Unsere wichtigsten Erfolge März-Mai 2019
Von März bis Mai 2019 konnte Greenpeace dank Millionen UnterstützerInnen weltweit hochaktiv bleiben: Unsere AktivistInnen besuchten Nestlés Hauptquartier im Einsatz gegen Wegwerfplastik, protestierten vor brasilianischen Botschaften gegen die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes und spielten ein Eiskonzert für den Schutz der Meere.
Wichtige Erfolge erreichten wir für saubere Luft, den Ausstieg aus Öl, den Erhalt des Regenwaldes in Kamerun und vieles mehr.
Die Wälder sind die Heimat zahlloser Arten und die grünen Lungen unserer Erde. Sie sind aber von Abholzung, Weidewirtschaft und Bergbau bedroht. Besonders die Rodung des Amazonas nimmt zu. Greenpeace setzt sich für den Erhalt der Wälder ein.
Amazonas-Regenwald
Der neue brasilianische Präsident Jair Bolsonaro droht, die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes für die Ausbeutung von Ressourcen voranzutreiben. Greenpeace protestierte daher in zwölf Städten weltweit, darunter Wien, Brasilia, Washington, Buenos Aires und Oslo, vor brasilianischen Botschaften gegen die Zerstörung des Regenwaldes. Beim Besuch Bolsonaros in Jerusalem brachten AktivistInnen gegenüber seinem Hotel ein riesiges Plakat an, das ihn zum Stopp der Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes aufrief.
Finanzierung von Entwaldung
Der Gummihersteller Firma Halcyon Agrip Corp ist in Kamerun wesentlich für die Zerstörung von Wald und die Verletzung der Rechte von einheimischen Gemeinschaften verantwortlich. Nach einer seit 2018 laufenden Greenpeace-Kampagne stieg der Pensionsfonds der norwegischen Regierung, einem der größten der Welt, aus Halcyon aus. Greenpeace arbeitet daran, auch Halcyons Zulieferer wie Michelin, Goodyear, Continental und Bridgestone dazu zu bewegen, die Verbindungen mit Halcyon abzubrechen.
Schutz von Trockenwäldern vor Rodung für Soja
Der Gran Chaco ist eine Landschaft einzigartiger Trockenwälder, bewohnt von Indigenen und vielen Tierarten. Doch Rodungen für Sojaanbau und intensive Tierzucht bedrohen ihn. Auf Druck von Greenpeace hob der Gouverneur der argentinischen Provinz Gran Chaco im Jänner Genehmigungen für Rodungen in geschützten Gebieten auf. Nun bestimmte auch das Gericht der Provinz, dass Rodungsgenehmigungen für mehr als 50 Firmen, die Sojaplantagen und intensive Weidewirtschaft betreiben, eingefroren werden.
Illegales Tropenholz
2014 hatte Greenpeace festgestellt, dass niederländische Importeure die Herkunft von Tropenholz nicht ausreichend überprüft hatten. Das stand im Widerspruch zum europäischen Holzgesetz, das den Handel mit illegalem Holz verbietet. Ein niederländisches Gericht urteilt im folgenden Verfahren zwischen der niederländischen Regierung und Greenpeace nun zugunsten von Greenpeace, dass sechs niederländische Firmen eine Strafe wegen des Imports von illegalem Tropenholz aus dem Amazonas zahlen muss.
Saubere Luft ist Lebensqualität. Doch viele Menschen müssen mit von Verkehr, Fabriksanlagen oder Kraftwerken verschmutzter Luft leben – zum Schaden ihrer Gesundheit. Greenpeace kämpft für saubere Städte und das Menschenrecht auf ein gesundes Leben.
Sauberer Verkehr
Greenpeace erreichte in Russland mit dem Menschenrechtsrat der Präsidialkommission die Errichtung von Niedrigemissionszonen und anfangen, die Reduktion des Autoverkehrs in Moskau und St. Petersburg. Die Behörden gaben auch der Forderung von Greenpeace nach, Daten über Luftverschmutzung öffentlich zu machen. Die Maßnahmen könnten den Autoverkehr in Moskau um bis zu 40% reduzieren.
