geschäften verschwunden sind und Einwegplastik in der EU bald Geschichte sein wird. Intelligente Mehrwegsysteme sind die effizienteste Maßnahme, um Einwegflaschen aus dem Verkehr zu ziehen. Mit unserer Kampagne konnten wir die größte Molkerei Österreichs sowie einen Limonadenhersteller davon überzeugen, die Mehrwegflasche aus Glas wieder einzuführen. Weitere Unternehmen werden folgen, denn wir konnten entscheidend dazu beitragen, dass mit 2025 Pfand- und Mehrwegsysteme auch gesetzlich groß ausgebaut werden. Auf globaler Ebene setzen wir uns bei den Vereinten Nationen für ein starkes Plastikabkommen ein und sind Teil der Verhandlungen; das Abkommen kann unser stärkster Hebel werden, um von vornherein dafür zu sorgen, dass prinzipiell weniger Einwegplastik produziert wird.
Lebensmittel
Ein ganz konkretes Beispiel für unseren Erfolg: Ostereierfarben und Schoko-Nikoläuse testeten wir mehrere Jahre in Folge. Waren ökologisch verträgliche Farben und Bio-Schokolade zu Beginn unserer Tests im Jahr 2015 noch selten zu finden, so gibt es diese heute in fast allen Supermärkten. Daneben konnten wir für eine Ausweitung des veganen Angebots in den großen Handelsketten sorgen sowie beim Thema Fleisch Konsument:innen sensibilisieren und auch klare Verbesserungen erzielen. Nicht zuletzt dank unserer Einsatzteams in den Supermärkten, die unsere Test-Ergebnisse und Einschätzungen direkt an die Kund:innen bringen. So finden sich Produkte und Marken, die strenge Tierwohl-Auflagen erfüllen, heute in nahezu allen großen Handelsketten.
Gütezeichen-Guide
Um Verbraucher:innen Orientierung im unübersichtlichen Gütesiegel-Dschungel zu geben, haben wir 2018 erstmals unseren Guide für Lebensmittel veröffentlicht. Darin haben wir die am weitesten verbreiteten Gütezeichen in Bereichen wie Bio-Lebensmittel, Fisch, Fleisch, Milchprodukte oder FairTrade auf ihre Kriterien untersucht und in einem Ampelsystem bewertet. So ist auf einen Blick klar, ob bei einem Produkt Vorsicht geboten ist oder man ökologisch bedenkenlos zugreifen kann.
Seit 2021 gibt es auch einen Guide für Drogerieprodukte. Untersucht wurden hier die wichtigsten Gütezeichen für Kosmetik, Hygieneprodukte sowie Wasch- und Reinigungsmittel. „Sehr vertrauenswürdig” sind demnach nur Gütezeichen, deren Kriterien weit über die gesetzlichen Mindeststandards hinausgehen und die ein nachvollziehbares und wirksames Kontrollsystem vorweisen können.
2023 haben wir uns in ähnlicher Weise mit Labels und Gütezeichen für Textilien beschäftigt und Bewertungen und Einschätzungen für Verbraucher:innen gegeben.
Unsere Vision für nachhaltigen Konsum
Diesen erfolgreichen Weg möchten wir natürlich auch in Zukunft weitergehen und unsere Konsumarbeit weiter ausbauen. Grüne Themen sind allgegenwärtig, die Klimakrise ist nach wie vor die politische Herausforderung der Gegenwart und der Supermarkt eine zentrale Arena für Veränderung. Die Märkte haben in den letzten Jahren die ersten Weichen auf eine ökologische Zukunft gestellt. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass sie gemeinsam mit ihren Kund:innen tatsächlich die Wende schaffen und nicht auf halbem Wege stehen bleiben.
Sichere Versorgung
Ein Greenpeace-Report aus 2020 zeigt, dass nur 58 Prozent des hierzulande konsumierten Gemüses aus regionaler Selbstversorgung stammen. Bei Obst sind es nur 46 Prozent.
Abzüglich des Obsts, das in Österreich nicht wächst – (etwa Bananen oder Orangen), liegt der Eigenversorgungsgrad trotzdem nur bei 71 Prozent. Konsument:innen können hier einen Beitrag leisten, indem sie zu heimischem Obst greifen. Aber vor allen Dingen braucht es auf politischer Ebene Anreize, damit es sich für Bäuer:innen wieder lohnt, mehr gesundes Obst und Gemüse in Österreich im Einklang mit der Natur anzubauen. Das fördert nicht nur eine krisensichere Lebensmittelversorgung, sondern auch die heimische Landwirtschaft.
Gesunde Lebensmittel
Unsere Lebensmittelproduktion ist für bis zu 37 Prozent aller klimaschädlichen Emissionen verantwortlich. Industrielle Agrarbetriebe wieder näher an ökologisch verträgliche Landwirtschaft heranzuführen, ist eine essenzielle Herausforderung für den gesamten Planeten und wird darüber entscheiden, ob und wie wir die Klimakrise bewältigen.
Wir sehen uns deshalb weiterhin ganz genau an, wo gentechnisch verändertes Soja und Co. aus Übersee in Österreich zum Einsatz kommen, machen Labor-Tests auf Antibiotika und Pestizid-Rückstände in Ihren Lebensmitteln und klopfen das Sortiment der Supermärkte auf ökologische Schwachstellen ab. Mit wissenschaftlichen Analysen, professionellen Einschätzungen und verlässlichen Empfehlungen bleiben wir auch in Zukunft die Instanz in ökologischen Konsumfragen.
So verändern Sie mit uns den Markt
All diese Maßnahmen brauchen neben Expertise, Professionalität und Arbeitsaufwand natürlich auch eines: finanzielle Unterstützung. Recherchen können oft aufwendig sein – etwa wenn wir die komplizierten Lieferketten im Lebensmittelbereich untersuchen – oder Labortests in unabhängigen Instituten schnell einmal mehrere Tausend Euro kosten. Gerade für die Konsumarbeit sind solche Methoden aber unentbehrlich, um seriöse Einschätzungen und Empfehlungen abgeben zu können.
Das Vertrauen der Verbraucher:innen in uns als unabhängige Prüfinstanz in ökologischen Konsumfragen bedeutet uns viel. Gemeinsam machen wir den Supermarkt zur zentralen Arena für jene Veränderung, die der Planet dringend braucht.
So können Sie uns helfen, diesen Service auch in Zukunft in vollem Umfang zu leisten:
1.300€
benötigen wir für die grafische Gestaltung von Reports wie etwa dem Gütezeichen-Guide.
3.000€
finanzieren die Laboruntersuchung mehrerer Lebensmittelproben auf Glyphosat oder andere Pestizidrückstände.
5.700€
fallen für ein innovatives Kommunikationstool an, mit dem wir unsere vielfältigen Inhalte für digitale Anwendungen optimiert gestalten können.
10.000€
ermöglichen unsere unabhängigen Analysen und deren Kommunikation an eine breite Zielgruppe.
Ihre Spende macht den Unterschied!
„Große Konzerne verwenden viel Werbebudget, um ihre Produkte als nachhaltig zu verkaufen. Oft ist das reine Täuschung. Greenpeace deckt Missstände auf und präsentiert echte Lösungen für die Umwelt. Bitte ermöglichen Sie diese Arbeit auch in Zukunft mit Ihrer Spende. Helfen Sie uns dabei, umweltfreundlichen Konsum voranzutreiben! Kontaktieren Sie mich gleich für ein persönliches Gespräch.”
Natalie Zoebl-Pawloff
Leitung High Level Engagement
Greenpeace
+43 699 17231808
natalie.zoebl@greenpeace.org