Die größten Bedrohungen der Meere
Unsere Meere brauchen unseren Schutz!
In den Meeren hat das Leben auf der Erde seinen Ursprung – und bis heute tummeln sich einzigartige Tiere in ihren Tiefen: winzige Planktonorganismen, farbenprächtige Fische, majestätische Wale, neugierige Delfine und geheimnisvolle Tiefseekreaturen. Gemeinsam mit hunderttausenden Pflanzenarten bilden sie das größte zusammenhängende Ökosystem des Planeten.
Ohne gesunde Meere ist auch kein Leben auf der Erde denkbar – auch nicht für uns Menschen. Denn die Ozeane produzieren Sauerstoff, sie speichern CO2 und regulieren so das Weltklima.
Doch dieser wunderbare Lebensspender gerät immer stärker unter Druck. Die Meere sind in Gefahr: Überfischung, Plastikmüll, Lärm, Gifte und Ölbohrungen zerstören die marinen Lebensräume und gefährden Tiere – mit fatalen Folgen für den gesamten Planeten.
Greenpeace macht sich weltweit für den Schutz der Ozeane stark. Gemeinsam stellen wir uns den größten Bedrohungen der Meere entgegen!

1. Industrielle Fischerei
Die gierigen Flotten der industriellen Fischerei reißen mit riesigen Netzen komplette Fischschwärme aus ihrem Lebensraum. Ihre schweren Grundschleppnetze schleifen über den Boden und verwüsten ganze Korallenriffe innerhalb von Sekunden. Dabei achten sie nicht darauf, ob noch genügend Fische übrig bleiben, um sich fortzupflanzen – bereits 90 Prozent der weltweiten Fischbestände gelten schon als bis an die Grenze gefischt oder überfischt. Auch Wale, Delfine und Schildkröten leiden an der rücksichtslosen Ausbeutung: Sie geraten als Beifang ins Netz, ersticken oder werden schwer verletzt.
Irreführende „Gütesiegel“ wie MSC und ASC entlarvt Greenpeace als nicht vertrauenswürdig. Sie täuschen nur vor, auf nachhaltigen Fischfang Wert zu legen. In Wahrheit hängen sie Produkten ein grünes Mascherl um, für die zerstörerische Grundschleppnetze zum Einsatz kommen und Arten befischt werden, die nachweislich gefährdet sind. Greenpeace kämpft für eine wirklich nachhaltige Fischerei, die Wale und Delfine verschont und sicherstellt, dass sich Fischbestände regenerieren können.

2. Öl- und Gas-Förderungen
Gierige Ölkonzerne pumpen klimaschädliches Öl aus dem Meeresgrund und suchen mit brutalen Methoden nach weiteren Vorkommen. Um Öl und Gas im Meeresboden aufzuspüren, nutzen sie Schallkanonen, deren Knall so laut ist wie ein Raketenstart. Das sensible Gehör von Walen wird regelrecht zerfetzt – die Tiere verlieren ihren Orientierungssinn und stranden.
Immer wieder kommt es außerdem zu katastrophalen Öl-Unfällen auf Bohrinseln oder mit Tankern – das ausgetretene Öl tötet Tiere und vergiftet ihren Lebensraum für Jahrzehnte.
Die Öl- und Gas-Konzerne machen vor keinem Lebensraum halt. Sie bedrohen die Tiere im Schwarzen Meer und dringen sogar bis in die Arktis vor.
Wir protestieren auf der ganzen Welt gegen die skrupellose Umweltzerstörung durch die Konzerne. Auch in Österreich! Denn auch die OMV betreibt gefährliche Ölplattformen, die seltene Meerestiere bedrohen.

3. Klimakrise
Die Klimakrise heizt auch die Ozeane auf und bringt das sensible Gleichgewicht der Ökosysteme aus dem Takt: Korallenriffe sterben ab, Fischbestände schrumpfen, und viele Meerestiere verlieren ihr Zuhause.
Gleichzeitig führt das Schmelzen des Polareises zum Anstieg des Meeresspiegels und verändert Meeresströmungen, die das globale Klima regulieren. Die Meere, die bislang riesige Mengen CO₂ und Wärme aufgenommen haben, stoßen an ihre Belastungsgrenzen – und verlieren ihre Rolle als Puffer im Klimasystem.
Die größten Treiber der Klimakrise sind globale Konzerne, die Profit aus klimaschädlichen Energien wie Kohle und Öl schlagen. Dafür zerstören sie auch noch skrupellos die Natur – unseren stärksten Schutzschild gegen die Klimakrise!
Konzerne müssen aufhören, unsere Zukunft für Profit aufs Spiel zu setzen. Wir kämpfen für starke Klimaschutzgesetze und eine Abkehr von Kohle, Öl und Gas. Nur mit einer raschen Energiewende können wir die Meere und damit unsere Zukunft retten.

