Unsere wichtigsten Aktionen und Erfolge Jänner-April 2021
Lockerlassen? Gibt's nicht. Wir haben das erste Drittel 2021 mit starken Erfolgen für die Umwelt begonnen. Wieder konnten wir große Fortschritte vor allem fürs Klima erreichen.
Die Destabilisierung des Weltklimas kann katastrophale Folgen für ganze Kontinente haben – Millionen Menschen und Tiere sind bedroht. Greenpeace setzt sich für eine Klimawende ein, deren Last fair verteilt ist und nicht auf Kosten der Ärmsten geht.
Australien
Doppelerfolg Down Under: Der Supermarktriese Coles hat mit seiner Ankündigung, sich bis 2025 zu 100 % erneuerbarem Strom zu verpflichten, den Wettlauf der Einzelhändler um erneuerbare Energien vorangetrieben. Und der Telekommunikationsriese TPG Telecom, einer der größten Energieverbraucher Australiens, hat seine Ambitionen für saubere Energie erhöht und sich verpflichtet, seine australischen Betriebe bis 2025 mit 100 % erneuerbarem Strom zu versorgen.
Belgien
Die Planung für die hochproblematische Kunststofffabrik „Project One” von Ineos im Antwerpener Hafen ist gestoppt. Diese Entwicklung folgt auf breite Proteste von GP und Freunden, einschließlich eines anhängigen Gerichtsverfahrens, bei dem bereits die Umweltgenehmigung für die Abholzungsphase des Projekts ausgesetzt wurde und dadurch das Projekt weiter verzögert und unterminiert wurde. Dieser neue Rückschlag bedeutet eine weitere zweijährige Verzögerung für ein Projekt, das gegen die EU-Klimaziele und den Kampf gegen Kunststoffe verstößt.
Frankreich
Das Pariser Verwaltungsgericht hat die Verantwortung des französischen Staates in der Klimakrise anerkannt. Dies ist eine historische Entscheidung für „L'Affaire du Siècle” (Die Angelegenheit des Jahrhunderts), eine Initiative, die vor mehr als zweieinhalb Jahren von vier NGOs, darunter GPF, angestoßen wurde.
Griechenland
Gemeinden aus Westgriechenland schließen sich zusammen und schaffen das größte europäische Projekt für soziale Solarpolitik. 108MW an Photovoltaik sollen den Bedarf decken und 5000 bedürftigen Haushalten kostenlose Energie bieten. Das Leuchtturmprojekt kann ähnliche Projekte auf nationaler Ebene inspirieren. Greenpeace führt in Griechenland seit 2016 Kampagnen zur sozialen Solarpolitik durch und veröffentlichte 2019 einen Sonderbericht darüber, wie die Regierung und die Kommunen innerhalb eines Jahrzehnts 340.000 Haushalten kostenlosen Zugang zu P/V oder Energiegemeinschaften bieten können.
Gesunde Meere schützen das Klima, beherbergen unzählige Arten und sichern die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Greenpeace setzt sich für ein starkes Hochseeschutzabkommen der UN ein und kämpft lokal gegen Umweltverbrechen.
Australien
Rohstoffförderung vom Meeresboden ist besonders zerstörerisch. Die Regierung des Australischen Northern Territory hat das eingesehen und diese Praxis verboten.
Gambia
Die gambischen Behörden haben nach Forderungen der gambischen Zivilgesellschaft, Greenpeace und AktivistInnen eine Erweiterung für eine Fabrik für Fischmehl und -öl in Gunjur gestoppt.
Niederlande
Das niederländische Unterhaus hat den Weg für das Nordseeabkommen freigemacht, für das Greenpeace sich eingesetzt hat. Es regelt, dass in den kommenden zehn Jahren mehr Windturbinen in der Nordsee aufgestellt werden, um fossile Energie zu ersetzen; dass 40-mal mehr Schutzgebiete geschaffen werden, die dringend notwendig sind, damit sich die Natur in der Nordsee erholen kann; und dass wir diese Natur erforschen, um festzustellen, ob sie für die Erholung der Natur ausreichend ist. Da dies auf das Leben von Fischern Einfluss hat, enthält das Abkommen einen Übergangsfonds, der für einen gerechteren Übergang eine Anpassung ermöglicht.