Mexiko Stadt ist mit über 20 Millionen EinwohnerInnen einer der größten Ballungsräume der Welt und für schlechte Luft berüchtigt. Greenpeace Mexiko hat erreicht, dass eine 15 km lange Route für Fahrräder und Trolleybusse die Stadt durchquert – ein erster Schritt für eine Verbesserung der Luftgüte.
Um auf die Luftverschmutzung in Lyon aufmerksam zu machen und die Behörden zum Handeln zu bewegen, brachten Greenpeace-AktivistInnen ein Kreide-Graffiti mit dem Text „Lyon erstickt – wir wollen atmen“ am La Croix-Rousse-Autotunnel an.
Gegen die dritte Piste in Heathrow, London
Fünf Bezirke in London sind besonders von einer Erweiterung des Flughafens Heathrow betroffen. Gemeinsam mit ihnen und dem Bürgermeister von Greater London will Greenpeace gegen die Entscheidung des britischen Verkehrsministers Grayling vorgehen, die umstrittene dritte Startbahn von Heathrow zu genehmigen.
Gegen die Manipulation von Luftgüte-Daten
Greenpeace-AktivistInnen protestierten am koreanischen Industriekomplex Yeosu, um eine volle Untersuchung des Standortes zu fordern. Das koreanische Umweltministerium hatte aufgedeckt, dass die Firmen im Komplex Daten über Emissionen und Luftschadstoffe wie Benzen, Kadmium, Blei und Feinstaub manipuliert hatten.
Die Erhitzung des Weltklimas ist die größte Herausforderung der Menschheit. Greenpeace setzt alles daran, den Ausstieg aus fossilen Energieträgern zu beschleunigen und auf erneuerbare Energien umzusteigen.
Ausstieg aus Kohle
Die Errichtung von Kohlekraftwerken und Kohleabbau ist riskant – daher machen Versicherungen sie möglich. Greenpeace hat nun erreicht, dass die Vienna Insurance Group künftig keine neuen Kohlekraftwerke und -minen mehr versichern wird. Die VIG folgt damit UNIQA, Generali und Zürich, die bereits auf Druck von Greenpeace Anti-Kohle Strategien vorgelegt haben.
Die Finanzierung von Kohle durch den norwegischen Ölfonds wird geschwächt, nachdem Greenpeace erreicht hat, dass der Fonds seine Kriterien für Kohle verschärft und nun schmutzige Firmen von Investitionen ausschließt. Der Fonds wird auch das Mindestlimit für die Investition in die Infrastruktur erneuerbarer Energien hinaufsetzen.
Als erste Reaktion auf eine Kampagne von Greenpeace wird Japans größte Finanzgruppe Mitsubishi UFJ Group die Finanzierung von Kohle sowohl im Land als auch außerhalb um 30-50% bis 2030 einschränken. Die Kampagne wird weitergehen, um noch ambitioniertere Ziele für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu erreichen.
In der Türkei projizierte Greenpeace die Botschaft „Dieser Schornstein verbreitet Gift“ in Türkisch auf das Kohlekraftwerk Afşin, dessen Luftverschmutzung für etwa 17.000 vorzeitige Todesfälle ist verantwortlich ist.
In Chile gelang es Greenpeace, den obersten Gerichtshof zu einem Entscheid zu bringen, der die Verschmutzung und die Verletzung von Rechten durch die Kohleindustrie anerkennt.
Gegen die Ölförderung in der Arktis
Greenpeace-AktivistInnen aus Norwegen, Schweden, Dänemark und Deutschland haben die Hercules-Bohrinsel nahe Rypefjord im Norden Norwegens erklettert und ein Banner „Stoppt neues Öl!“ platziert.
