Die wichtigsten Greenpeace-Erfolge Juli bis Oktober 2018
Millionen UnterstützerInnen haben schon oft gezeigt: Die Kraft der Vielen kann im Großen wie im Kleinen wichtige Erfolge für die Umwelt erringen. Von Juli bis Oktober konnten wir Erfolge bei den Themen Klima, Plastik, Wald und Schutz von Naturräumen feiern.
Klima
Wir können die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels verhindern – wenn wir jetzt den Ausstieg aus fossilen Energien angehen. Greenpeace kämpft dafür, ihn zu beschleunigen.
- Kein Geld mehr für Kohleabbau in Spanien. Nachdem der Budgetvorschlag einen Posten von 5 Millionen Euro für „Hilfe an Kohleförderunternehmen, um Abbaukosten zu tragen“ enthielt, der von Greenpeace entdeckt wurde, wurde das Geld auf die wirtschaftliche Reaktivierung von Kohleregionen umgeschichtet.
- Greenpeace Rumänien konnte ein neues und besseres Gesetz für erneuerbare Energie erreichen. Um dorthin zu kommen, war ein dreimonatiger Parlamentsmarathon notwendig. RumänInnen werden ihre eigene Energie produzieren dürfen und Geld aus daraus verdienen. Auch die steuerlichen Bedingungen wurden verbessert.
- Die kalifornischen Gesetzgeber haben zwei Gesetzesvorschläge verabschiedet, mit denen der Plan der Trump-Regierung zur Ausweitung der Offshore-Ölbohrung an der Pazifikküste durchkreuzt werden soll. Die praktisch identischen Maßnahmen, die bis August zusammengeführt werden sollen, verbieten der State Lands Commission die Genehmigung neuer Pachten für Ölfabriken wie Pipelines, Piers und Plattformen im 3-Meilen-Bereich vor der vom Staat kontrollierten Küste.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft macht einen immer größeren Teil der Treibhausgase aus, vor allem die industrielle Tierzucht. Greenpeace setzt sich für sanfte und ethisch vertretbare Behandlung von Natur und Tier ein und zeigt vor, welche Alternativen zur industriellen Landwirtschaft es gibt.
- Ein Projekt für eine Megatierfabrik mit 140.000 Schweinen im spanischen Castilla La Mancha konnte gestoppt werden.
- Greenpeace veröffentlichte die Ergebnisse einer Umfrage zum Schulessen in Österreich – denn dort beginnt die Bewusstseinsbildung für die Wichtigkeit gesunden Essens aus regionaler Produktion.
- Greenpeace überprüfte das Angebot der österreichischen Supermärkte beim Schweinefleisch auf Gentechnik und biologische Erzeugung.
Meere
Der Schutz der Meere ist der Schutz der Erde – denn die Meere sind unsere blaue Lunge, unsere wichtigsten Verbündeten gegen die Klimaerhitzung und die Lebensgrundlage für Millionen Menschen. Greenpeace kämpft auf allen Ebenen für ihren Schutz.
- Die Regierung des Vereinigten Königreichs kündigte bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York ihre Unterstützung zum Schutz von 30% der Weltmeere bis 2030 an. Die Vereinten Nationen haben das Ziel, 10% bis 2020 zu schützen. Der Umweltminister Michael Gove forderte jedoch ein weit ehrgeizigeres Ziel von 30% bis 2030, um einen sinnvollen Schutz zu bieten.
- Der Oberste Gerichtshof in Neuseeland bestätigte den Einspruch von Greenpeace gegen Rohstoffabbau am Meeresgrund in der South Taranaki Bucht. Damit ist nach fünf Jahren Arbeit die Chance, das Projekt zu kippen, wieder gewachsen.
Naturräume
Es gibt sie noch, die unberührten Flecken Erde. Sie sind Heimat und Rückzugsort zahlreicher bedrohter Arten. Sie können die Keimzelle für eine Gesundung der Umwelt bilden. Doch sie sind von rücksichtsloser Ausbeutung bedroht. Greenpeace stellt sich dieser entgegen.