UK
Ein Kurzfilm von Greenpeace, „Disappearing Penguins” (verschwindende Pinguine), den wir letztes Jahr über die Untersuchung der Zügelpinguine in der Antarktis gedreht haben, hat den Preis "Bester Kinderfilm" gewonnen. Verliehen wurde er von einer Jugendjury beim Filmfestival Wild and Scenic, das von einer Aktivistengruppe organisiert wird, um Umweltaktivismus und die Liebe zur Natur zu fördern.
USA
Dem Beyond Seafood Team ist es zum vierten Mal gelungen, durch behördliche Verfügung einem Fischereifahrzeug aus Taiwan den Verkauf von Thunfisch in die USA zu verbieten. Solche Fangschiffe sind an der Überfischung der Meere beteiligt und häufig in Menschenrechtsverletzungen wie sklaverei-ähnliche Arbeitsbedingungen verwickelt.
Noch pulsiert das Leben laut in den Wäldern und Naturgebieten der Welt. Doch Rohstoffabbau, industrielle Massentierhaltung und Ackerbau für Palmöl, Kakao und Co. setzen ihnen zu. Greenpeace schützt sie und setzt sich für starken EU-Waldschutz ein.
Belgien
Belgien wird die Verwendung von Palmöl und Soja für Agrokraftstoffe der ersten Generation verbieten! Das ist eine gute Nachricht für das Klima, denn der Anbau der Rohstoffe für diese Treibstoffe, die als „Biotreibstoffe” fälschlich umweltfreundlich dargestellt werden, hat mit Nachhaltigkeit nichts zu tun – er zerstört die Biodiversität und führt zu gewaltigem Waldverlust.
Russische Föderation
In Russland wurde ein Gesetz verabschiedet, das den Menschen in Nationalparks das Leben erleichtern soll. Das Gesetz war in seiner ursprüngliche Version eine Bedrohung für das System der besonders geschützten Naturgebiete Russlands. Denn es hätte der Regierung erlaubt, die Grenzen von Nationalparks sowie anderen Schutzgebieten frei zu verändern und sie kleiner zu machen. Greenpeace Russland begann deshalb im Juni 2020 gegen diese Idee zu mobilisieren. 115.000 Menschen unterzeichneten unsere Petition. Greenpeace-ExpertInnen nahmen als ExpertInnen an öffentlichen Diskussionen teil und arbeiteten aktiv mit den Medien zusammen. Zur Jahreswende wurde ein neuer Gesetzesentwurf unterzeichnet, der die problematische Regelung nicht mehr enthielt. Gleichzeitig wird damit ein soziales Problem gelöst, da langjährige AnwohnerInnen ihre Häuser dort registrieren und behalten können. Dies wird dazu beitragen, soziale Spannungen und die negative Einstellung der Bewohner gegenüber dem System der besonders geschützten Naturgebiete zu beseitigen. So hat Greenpeace aus einer schlechten Gesetzesänderungen eine gute machen können.
Schweden
Der staatliche schwedische Forstwirtschaftsriese Sveaskog stellt die Finanzierung von Lobbying-Kampagnen der Forstindustrie ein.
Ungarn
Nach 5 Jahren gewann Greenpeace in einem Gerichtsverfahren zu Kishantos gegen den ungarischen Staat. Dort war ein Bio-Bauernhof und Bildungszentrum einem staatlichen Landgrabbing-Verfahren zum Opfer gefallen. Laut Urteil hat Greenpeace Ungarn das Land zu Recht geschützt und so die Rolle des Staates übernommen, der eigentlich selbst im Einklang mit der Verfassung, der Strategie der Regierung zur Entwicklung des ländlichen Raums und der Stellungnahme des grünen Ombudsmanns das Land hätte schützen müssen. Das Urteil stellte auch fest, dass die gewaltfreien Aktionen von Greenpeace keine Gesetze verletzten, sondern mit dem Recht auf Versammlungsfreiheit in Einklang standen.