4. Plastikverschmutzung
Schätzungen gehen davon aus, dass mittlerweile bis zu 199 Millionen Tonnen Plastik im Meer schwimmen. Millionen Tonnen kommen jedes Jahr dazu – und diese jährliche Menge an Plastikmüll, der im Meer landet, steigt sogar noch! Das liegt vor allem daran, dass die Industriestaaten immer größere Mengen an Plastik-Einwegprodukten und Plastikmüll in Entwicklungsländer exportieren. Die Länder können mit den Massen nicht umgehen – der Müll wird nicht fachgerecht entsorgt, er verschmutzt Flüsse und die Natur.
Landet das Plastik im Meer, ist es eine tödliche Falle für Tiere, die sich darin verheddern oder es mit Nahrung verwechseln. Sie ersticken oder verhungern mit vollem Magen. Außerdem zerfällt Plastik im Meer in kleine Partikel, sogenanntes Mikroplastik. Die Teilchen werden von Fischen geschluckt und landen so auch auf unserem Teller – mit noch unbekannten Folgen für unsere Gesundheit.
Wir setzen uns daher für ein starkes UN-Plastikabkommen ein, das das Problem bei der Wurzel packt und Plastik weltweit reduziert. Um die Meere, Tiere und uns Menschen zu schützen, müssen wir die Plastikflut sofort eindämmen!

5. Tiefseebergbau
Die Tiefsee ist einer der atemberaubendsten Lebensräume auf unserem Planeten. Sie beheimatet wundersame Tiere wie Anglerfische, Koboldhaie und Riesenkalmare. Viele Tiere der Tiefsee kennen wir noch gar nicht – doch sie sind schon in Gefahr auszusterben.
Die Tiefseebergbau-Industrie steht kurz davor, mit brutalen Baggern die Metalle auf dem Meeresgrund abzubauen. Das ist sehr riskant, denn wir wissen wenig über die Tiefsee. Die Invasion der Maschinen könnte ganze Ökosysteme dort zum Kippen bringen.
Dann sind sogar Wale bedroht, deren Futterquellen versiegen. Geschwächt von Walfang, Unterwasserlärm und Plastikmüll, könnten bedrohte Arten, zum Beispiel in der Arktis, durch den Tiefseebergbau den Todesstoß bekommen.
Mit weltweiten Protesten sorgt Greenpeace dafür, dass der Widerstand gegen Tiefseebergbau weiter wächst. Wir fordern: Hände weg von der Tiefsee! Die kaum erforschte Wunderwelt darf nicht ausgebeutet und zerstört werden.

Gemeinsam für den Schutz der Meere!
Bis 2030 müssen mindestens 30 % der Meere zu Schutzgebieten werden, damit sich die Natur und die Meerestiere erholen können. Mit dem UN-Hochseeschutzabkommen haben wir dafür die nötige Grundlage erkämpft.
Nun setzen wir uns dafür ein, dass das Abkommen so schnell wie möglich ratifiziert wird und konkrete Meeresschutzgebiete die größten Gefahren bannen. Wale sollen in Frieden durch die Ozeane streifen können, Tiefseetiere in Ruhe leben und Meeresvögel nicht auf Ölteppichen landen!
Sie können auch im Alltag viel für die Meere tun, aber nichts ist wichtiger als der umfassende Schutz der Meere. Und dafür ist die Politik verantwortlich! Gesetze und Schutzgebiete müssen ausbeuterische Konzerne in die Schranken weisen.
Greenpeace macht Druck auf Konzerne und Politik, erforscht bedrohte Lebensräume und Tiere und alarmiert die Öffentlichkeit, was durch die Gefahren für die Meere auf dem Spiel steht. Werden wir gemeinsam aktiv, können wir so viel bewegen: Helfen auch Sie mit, die Meere und ihre wunderbare Tierwelt zu schützen, und werden Sie als Unterstützer:in Teil von Greenpeace!