- Greenpeace Argentinien und Brasilien unterstützten lokale NGOs bei einem Prozess gegen einen Hafenbau in einem empfindlichen Feuchtgebiet. Durch die Multiplikation der Reichweite auf Social Media wurde das Anliegen bekannter, als es ohne die Unterstützung von GP möglich geworden wäre. Der Hafen wurde verhindert.
- Die Lokalregierung der Balearen hat ein richtungsweisendes neues Gesetz beschlossen, das Bedrohungen für Seegrasweiden reduzieren soll. Das konnte bei einer Pressekonferenz an Bord der Esperanza bekannt gegeben werden.
- Schutz für Argentiniens Sumpfhirsch! Die Nationalparkbehörde hat sich verpflichtet, einen Nationalpark zu schaffen, der den kritischen Lebensraum für das Sumpfhirsch (Ciervo de los Pantanos) schützt. Greenpeace spielte eine wichtige Rolle beim Aufbau von Impuls und dem Druck, dies zu realisieren!
Plastik
Seit Jahren überrollt uns eine Plastikflut. Spätestens jetzt sollten bei allen die Alarmglocken läuten. Immer mehr Seiten übernehmen Verantwortung und versuchen, das Ruder noch umzudrehen.
- Alle Getränkebehälter in England, ob Kunststoff, Glas oder Metall, werden mit einem Pfand versehen, kündete die Regierung an. Die geplante Regelung soll den Müll, der Land und Meer verschmutzt, reduzieren, indem den Verbrauchern, die ihre Flaschen und Dosen zurückgeben, eine kleine Geldsumme zurückerstattet wird.
- Imperial Beach im US-amerikanischen Kalifornien verbannt jegliches Plastik. Mit dieser Entscheidung ist die Stadt bereits die dritte im Bezirk San Diego. Nach dem Beschluss im Jänner dieses Jahres galt eine sechsjährige Kulanzperiode für den Umstieg.
- Die britische Supermarktkette Iceland, die auf Tiefkühlkost spezialisiert ist, wird die erste Supermarktkette der Welt, die auf Plastikverpackung bei ihren eigenen Produkten verzichtet. Sie möchten innerhalb von fünf Jahren plastikfrei sein würde, um die „Geißel“ der Plastikverschmutzung zu beenden.
- Die neuseeländische Premierministerin kündigte ein nationales Verbot von Einwegsackerln bis 2019 an, nachdem Greenpeace und Verbündete ein Jahr lang dafür kampagnisierten. Das nimmt 1,6 Milliarden Plastiksackerl aus dem Verkehr.
Wald
Wälder umgürten die Erde im Norden und im Süden. Sie bilden die grüne Lunge der Erde, sichern den Artenreichtum und kühlen das Klima. Greenpeace schützt sie gegen kurzsichtige Profitgier.
- Martua Sitorus, der Mitbegründer des größten Palmölhändlers Wilmar, trat zurück. Dies geschah eine Woche, nachdem Greenpeace einen Untersuchungsbericht zu den Verbindungen des Unternehmens mit Gama Plantation veröffentlichte. Der Bericht zeigte, dass Gama seit 2013, als Sitorus eine Verpflichtung zur Beendigung der Rodungen für Palmöl ankündigte, eine Fläche zweimal so groß wie Paris abholzte.
- 1,16 Millionen Hektar des Bikin-Flusstales in fernen Südosten Russlands, eine Fläche etwa so groß wie Tirol, wurden von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Damit kann diese einzigartige Naturlandschaft bewahrt werden und die besten Voraussetzungen sind geschaffen, um auch die traditionelle Lebensart der indigenen Udege zu bewahren. Greenpeace kämpfte schon lange für diesen Schritt und konnte bereits 1993 verhindern, dass das Tal von einem koreanischen Unternehmen abgeholzt wird.