Fossile Energieträger sind von der Förderung bis zur Verbrennung umweltschädlich. Für sie werden Meere verschmutzt, Landstriche zerstört und die Atemluft vergiftet. Greenpeace kämpft mit aller Kraft für ihr Ende zugunsten sauberer Energie.
Neuseeland
Großer Erfolg für die Kampagne gegen Öl in Neuseeland: Kurz nachdem NZOG (New Zealand Oil & Gas) und Beach Energy ihre Öl- und Gasexplorationsgenehmigung vor der Küste von Oamaru aufgaben, wurde am 10. März auch die letzte verbliebene Genehmigung zur Exploration nach Öl an der Südinsel aufgegeben. Dies bedeutet, dass Tiefsee-Ölbohrungen überall außer im Herzen der neuseeländischen Öl- und Gasindustrie (Taranaki) für immer geschlossen sind.
Dieser Sieg ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen Kampagne von indigenen Gemeinschaften, lokalen Gruppen, normalen Menschen und Greenpeace zum Schutz der Ozeane und des Klimas vor rücksichtslosen Tiefsee-Erkundungsbohrungen in Aotearoa. Trotz aggressiver Versuche, Neuseeland in das „Texas des Südpazifiks” zu verwandeln, hat die Macht der Menschen eine Ölgesellschaft nach der anderen vertrieben. Das zeigt wieder, dass auch normale Menschen die Macht haben, sich gegen die großen Konzerne zu wehren.
Österreich
Nach der Aufdeckung des Skandals um die Klimabewegung rund um die OMV in den letzten Wochen, gab der CEO Rainer Seele bekannt, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wird und damit 2021 abtreten wird.
Polen/Tschechische Republik
Die tschechische Regierung reichte eine Klage gegen Polen wegen der Turów-Mine beim Europäischen Gerichtshof ein. Denn deren illegaler Bergbau stiehlt Wasser und verursacht Bodensenkungen in Tschechien und Deutschland – und er verschlimmert die Klimakrise. Es ist erst die neunte Klage eines Staates gegen einen Staat in der Geschichte der Europäischen Union.
Schweden
Der schwedische öffentliche Pensionsfonds AP2 gab bekannt, dass er seine Investitionen in Unternehmen mit fossilen Brennstoffen einstellt. Insgesamt werden etwa 250 Unternehmen aus ihrem Portfolio ausgeschlossen. Dieser Schritt erfolgte nach intensiven Kampagnen von Greenpeace und anderen Akteuren der Zivilgesellschaft.
Taiwan
Die zweitgrößte Stadt Taiwans hat den Klimanotstand ausgerufen und fordert die Errichtung einer kohlefreien Stadt. So sollen bis 2023 1Gigwatt Solarkapazität errichtet werden und der Kohleausstieg mit Ausnahme der von der Zentralregierung kontrollierten Kohlekraftwerke vollzogen werden.
Türkei
Das in Kahramanmaraş geplante Kohlekraftwerksprojekt wurde gestrichen. Gegen die neu geplanten Kraftwerke im Kohlefeld Elbistan organisierte Greenpeace gemeinsam mit der „Plattform zum Schutz von Leben und Natur” die Kampagne „Lasst Kahramanmaraş atmen!” Das Kraftwerk hätte nicht nur die Luftqualität der Region weiter beeinträchtigt, sondern auch große Auswirkungen auf die Wasserversorgung gehabt. Jetzt ist es Geschichte.
Plastik schwimmt in den Meeren, versteckt sich in den Wiesen und Feldern und dringt sogar in unsere Körper ein. Greenpeace kämpft bei Konzernen und Regierungen, um die Plastikflut, die unsere Welt überzieht, zurückzudrängen.