Die Verschmutzung der Welt mit Wegwerfplastik ist eine weltweite Katastrophe. Immer mehr Privatpersonen engagieren sich, sammeln und trennen Müll. Inzwischen wird sogar die Politik aktiv – doch die Hersteller wollen ihren Beitrag nicht leisten. Sie wollen sogar noch mehr Plastik in Umlauf bringen. Greenpeace setzt sich dafür ein, dass auch sie endlich Mitverantwortung übernehmen.
Konzerne konfrontieren
In den Greenpeace Sammelaktionen 2018 kam es deutlich zum Vorschein: Nestlé und Unilever sind mit ihren Einwegverpackungen für einen großen Teil der weltweiten Plastikverschmutzung verantwortlich. Doch sie zeigen noch keinen Willen zur Änderung.
Greenpeace besuchte deshalb die Hauptquartiere von Nestlé in der Schweiz und Unilever in den Niederlanden Mit dabei war das Plastikmonster, das die beiden Konzerne auf die Welt losgelassen haben: ein aus Plastikmüll der beiden Konzerne gebasteltes Ungetüm, der nahe den Philippinen gesammelt wurde.
In Großbritannien schmückten AktivistInnen die Auslagen der Geschäfte von Sainsbury’s mit Plakaten, die darauf hinweisen, dass die Supermarktkette immer noch sehr wenig gegen Plastikverschmutzung tut.
Gesetze erwirken
Vor dem mexikanischen Senat bauten AktivistInnen eine Installation einer Wegwerfplastikwelle auf, um ein Gesetz zu fordern, das Wegwerfplastik verbietet.
Gesunde Meere liefern uns Sauerstoff, halten unser Klima stabil und bieten die Lebensgrundlage für Millionen Menschen. Deshalb setzt sich Greenpeace dafür ein, dass bis 2030 30% der Meere als Schutzgebiete ausgewiesen werden. Dann können sich die Ozeane von Ölförderung, industrieller Ausbeutung und Plastikverschmutzung erholen.
Von Pol zu Pol
2020 hat die UN eine einzigartige Gelegenheit: Der Beschluss eines umfassenden Meeresschutzabkommens, das die Grundlage für ein weltweites Netz aus Meeresschutzgebieten bilden kann. Um den VerhandlerInnen den Rücken gegen die Industrielobbys zu stärken, sammelt Greenpeace in enger Kooperation mit WissenschaftlerInnen Beweise für die Bedrohung einzigartiger Meeresgebiete – in einer zehnmonatigen Expedition von Pol zu Pol auf den Schiffen Arctic Sunrise und Esperanza.
Die erste Station war die Arktis, wo MusikerInnen mit fragilen Instrumenten aus Eis Musik machten und so die Empfindlichkeit der Arktis künstlerisch verdeutlichten.
Schutz von empfindlichen Ökosystemen
Greenpeace beeinspruchte gemeinsam mit Verbündeten die Einrichtung von Lachsfarmen im Beagle Kanal nahe Chile. Nun wurde dem Einspruch stattgegeben.
Durch den Einsatz von Greenpeace sind zehn verwundbare marine Ökosysteme in norwegischen Gewässern per gesetzlicher Regulation geschützt und die Ausweitung der zerstörerischen Grundschleppnetzfischerei in die Arktis gestoppt.
Walgefängnis
Für die seit dem Vorjahr im russischen Nachodka gefangenen Wale gibt es Grund zur Hoffnung: Nachdem hunderttausende Menschen europaweit die Greenpeace-Petition für ihre ihre Freilassung unterstützt hatten, übernahm der russische Staat die Kontrolle über das Walgefängnis. Im März verhandelten WissenschaftlerInnen mit den Behörden der Region Primorje ein Abkommen, das ihre baldige Freilassung ermöglichen soll.
Gemeinsam mit Ihnen werden wir uns weiter für eine saubere Umwelt und gegen die rücksichtslose Ausbeutung der Welt durch Profitgier einsetzen – damit Sie und die künftigen Generationen auch weiterhin eine schöne, lebenswerte Erde haben!