Niederlande
Zehn Jahre geduldige Arbeit und 33.000 Petitionsunterschriften haben es erreicht: In den Niederlanden wurde ein Pfandrückgabesystem für Dosen beschlossen. Jetzt werden weniger Dosen achtlos weggeworfen werden und Kühe und andere Tiere werden sich nicht mehr so oft an dem scharfen Metall verletzen.
Korea
Starbucks Korea hat sich verpflichtet, Einwegbecher abzuschaffen und bis 2025 auf 100 % Wiederverwendung umzustellen.
Österreich
Nach zweijähriger Plastikkampagne wird das Abfallwirtschaftsgesetz novelliert und sieht eine Quote für Mehrweg in den Supermärkten vor. Damit werden auch die Diskonter endlich Mehrwegalternativen anbieten müssen.
Ungarn
Ungarn hat ein nationales Verbot von Einwegplastik erlassen, das sgogar strenger ist als die EU-Richtlinien. Es enthält auch Einschränkungen bei der Verwendung von Einwegplastik-Sackerln.
Pestizide, Herbizide, Öl und Industrieabwässer werden absichtlich oder in Unfällen freigesetzt. Greenpeace setzt sich für das Verbot giftiger Spritzmittel ein und kann auf der ganzen Welt Umweltverbrechen untersuchen und Verantwortliche identifizieren.
Mexiko
Die mexikanische Regierung hat ein progressives Verbot der Verwendung, des Vertriebs und des Imports von gentechnisch verändertem Mais und Glyphosat erlassen. Das ist der Höhepunkt einer über zwanzigjährigen Kampagne von Greenpeace.
Russland
Der Bergbaukonzern Norilsk Nickel hatte im Sommer 2020 eine gewaltige Umweltkatastrophe ausgelöst, als aus Fahrlässigkeit Dieseltanks eines Kraftwerks zerbrachen. Es war zu befürchten, dass der Konzern mit einer milden Strafe davon kommen wird, wie es zu oft geschehen ist. Doch die von Greenpeace erzeugte Aufmerksamkeit und Petitionen haben anderes erreicht. Nornickel wird 146 Milliarden Rubel (1,62 Milliarden Euro) für die Katastrophe zahlen. Das ist die größte Entschädigung für Umweltschäden in der Geschichte Russlandd und wird nun hoffentlich abschreckende Wirkung gegen rücksichtslosen Umgang mit der Welt haben.
Ungarn
Ein weiterer Doppelerfolg in Ungarn: Nach 9 Jahren Arbeit von Greenpeace wurde endlich eine Regelung für das Giftdepot Almasfuzito erteilt, die der aktuellen EU-Gesetzgebung besser entspricht und den Einsatz der schädlichsten Chemikalien am Standort verbietet.
Und eine Sondermülldeponie in Kiskunhalas, einer Stadt in Südungarn, wird endlich von 1000 Tonnen giftiger Substanzen gereinigt. Dieser Sieg kommt nach einer fünfjährigen Kampagne von Greenpeace Ungarn und anderen lokalen NGOs. Die Arbeit rund um dieses Thema umfasste mehrere Probenahmen, viele Medieninterviews, eine Aktion vor Ort mit einer Drohne und eine hartnäckige Forderung, dass das Gebiet gereinigt werden sollte. All dies löste eine Untersuchung durch den Ombudsmann aus, der schließlich feststellte, dass Greenpeace mit der Forderung nach einer sofortigen Säuberung des Geländes Recht hatte und die Behörden früher hätten handeln müssen. Als Ergebnis der Kampagne wurde mit der Beseitigung des gefährlichen Mülls begonnen.
Wenn solche Erfolge gelingen, dann sind das die Erfolge von Menschen wie Ihnen: Ihre Unterstützung gibt den AktivistInnen die Ausrüstung für mutige Aktionen, unseren ExpertInnen die Mittel für fundierte Forschung und unseren KampaignerInnen und Medienprofis die Möglichkeit, die Stimme der Umwelt lauter als die der Konzerne zu machen!
Ihre Unterstützung ist der Wind in unseren Segeln. Gemeinsam mit Ihnen können wir alles schaffen!Vielen Dank für Ihre Unterstützung!